Die sechs verdächtigen Kölner Beamten, zwei Frauen und vier Männer, besuchten alle eine private Hundeschule in Münster. Dies teilt das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW (LAFP NRW) mit. Demnach seien sie durch aggressives Verhalten, Mobbing und sexuelle Belästigung aufgefallen. Ob sie mit anderen Beamten eine illegale Gruppe gebildet haben, wird derzeit landesweit geprüft. An ihrer Dienstkleidung hätten die Polizisten unzulässige Aufnäher und Logos angebracht.
Disziplinarmaßnahmen und Versetzungen
Das Polizeipräsidium in Köln hat gegen die sechs Polizisten Disziplinarmaßnahmen eingeleitet und sie in anderen Bereichen eingesetzt, so das LAFP NRW weiter. Der Leiter der Hundeschule, ein Polizist aus Münster, arbeitete bislang als Polizeiprüfer. Das LAFP NRW hat ihm inzwischen wegen des Verdachts auf Prüfungsmanipulationen zugunsten seiner Kursteilnehmer die Prüflizenz für Hundeführer entzogen. Das Polizeipräsidium Münster hat den Beamten an eine andere Stelle versetzt und prüft disziplinarrechtliche Schritte.
"Ein Hund ist keine Waffe"
Das LAFP NRW legt die Kriterien für die Ausbildung von Hundeführern mit ihren Hunden fest und überwacht die Lernerfolge. "Es gibt keine zwei Philosophien, sondern einen klar definierten Instrumentenkasten für die Ausbildung der verschiedenen Charaktere bei Mensch und Tier" stellt Dieter Schmidt, Direktor des LAFP, klar. "Hundeführer erweitern unsere polizeilichen Einsatzmöglichkeiten erheblich, aber ein Hund muss auch sozialverträglich sein. Ein Hund ist keine Waffe."
Da die Untersuchungen landesweit erfolgen, kann laut LAFP NRW mit konkreten Ergebnissen erst in einigen Wochen gerechnet werden. In NRW gibt es insgesamt 300 Polizeihundeführer.
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