Unser Programm im Juni

Stand: 15.06.2023, 18:30 Uhr

Im Juni lüftet "Heimatflimmern" große und kleine Geheimnisse u. a. des Bonner Regierungsviertels, der Müngstener Brücke und des Kölner Hauptbahnhofs. Und erzählt Geschichten vom größten Gefühl: der Liebe! 

Geheimnis Bonner Regierungsviertel                                    

Blick auf einen Kiosk, der im Bonner Regierungviertel gestanden hat. | Bildquelle: WDR/

Bonn wurde nach dem Krieg Hauptstadt der jungen Bundesrepublik, musste aber erst einmal regierungsfähig gemacht werden. Es entstand das Regierungsviertel, von manchen auch liebevoll "Bundesdorf" genannt. Nüchternheit und Transparenz waren zwei herausragende Merkmale. Jeder kannte jeden, Lobbyvertreter, Journalisten und Politiker begegneten sich ständig in der rund ein Quadratkilometer großen Regierungszone. Über fünf Jahrzehnte erlebte das Regierungsviertel viele politische Feierstunden, aber auch Krisen und Verrat. Was passierte hinter den Kulissen, wie konnte auf so engem Raum regiert werden? 
Ein Film von Wilm Huygen | Redaktion: Christiane Hinz und Thomas Kamp

Geheimnis Kanzlerbungalow

Die Kohls stehen mit Prinz Charles und Diana in einem Wohnraum des Kanzlerbunglows. | Bildquelle: WDR/Bundesbildstelle

Ein "Unikum" sei er gewesen. "Einzigartig" sagt Egon Bahr über den schlichten Bungalow, der verborgen zwischen Bäumen im Bonner Regierungsviertel steht. Ein Ort, wo sich die Kanzler von Ludwig Erhardt bis Helmut Kohl zu vertraulichen Gesprächen trafen, abseits von den Augen der Öffentlichkeit. Wo Krisenstäbe tagten und sich Staatsgäste von Breschnew bis Gorbatschow auf dem Sofa niederließen. Das Wohnzimmer der Mächtigen. Hier wurde Politik gemacht, hier hingen Stasi-Spitzel in den Telefonleitungen, hier wurde die Deutsche Einheit vorbereitet: der Kanzlerbungalow in Bonn.
Ein Film von Ulrike Brincker | Redaktion: Monika Pohl

Geheimnis Müngstener Brücke

Blick auf die Müngstener Brücke mit Eisenbahn. | Bildquelle: WDR / David Young/dpa

Es ist ein Gigant aus Stahl und eine technische Meisterleistung der Konstrukteure vor mehr als 125 Jahren. Man wollte zeigen: Das, was der Franzose Gustave Eiffel mit seinem Turm und seinen Stahlbrücken vorgelegt hatte, das konnte man in Deutschland auch. Doch warum steht einer der spektakulärsten Prestigebauten deutscher Ingenieurskunst ausgerechnet über einem abgelegenen Tal im Bergischen Land?

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Die Dokumentation macht sich auf die Suche nach Plänen, alten Filmdokumenten und Geschichten rund um das Jahrhundertbauwerk. So hat er Professor Dr. Martin Trautz von der RWTH Aachen getroffen, der bei seinen Forschungen auf Ungereimtheiten beim Brückenbau gestoßen ist und nachweisen konnte, dass der "deutsche Gustave Eiffel" ein anderer ist, als bisher angenommen.

Der Film zeigt, wie die Müngstener Brücke den Fortschritt ins Bergische Land brachte und aus kleinen Metallschmieden internationale Unternehmen oder sogar Weltmarktführer wurden. Doch die Brücke brachte nicht nur den Fortschritt in die Region, sondern auch den Tourismus. Bis heute zieht das gewaltige Bauwerk Touristen und Ausflügler in seinen Bann. Wer noch einen draufsetzen will, kann angeseilt den Brückensteig erklimmen. Dabei geht es bis auf 100 Meter, hinauf zum Scheitelpunkt des Brückenbogens. Oben wartet dann die ganz große Herausforderung: in schwindelnder Höhe über einen schmalen Balken balancieren – die Brücke als Mutprobe. Für Guide Jennifer Lorenz ist es der Höhepunkt jeder Tour.

