Chiemsee, Kampenwand, Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Predigtstuhlbahn, Königssee

Stand: 22.05.2022, 20:15 Uhr

Der Chiemsee ist fast zehnmal so groß wie der Tegernsee und wird daher auch das "Bayerische Meer" genannt. Er ist mit knapp 80 Quadratkilometern der größte See in Bayern und bietet einen fantastischen Blick auf das Alpenpanorama. Man kann an einem fünf Kilometer langen Sandstrand baden und jede Art Wassersport betreiben: Segeln, Surfen und Angeln.

Die Schiffe der Chiemsee-Schifffahrt fahren regelmäßig zu den beiden Inseln: Auf der Herreninsel liegt Schloss Herrenchiemsee, das König Ludwig II. samt Park nach dem Vorbild von Versailles hat errichten lassen. Auf der Fraueninsel wird im Benediktinerkloster Frauenwörth Likör und Marzipan von Hand hergestellt und im Klosterladen verkauft. Es gibt mehrere Rundwanderwege um den See; Radler schätzen den Chiemsee-Radweg.

Kampenwand

Aschau im Chiemgau ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Überragt wird der beliebte Fremdenverkehrsort von der dreigezackten Felskulisse der 1.669 Meter hohen Kampenwand mit dem Chiemgaukreuz, dem größten Gipfelkreuz der Bayerischen Alpen. 15 Minuten dauert die Fahrt mit der Kampenwandbahn bis zur Bergstation auf 1.461 Meter Höhe. Von hier aus hat man einen großartigen Panoramablick auf den Chiemsee und die Berchtesgadener Alpen bis zu den Hohen Tauern mit dem Großglockner. Die Kampenwand ist besonders beliebt bei Kletterern, für die es über 100 gut abgesicherte Routen gibt. Für Kletteranfänger geeignet ist der 1.512 Meter hohe Staffelstein, ein Felsturm auf der Nordseite der Kampenwand, der in unmittelbarer Nähe der Bergstation liegt.

Berchtesgaden

Wenn man sich in Berchtesgaden umschaut, wird klar, dass es sich seit langer Zeit um eine wohlhabende Gemeinde handelt. Der Grund: Schon seit dem Mittelalter wird hier das weiße Gold geschürft. Die Salzgewinnung hat eine lange Tradition im Berchtesgadener Land. Dadurch ist die Region reich geworden. Auch heute noch gibt es hier ein aktives Salzbergwerk: Im sogenannten "Erlebnis-Bergwerk Berchtesgaden" steigt man in eine echte Grubenbahn. Sie bringt die Besucher 1.400 Meter tief in den Stollen.

In Berchtesgaden zeugen die aufwändig bemalten Hausfassaden vom Wohlstand der Einwohner. | Bildquelle: wdr

Bad Reichenhall

Schon die Römer nutzten vor 2.000 Jahren die riesigen Salzvorkommen unter Bad Reichenhall und bauten den Ort zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum aus. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt zum luxuriösen, internationalen Kurort: Es wurde gekneippt, Sole getrunken, mit Sole gespült und Sole inhaliert. Deshalb baute man riesige Gradierwerke mitten in den 1868 angelegten Kurpark. Und immer noch sprudelt die Solequelle – gespeist aus der "Alten Saline" von 1838. Die riesigen Förderräder, die das salzige Wasser aus 14 Meter Tiefe nach oben pumpen, sind Tag und Nacht in Betrieb, 365 Tage im Jahr. Das alte, mondäne Bad Reichenhall feiert Wiederauferstehung in dem 1929 entstandenen Werbefilm "Miss Evelyne – die Badefee", der einst auf Nobelkreuzfahrten gezeigt wurde, um reiche Kurgäste anzulocken. Die 1928 errichtete Predigtstuhlbahn spielt ebenso eine Rolle wie die neue Badeanstalt und der Kurpark. Und die Verlobungsszene am Schluss wurde im Saal des Park-Kinos gedreht, das 2018 seinen 100. Geburtstag feierte.

Der Kurpark von Bad Reichenhall | Bildquelle: WDR

Predigtstuhl

Die Predigtstuhlbahn ist das Wahrzeichen von Bad Reichenhall – und sie fährt noch mit dem gleichen Material wie vor knapp 100 Jahren. Seit sie am 1. Juli 1928 eröffnet wurde, bringt sie ihre Fahrgäste mit 18 km/h auf den Gipfel. Sie ist die älteste im Original erhaltene, ganzjährig verkehrende Großkabinenseilbahn der Welt. Für die 1.140 Höhenmeter braucht sie 8,5 Minuten. Die Steuerung und der Antrieb für die beiden Kabinen, die synchron berg- bzw. talwärts fahren, befinden sich in der Bergstation. Hier wird mit einem Hebel per Hand gebremst – genauso wie einst 1928. Auch sämtliche Geräte, die Gondeln und das Seil, an dem sie hängen, mussten bislang nicht ausgetauscht werden.

Die Gondel der Predigtstuhlbahn benötigt 8 Minuten und 30 Sekunden bis zum Gipfel. | Bildquelle: wdr

Königssee

Der Königssee liegt im Schatten des 2.713 Meter hohen Watzmanns mitten im Nationalpark Berchtesgaden. Er ist eingekeilt von steilen Bergwänden, die bis ans Ufer hinabfallen. Es führen keine Straßen oder Wege um den sieben Kilometer langen Gebirgssee. Mit seinem smaragdgrünen Wasser gilt der Königssee als einer der saubersten Seen Deutschlands. Baden ist erlaubt, Wassersport verboten, nur die Elektroboote der Bayerischen Seenschifffahrt dürfen fahren. Am Westufer, auf der Halbinsel Hirschau, steht St. Bartholomä, eine barocke Wallfahrtskirche mit roten Zwiebeltürmen. Wer an dieser Stelle laut ruft, hört ein Echo. Zu Fuß ist das beliebte Fotomotiv nur in mehrstündigen Wanderungen zu erreichen, wobei man erhebliche Höhenunterschiede zurücklegen muss.

Die Kapelle St. Bartholomä am Königssee | Bildquelle: WDR

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