Preisvergleich-Apps im Test

Stand: 06.06.2023, 06:00 Uhr

Die Preise für Lebensmittel sind im Vergleich zum vergangenen Jahr um rund 20 Prozent gestiegen. Preisvergleich-Apps wie Kauf.da oder Marktguru sollen beim Sparen helfen. Halten die Apps, was sie versprechen? Das hat die Stiftung Warentest getestet.

Helfen die Apps beim Sparen?

Manche Lebensmittel wurden durch die Inflation deutlich teurer. | Bildquelle: IMAGO/Martin Wagner

Kaufda, Marktguru oder YouPickIt – acht Preisvergleich-Apps fürs Smartphone haben sich die Warentester genauer angeschaut. Und vorgegangen sind sie dabei so: „Wir haben für Singles und Familien jeweils einen Warenkorb zusammengestellt“, erklärt Gunnar Schwan von Stiftung Warentest. „Für die Produkte haben wir dann in Dortmund und München die Preise ermittelt – jeweils in fünf Geschäften vor Ort und mit den Apps.

Preisvergleich-Apps Hier und heute 06.06.2023 04:45 Min. Verfügbar bis 06.06.2024 WDR

Ergebnisse

Die Gesamturteile reichen lediglich von Befriedigend bis Ausreichend. Größter Kritikpunkt: „Die Apps sparen weniger Geld als möglich wäre“, so Schwan. „Entweder weil sie nicht alle Schnäppchen kennen oder weil sie Preise nennen, die es im Laden gar nicht gibt.“ Im Schnitt hätten sie nur drei von vier versprochenen Angeboten vor Ort tatsächlich wiedergefunden.

Häufig ist der Preisvergleich im Einzelhandel effektiver. | Bildquelle: imago images/mhphoto

Am besten im Test abgeschnitten hat die App Marktguru – mit einer Ersparnis von knapp zwölf Prozent. Knapp dahinter mit knapp zehn Prozent folgten Kauf.da, Weekli und YouPickit. Allerdings, gibt Schwan zu bedenken: „Alle Apps sparten weniger als der Preisvergleich direkt in den Läden.“

Lohnt sich die Mühe?

„Oft ist die Suche mit den Apps umständlich“, sagt Schwan. So müsse man sich zum Beispiel bei Marktjagd oder Prospektangebote.de für iOS durch zahlreiche Prospekte klicken, um Angebote zu finden.

Die Schnäppchenjagd mit Hilfe der Apps sei aber auch grundsätzlich mühsam: „Im Schnitt mussten wir drei Märkte abklappern, um alle von den Apps genannten Sparpreise zu ergattern“, sagt Schwan. „All das lohnt sich nur für jene, die sowieso an mehreren Märkten vorbeikommen oder Spaß am Jagen haben.“

Lohnen würde sich das auch nur mit den vergleichsweise guten Apps. Mit den schlechteren sei die Ersparnis so gering, dass sich der Aufwand kaum rentiere, sagt Schwan. „Vor allem die Markjagd-App mit weniger als zwei Euro Ersparnis für den Familienwarenkorb und einem Euro für Singles fand nur sehr wenige der Angebote.“

Worauf sollten Nutzer achten?

Die Preise vieler Lebensmittel schwanken stark – je nach Tag und Markt. Im Test zeigte sich das zum Beispiel bei Salami und Bananen. Und da könnten die Apps durchaus hilfreich sein: „War eine App geöffnet, zeigte sie uns, wo das Kilogramm Bananen 99 Cent statt 1,89 Euro kostete und 100 Gramm Salami 1,06 Euro statt über zwei Euro.“

Bei Kaffeepulver kann durch Apps Geld gespart werden. | Bildquelle: mauritius images / ib

Bei Produkten wie Kaffee, Spiralnudeln oder Butter hingegen seien die Preise im Test relativ stabil gewesen. Das gelte in der Regel ebenfalls für Markenware. Aber auch da könne man mit Hilfe der Apps schon sparen. Da könne es sich schon lohnen, die Preise mit Hilfe der App im Auge zu behalten und auf ein Schnäppchen zu warten.

Was man sich allerdings auch bewusst machen sollte: Auch wenn die Apps kostenlos sind – wie so häufig, bezahlt man auch hier mit seinen Daten. „Die Apps können das Verhalten der Nutzenden erfassen, etwa welche Läden sie favorisieren und welche Produkte sie suchen“, sagt Schwan. So setzten alle Apps im Test Tracking ein. Und: „Bei allen bis auf Sparpionier für Android konnten wir beobachten, dass Nutzungsstatistiken an Server im Internet gesendet wurden.“

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