Stellungnahme Seitenbacher

Vollkorn-Früchte Müsli 

Danke, dass Sie uns die Möglichkeit geben, zu unserem Vollkorn-Früchte Müsli Stellung zu nehmen.

Schon immer überprüfen wir jeden einzelnen angelieferten konventionellen wie auch bio Rohstoff auf unsere internen Qualitätskriterien. Diese sind weit strenger, als die gesetzlich geforderten. Durchgeführt wird diese Überprüfung von unseren zwei internen Laboren sowie unserem externen Partner SGS INSTITUT Fresenius. Erst nach Freigabe aller Labore, wird ein Rohstoff in einem Produkt verarbeitet und dieses ausgeliefert. Uns ist es wichtig, dass unsere Rohstoffe direkt aus dem Ursprung bezogen werden um die Bauern dort direkt zu unterstützen. Dies sieht man am Beispiel der Rosinen, die in diesem Fall aus kleinbäuerlichen Strukturen aus der Türkei kommen, oder auch am enthaltenen Vollkorn-Getreide, welches wir immer direkt von unseren Kleinbauern aus Baden-Württemberg bekommen. Erhalten wir eine Lieferung Rosinen aus der Türkei, so besteht diese aus 25 - 30 verschiedenen Rohwarenlieferungen der Bauern. Aufgrund der klimatischen und geologischen Unterschiede der einzelnen Anbauregionen, ist oft eine unterschiedliche Handhabung der Feldpflege erforderlich. Trotz dieser Situation legen wir weiterhin großen Wert auf die direkte Zusammenarbeit mit kleinen Bauern und lehnen große Monokulturen - die Alternative - ab.

Bei den von Ihnen aufgeführten Analyseergebnissen (ohne Berücksichtigung der Messunsicherheiten, in der Kürze der Zeit ist es uns leider nicht möglich eine Gegenanalyse von einem externen Labor erstellen zu lassen auch liegt uns Ihr eigentlicher Untersuchungsbericht eines akkreditierten Labors zur Klärung der Untersuchungsmethode nicht vor) beträgt der in Relation höchste, für Rosinen genannte Wert gerade mal 0,08% des gesetzlichen Höchstwertes. Der niedrigste Wert beläuft sich auf 0,000016% des gesetzlichen Höchstwertes. Dabei haben wir noch nicht einmal den Trocknungsfaktor für Rosinen (üblicherweise der Faktor 5) berücksichtigt, welcher für Rosinen de facto einen höheren Höchstgehalt als für Trauben zulässt. Ganz allgemein weisen wir darauf hin, dass bei Anwendung von sogenannten Multimethoden (wie etwa QuEChERS, GC/MS und LC/MS) immer eine Messunsicherheit von 50% anzulegen und vor der Bewertung eines Prüfergebnisses abzuziehen ist. Dies ist nicht nur eine normative Vorgabe sondern Stand der analytischen Wissenschaft und Praxis der Lebensmittelchemie.

"Für Multimethoden gilt generelle MU (=Ergebnisunsicherheit Measurement Uncertainty) von 50%" (Kempe, Pflanzenschutzmittel, in Frede (Hg.), Handbuch der Lebensmitteltechniker, 3 Aufl. 2010, Kap. 14, S.375)

Sollte diese Messunsicherheit bei den von Ihnen mitgeteilten Werten noch nicht abgezogen sein, wäre das Ergebnis nahezu 100% der Grenzwerte. Dabei gilt, dass bei abnehmenden Werten die Messunsicherheit steigt, insbesondere wenn man sich der Nachweisgrenze nähert.

"Uncertainty tends to increase at lower residue levels, especially as the LOQ is approached." (SANTE/1195/2015, EG)

Trotzdem arbeiten wir gemeinsam mit unseren Bauern und externen Laboren weiterhin daran auch allerkleinste Spuren zu vermeiden. So begrüßen wir zum Beispiel die Planung zur weiteren Verschärfung von Grenzwerten, die zum Teil noch 2016 gesetzlich eingeführt werden sollen. Das Augenmerk bei der Zusammenstellung der Zutaten in unserem Vollkorn-Früchte-Müsli lag darauf, eine Müsli-Mischung anzubieten, welche aus Vollkorngetreide und Früchten besteht, jedoch den Zuckergehalt von 10g pro 100g nicht überschreitet. Einige unserer Kunden sind explizit auf der Suche nach einem solch geringen Zuckergehalt. So kann aufgrund des natürlich enthaltenen Fruchtzuckers der Früchteanteil in dieser Mischung nicht höher sein. Aber auch im Bereich des Fruchtanteils wollen wir unsere Kunden zufrieden stellen und bieten daher ein breites Sortiment an biologischen wie auch konventionellen Müsli-Mischungen mit Früchten an.

Mit freundlichen Grüßen

S E I T E N B A C H E R