Alles auf Anfang – die 90er

Stand: 03.10.2018, 15:30 Uhr

Bottrop träumte vom "Hollywood im Revier", EinsLive ging auf Sendung und die Telekom an die Börse. Das Ruhrgebiet mit seinen alten Zechen und Hochöfen wurde zum grünen Naherholungsgebiet und Nordrhein-Westfalen zum Film- und Medienland. Vieles begann in den 90ern.

Zum Abschluss der zehnteiligen Reihe über die 80er Jahre im Westen werfen wir einen Blick auf das Jahrzehnt, in dem das Land vor einem Neubeginn stand.

Die alte Hauptstadt Bonn startete als "Bundesstadt" ins neue Jahrzehnt – und bekam zum Ausgleich u.a. prächtige Museen. Wolfgang Clement löste als neuer Ministerpräsident Johannes Rau ab, der das Land durch die Krisen und Stürme der 80er geführt hatte.

In Düsseldorf musste die SPD jetzt mit einem grünen Koalitionspartner auskommen – und sich mit ihm auch über die Zukunft der Braunkohle einigen.

Und in Köln starteten Musiker eine Kampagne gegen Rassismus und Neonazis – und 100.000 kamen zum Solidaritätskonzert.

Gasometer Oberhausen: früher Industriebau, heute Museum und Veranstaltungsort. | Bildquelle: wdr

Neue Bundeshauptstadt, neue Ideen für die alten Industrieregionen, neue Wirtschaftszweige. Nordrhein-Westfalen änderte sein Gesicht. Immer weniger Menschen machten sich bei der Arbeit dreckig. Die großen Arbeitgeber waren jetzt Medien, Dienstleister und der wachsende Mittelstand.

Dort, wo früher malocht wurde, baute man das zu dieser Zeit größte Einkaufscenter Deutschlands, das CentrO Oberhausen. Köln bekam einen Mediapark, wo Musiksender wie EinsLive und Viva ihren Sitz und Europas größte Musikmesse Popkomm ihren Ursprung fand.

Neue Stars tauchten auf: Stefan Raab, Anke Engelke, Harald Schmidt - "Dirty Harry" brachte den legeren Ton der amerikanischen Late Night Talker ins deutsche Fernsehen.

Ein Film von Anke Rebbert und Anja Booth
Erzählt von Thorsten Schorn
Redaktion: Monika Pohl und Barbara Schmitz