Verdonschlucht, Nationalpark Calanques und Moustiers-Sainte-Marie

Stand: 16.10.2023, 20:15 Uhr

Rund um die Verdonschlucht und im Nationalpark Calanques laden zahlreiche Wanderwege zu Touren ein. In Moustiers-Sainte-Marie kann man den Charme provenzialischer Dörfer entdecken.

Verdonschlucht

Von Gordes aus fährt man etwa 2,5 Stunden zur berühmten Verdonschlucht, die ihren Namen durch den Fluss erhalten hat, der sich durch sie hindurchschlängelt. Die Felswände sind bis zu 700 Meter hoch. Ein Ort zum Wandern, Klettern und zum Wassersport geeignet. Am Verdon befinden sich fünf Stauseen. Einer davon ist der 90 Meter tiefe Lac de Sainte-Croix. Das Schwimmen wird während der Sommermonate an vielen Stellen bewacht. Alle Wassersportarten ohne Benzinmotor sind auf dem Stausee erlaubt. Wer im Fluss baden will, sollte allerdings Vorsicht walten lassen, denn es gibt starke Strömungen.

Nationalpark Calanques

Der Nationalpark Calanques befindet sich unmittelbar vor den Toren von Marseille und ist der jüngste in Frankreich; er wurde 2012 gegründet. Vier Fünftel der 85 Quadratkilometer großen Fläche bestehen aus Wasser, der Rest ist Küste. "Calanques" – das sind fjordartige Buchten, die sich durch die eindrucksvollen Kalksteinklippen ziehen. Der Nationalpark bietet Schutz für seltene Pflanzen, Meeresschildkröten und Delfine.

Auch weiter südlich findet man Naturschutzgebiete und Orte mit wenig Bebauung, die wirklich noch ziemlich ursprünglich sind. Zwischen Bandol und San Cyr gibt es einen 12 Kilometer langen Wanderweg, der nur an der Küste entlang geht. Man wandert durch eine unberührte Natur und hat Blicke auf schöne, zerfurchte Buchten. Wanderführer Felix Altgeld, der in Marseille lebt und Touren rund um den Nationalpark Calanques anbietet, kennt sich gut aus mit der dortigen Fauna und Flora. Er macht aufmerksam auf den wild wachsenden Mastix-Strauch, dessen Harz medizinische Eigenschaften hat, und den Meerfenchel, der sehr vitaminreich als Salatbeilage ist. Man hört auf einer solchen Wanderung den "Gesang" der Zikaden. Diese Insekten "singen", wenn sie sich fortpflanzen wollen. Die Männchen befruchten die Weibchen, die legen ihre Eier ab und sterben. Die Larven leben dann jahrelang im Boden und danach verpuppen sie sich. Daraus schlüpft am Ende die Zikade.

Diese eindrucksvolle Kalksteinfelsküste gehört zum Calanques Nationalpark. | Bildquelle: WDR

Moustiers-Sainte-Marie

Seit 1981 darf sich Moustiers-Sainte-Marie "eines der schönsten Dörfer Frankreichs" nennen; so hat es zumindest der kulturtouristische Verband "Association Les Plus Beaux Villages de France" verkündet. Hoch über Moustiers-Sainte-Marie hängt ein Stern, an den sich mittelalterliche Rittergeschichten knüpfen. Im Zentrum befinden sich viele kleine touristische Geschäfte. Auch als Wallfahrtsort ist das Dorf bekannt: Die kleine Kirche "Notre-Dame de Beauvoir" erreicht man über einen steilen Weg mit 260 Stufen. Im 17. Jahrhundert sollen dort totgeborene Kinder für die Dauer ihrer Taufe wieder zum Leben erweckt worden sein, um in den Himmel kommen zu können. Das dortige Glasfenster spielt auf diese Taufwunder an.

Hoch über Moustiers-Sainte-Marie hängt ein legendärer Stern, an den sich mittelalterliche Rittergeschichten knüpfen. | Bildquelle: WDR

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