Eine Seilbahn führt in Funchal auf 800 Meter Höhe in die zur Stadt gehörende Gemeinde Monte, im 19. Jahrhundert ein Wohnort der Schönen und Reichen. Den einstigen Reichtum erkennt man dort noch heute an den herrlichen Villen und Gärten. Für den Rückweg nehmen viele Touristen einen Korbschlitten (Carros de cesto), der von zwei in der traditionellen weißen Tracht gekleideten Schlittenlenkern gesteuert und gebremst wird. Die Fahrt startet an der Kirche Nossa Senhora do Monte und führt über den steilen, asphaltierten Weg Caminho do Monte bis an den oberen Stadtrand von Funchal. Im 19. Jahrhundert waren die Korbschlitten ein Verkehrsmittel für die Weinhändler auf Madeira. Heute sind sie eine legendäre Touristenattraktion.
Weitere Orte und Sehenswürdigkeiten auf Madeira
Funchal, Botanischer Garten, Outdoorgalerie und eine Festung mit Strand
Oberhalb von Funchal liegt auf dem früheren Anwesen der Hoteliersfamilie Reid der Jardim Botanico, der Botanische Garten. Im ehemaligen Herrenhaus befindet sich heute ein kleines Museum, das einen guten Überblick über die Fauna und Flora von Madeira gibt. Der Botanische Garten ist über 35.000 Quadratkilometer groß und übersichtlich in verschiedene Themengebiete aufgeteilt. Neben einem Wasser- und einem Kakteengarten gibt es auch einen kleinen Vogelpark.
Die Rua de Santa Maria ist die älteste Straße von Funchal. Sie wurde schon vor 600 Jahren angelegt und führte bis vor einigen Jahren ein Schattendasein in der Stadt. Denn sie verfiel und wurde gemieden. Das ist jetzt anders. 2011 hatte ein Künstler die vernachlässigten Hauseingänge der Altstadt ins Auge gefasst. Er begann, sie zusammen mit anderen Künstlern und Künstlerinnen zu bemalen. Geht man nun durch die enge Gasse, kann buchstäblich an jeder Tür die nächste Überraschung auf einen warten. Eine Outdoorgalerie, für die 120 Künstler mehr als 200 Türen gestaltet haben.
Der älteste Teil im Osten von Funchal nennt sich "Zona Velha". Und auch wenn es hier mittlerweile ein Museum, viele Bars und Boutiquen gibt, sieht man doch noch viele einfache Häuser. In dieser Gegend haben immer schon die Fischer gelebt. Und das ist auch heute noch so. Auch die Kirche Capela do Corpo Santo, die mehrere Jahrhunderte alt ist, wurde von Fischern errichtet. Unterhalb der Festung Fortaleza de São Tiago aus dem 17. Jahrhundert befindet sich eine Badestelle. Hier treffen Fischer, Einheimische aus der Altstadt, Familien, junge Leute und Touristen aufeinander. In der Festung wird heute ein Restaurant betrieben. Der berühmteste Markt von Funchal ist der "Mercado dos Lavradores", der Bauern- und Arbeitermarkt. Er findet seit 1940 statt; hier gibt es alles zu kaufen, was auf Madeira wächst, darunter exotische Früchte wie Ananas, Banane, Maracuja oder Passionsfrucht.
Cristiano Ronaldo: Fußball-Idol und Legende auf Madeira
In Funchal begegnet man Cristiano Ronaldo auf Schritt und Tritt. Der Flughafen trägt den Namen des weltberühmten Fußballspielers, im Hafen von Funchal steht eine riesige Bronzestatue, und im Ronaldo-Museum erlebt man Ronaldo virtuell, lebensgroß, in Gold und ganz aus Schokolade. Hier findet man seine Trophäen und erfährt alles über seine Laufbahn und die Liebe seiner Fans. Geleitet wird das Museum von Ronaldos Bruder.
Geboren wurde Cristiano Ronaldo 1985 im Stadtteil Santo Antonio im Norden von Funchal. Zusammen mit seinen drei Geschwistern wuchs er hier in sehr einfachen Verhältnissen auf. Die Mutter war Köchin in einem Restaurant, der Vater Gärtner und aktiv in einem lokalen Amateurfußballclub, für den Cristiano schon mit acht Jahren zu spielen begann. Das Haus der Familie steht nicht mehr. Aber in seinem ehemaligen Fußballclub Andorinha, wo die Karriere des kleinen Cristianos begann, erinnert man sich gerne an ihn. Ronaldo ist heute Ehrenmitglied in diesem Club. Die Nummer sieben, die Nummer seines heutigen Trikots, wird an niemanden mehr vergeben. "Filho da Terra", Sohn der Heimat, wird er hier genannt.
Sisi und der Tourismus der Adligen
1860 trat Elisabeth I. von Österreich wegen eines Lungenleidens auf Madeira eine fünfmonatige Kur an. Mit einem Hofstaat von mehr als 100 Personen verbrachte die Kaiserin fünf Monate in der Quinta Vigia in Funchal. Genau wie die heutigen Urlauber genoss Sisi die Pflanzenvielfalt Madeiras auf Wanderungen über die Insel. Mehr als 30 Jahre später kam sie wieder und feierte hier ihren 56. Geburtstag im Reid's Palace Hotel, heute immer noch eine der nobelsten Adressen in Funchal. Die Atlantikinsel Madeira war zu Sisis Zeiten als Kurort groß in Mode. Man lobte die dortigen Therapiemöglichkeiten, und ein regelrechter Adelstourismus blühte auf. Die österreichische Kaiserin Sisi lebte bei ihrem ersten Aufenthalt in der damaligen Quinta da Vigia, die es so heute nicht mehr gibt, da das Gebäude dem Casino weichen musste. Ein Denkmal vor dem Casino erinnert heute an die Zeit, als Sisi auf Madeira lebte.
Linktipps für Funchal
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- Funchal Tipps – Die Top Sehenswürdigkeiten in Madeiras Hauptstadt – Infos zur Stadt mit vielen Fotos auf privatem Reiseblog | base-and-travel
- CR7 Museum – Treffen Sie den besten Spieler der Welt – Blogbeitrag zum Cristiano Ronaldo Museum | madeiraallyear
- Streetart in Funchal Madeira – Blogbeitrag mit vielen Fotos zu den künstlerisch bemalten Türen | northstarchronicles
Lesetipps für Madeira
Reiseführer:
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Madeira entdecken - Praktischer Reiseführer für Naturliebhaber und Individualreisende. Mit Karte
Reisekompass Publishing, 2022
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Oliver Breda
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ADAC, 2. Aufl. 2023
ISBN 978-3956898723
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Sara Lier
Bildatlas Madeira
Dumont Verlag, 3. Aufl. 2024
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