Bargeldlos zahlen

Stand: 05.09.2023, 12:00 Uhr

Immer mehr Menschen zahlen bargeldlos. Das geht längst nicht mehr nur mit der EC-Karte. Welche Möglichkeiten des kontaktlosen Bezahlens es gibt und welche Vor- und Nachteile es hat, klären wir mit David Riechmann von der Verbraucherzentrale NRW.

NFC steht für Near-Field-Communication. | Bildquelle: WDR / picture alliance / dpa Themendie

Einfach die Karte an das Lesegerät halten, kurz warten bis es piept, fertig – kontaktlos bezahlen ist praktisch. Doch möglich ist das nicht mit jeder Karte: Voraussetzung ist einmal, dass die Karte einen sogenannten NFC-Chip hat (NFC steht für Near-Field-Communication, auf Deutsch Nahfeldkommunikation). Dann ist sie funkfähig. Den NFC-Chip erkennen Sie am typischen Zeichen mit den drei Funk-Wellen. Außerdem muss der Betrag unter 50 Euro liegen. Bei höheren Beträgen ist die PIN erforderlich.

Neue mobile Bezahlmethoden Hier und heute 05.09.2023 07:20 Min. Verfügbar bis 05.09.2025 WDR

Außerdem ist mitunter die Art der Karte entscheidend. Während das kontaktlose Bezahlen mit der Girokarte in der Regel überall im Handel möglich ist, kann es insbesondere in kleineren Geschäften mit einer Debit- oder Kreditkarte fehlschlagen.

Zahlen mit dem Smartphone

Zahlen mit dem Smartphone ist naheliegend, wenn Sie kein Portemonnaie dabei haben. Denn das Handy ist für viele Menschen ein ständiger Begleiter. Bedingung ist, dass Ihr Handy eine NFC-Schnittstelle hat. Alternativ können Sie das Display aktivieren. Es muss hierzu allerdings entsprechend eingerichtet werden.

Neben der EC-Karte kann auch mit dem Smartphone bezahlt werden. | Bildquelle: dpa

Zahlen mit dem Smartphone ist naheliegend, wenn ich kein Portemonnaie dabei habe. Denn das Handy ist für viele Menschen ein ständiger Begleiter. Das Zahlen kleiner Summen per Smartphone funktioniert ebenfalls mit der NFC-Technologie. Bedingung ist, dass Ihr Handy eine NFC-Schnittstelle hat. Alternativ können Sie das Display aktivieren. Es muss hierzu allerdings entsprechend eingerichtet werden.

Außerdem ist mitunter die Art der Karte entscheidend. Während das kontaktlose Bezahlen mit der Girokarte in der Regel überall im Handel möglich ist, kann es insbesondere in kleineren Geschäften mit einer Debit- oder Kreditkarte fehlschlagen.

NFC-Verfahren

Zahlen mit dem Smartphone können sie an allen Kassen, die das NFC-Verfahren verwenden. Außerdem gibt es unterschiedliche Banken- und andere Apps zum Bezahlen. Die Art der Bezahl-App hängt auch vom Hersteller Ihres Mobiltelefons ab. Allerdings kooperiert nicht jede Bank mit jedem Anbieter.

Es gibt viele Möglichkeiten kontaktlos zu zahlen. | Bildquelle: imago images / Westend61

Je nachdem, ob Sie über Ihre Kreditkarte, Girokarte oder per Lastschriftverfahren abrechnen möchten, gibt es verschiedene Varianten. Beispielsweise können Sie Ihre Kreditkarte hinterlegen und so überall damit zahlen. Oder Sie hinterlegen einzelne Kunden-Apps z.B. vom Discounter oder Supermarkt, dann wird die Summe per Lastschrift abgebucht. 

Je nach Art der Bezahl-App funktioniert das Bezahlen kleiner Beträge bis zu 25 Euro entweder durch das Halten des Handys ans Kassenterminal und dort wiederum über die NFC-Schnittstelle. Bei größeren Beträgen geben Sie zusätzlich noch die Karten-PIN ein. Darüber hinaus gibt es Technologien, bei denen Sie zum Bezahlen einen QR- oder Strichcode oder eine Einmal-Pin eingeben, die von der App auf Ihrem Handy angezeigt wird. 

Wie sicher ist das kontaktlose Bezahlen?

Grundsätzlich gilt kontaktloses Bezahlen als sicher. „Dabei von Kriminellen abgezockt zu werden, ist sehr unwahrscheinlich“, sagt David Riechmann.

Zudem wird jede Transaktion einzeln aktiviert – was Mehrfachzahlungen unmöglich macht. Und NFC-Zahlungen sind immer nur mit einem Abstand von wenigen Zentimetern möglich.

Bei jeder fünften Abhebung wird die Eingabe des Pins abgefragt. | Bildquelle: ddp images/Robert Kneschke

Beim kontaktlosen Bezahlen besteht aber das Risiko, dass jemand anders mit der Karte einkauft – etwa im Fall eines Diebstahls. Allerdings ist das kontaktlose Bezahlen auf Beträge bis 50 Euro begrenzt. Außerdem werde immer alle fünf Abhebungen die PIN erforderlich, sagt Riechmann. „So kann man zumindest sicher sein, dass einem auf diese Weise nicht das Konto leergeräumt wird.“

Und schließlich ist die Verbraucherzentrale der Ansicht, dass Verbraucher nicht automatisch haften, wenn Diebe mit einem gestohlenen Smartphone oder einer NFC-Karte einkaufen: „Sind die Sicherheitsvorkehrungen von App oder Karte oder auch beim Händler zu lasch, muss die Bank Ihnen gegenüber als Kunden für Schäden einstehen.“

Worauf sollte ich achten?

Wer Girocard, Kreditkarte oder Handy verliert, sollte die entsprechenden Karten sofort sperren lassen. In den meisten Fällen geht das über die 116 116. Zudem haben Banken und Zahlungsdienstleister wie Google Pay, Apple Pay oder andere App-Anbieter für den Fall des Verlusts noch einmal eigene Verhaltenstipps.

Außerdem rät Riechmann für das Mobile Payment: „Schützen Sie Ihr Smartphone und wenn möglich Ihre Zahlungs-App mit einer zusätzlichen PIN oder per Fingerabdruck oder Face-ID.“ Zudem bieten manche Zahlungs-Apps für Smartphones an, über Transaktionen zu benachrichtigen, etwa per SMS. „Wenn die App das anbietet, sollte man das einschalten.“

Weitere Vorsichtsmaßnahme: für NFC-Karten möglichst eine Schutzhülle verwenden.

Wer trotzdem lieber nicht kontaktlos bezahlen möchte: Einige Banken bieten die Möglichkeit, die Funktion sperren zu lassen. Und auch bei Smartphones und Smartwatches lässt sie sich in der Regel deaktivieren.