Gesundheitliche Probleme durch schlechten Schlaf

Stand: 21.06.2024, 06:00 Uhr

Jeder zweite Mensch in Deutschland leidet unter Schlafproblemen. Schlafforscherin Christine Blume spricht über die Ursachen und erklärt, was schlechter Schlaf mit unserem Körper macht.

Für schlechten Schlaf kann es viele Gründe geben: einen falschen Schlaf-Rhythmus, Stress oder psychische Probleme. Wer nicht durch- oder einschlafen kann oder permanent zu wenig schläft, kann sogar krank werden

Risiko durch dauerhaften Schlafmangel

Kurzfristiger Schlafentzug kann zu Konzentrationsschwierigkeiten führen. | Bildquelle: WDR / picture alliance / dpa Themendie

Forschende gehen davon aus, dass durch dauerhaften Schlafmangel das Risiko für neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer steigt. Im Schlaf regenerieren sich Hirn und Körper. Es werden Wachstumshormone gebildet, die zum Beispiel dafür sorgen, dass unser Gedächtnis funktioniert.

Und das Gehirn nutzt den Schlaf, um bestimmte Stoffe loszuwerden. Einfach ausgedrückt, kommt während des Schlafens die Müllabfuhr vorbei, wie unsere Expertin Christine Blume erklärt.

Gesundheitliche Probleme durch schlechten Schlaf Sommerfrische – Der Nachmittag im Westen und Südwesten 21.06.2024 12:15 Min. Verfügbar bis 21.06.2026 WDR

Folgen des Schlafentzugs

Schon bei kurzfristigem Schlafentzug leidet die Reaktionsfähigkeit und wir können uns nicht mehr so gut konzentrieren. Schlimmer sind jedoch die langfristigen Folgen:

Eine langfristige Folge von Schlafmangel kann Übergewicht sein. | Bildquelle: Imago

Das Risiko für Übergewicht steigt, weil sich die Ausschüttung von Hormonen verändert, die den Appetit regulieren. Studien haben gezeigt, dass nach weniger Schlaf mehr Ghrelin und weniger Leptin ausgeschüttet wird.

Ghrelin ist das sogenannte "Hungerhormon", denn es steigert den Appetit. Leptin ist das sogenannte "Sättigungshormon". Es signalisiert dem Körper, dass mit dem Essen aufgehört werden kann.

Es spricht einiges dafür, dass Schlafmangel zumindest mitverantwortlich für Herz-Kreislauferkrankungen ist. Schlafstörungen können außerdem die Entstehung von Depressionen begünstigen. Zudem wird das Immunsystem geschwächt.

Die gute Nachricht

Es gibt viel, was sie richtig machen können, wenn sie unter Schlafproblemen leiden. Auch Essen und Trinken, Tageslicht und ausreichende Bewegung beeinflusst den Schlaf.