Über den Köpfen der Kletterer - auf 107 Metern – rollt derweil der "Müngstener". Der Zug verbindet die bergischen Metropolen Wuppertal, Remscheid und Solingen über die Stahlbrücke, die 126 nach ihrer Einweihung noch immer Deutschlands höchste Bahntrasse ist. Für jede Lokführerin und jeden Lokführer ein unvergessliches Erlebnis, immer wieder neu bei jeder Überquerung. 

Gemeinsam mit fünf anderen Bogenbrücken in Portugal, Frankreich und Italien soll die Müngstener Brücke demnächst UNESCO-Weltkulturerbe werden. Die Dokumentation erzählt die Geschichte eines faszinierenden Bauwerks mitten in NRW.

Ein Film von Achim Scheunert | Redaktion: Monika Pohl, Adrian Lehnigk

Über die Wupper – Happy End für einen Fluss

Blick auf die Wupper mit der Trasse der Schwbebahn über ihr. | Bildquelle: WDR/Bundesbildstelle

Die Wupper ist ein Fluss voller Leben – an manchen Stellen ein grünes Paradies. Aber das war nicht immer so. Die Wupper brachte den Fortschritt ins Bergische Land: Sie trieb die Mühlen an, lieferte die Energie für die Fabriken, die im 19. Jahrhundert hier entstanden und das Kühlwasser für Bayer in Elberfeld.

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Doch sie bezahlte einen hohen Preis für den Fortschritt: Giftige Abwässer flossen in den Fluss und töteten alles Leben darin. Heute fließt sie weitgehend klar und sauber durchs Bergische Land – und hat sich auch von den Zerstörungen durch das Hochwasser im vergangenen Juli wieder erholt.
Die Dokumentation von Clemens Gersch und Michael Wieseler ist eine filmische Reise über die Wupper. Sie führt durch eine vielfältige, lebendige Region, üppige Natur und mehr als hundert Jahre Industriegeschichte. Die Autoren besuchen die ehemalige Textilfabrik Wülfing bei Radevormwald, die jahrhundertelang auf das Wupperwasser angewiesen war. Außerdem den Schmied Michael Bauer-Brandes, der unterhalb der Müngstener Brücke Metall verarbeitet, wie es schon Generationen vor ihm getan haben.
Der Film begleitet aber auch Fritz und Calle Siepen, zwei Brüder aus Wuppertal, die in selbstgebauten Kanus den Fluss befahren und von seiner Schönheit schwärmen. Und er geht auf das kuriose Verschwinden einer Elefantendame aus Stein ein: Nach der Flut im Juli 2021 war die Skulptur erst überspült worden und dann von ihrem Sockel gerissen. Als das Hochwasser zurückging, blieb „Tuffi“ verschwunden. Halb Wuppertal hielt Ausschau nach ihr. Inzwischen jedoch steht der Elefant wieder auf seinem angestammten Platz inmitten des Flusses. Auch von diesem glücklichen Ausgang erzählt die Dokumentation „Über die Wupper - Happy End für einen Fluss“.
Ein Film von Clemens Gersch und Michael Wieseler | Redaktion: Monika Pohl

Geheimnis Aachener Dom

Blick auf den im Dunklen angestrahlten Aachener Dom. | Bildquelle: WDR/newspixx

Der Aachener Dom: Um das Jahr 803 wurde die Kathedrale fertiggestellt, entworfen von Karl dem Großen. Die WDR Dokumentation "Geheimnis Aachener Dom" erzählt die spannende Geschichte der Kathedrale, die als eines der ersten zwölf Baudenkmäler weltweit, UNESCO-Weltkulturerbe wurde

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Die Strahlkraft der Kirche war bei ihrer Fertigstellung so groß, dass Reisende rühmten, sie sei schon von den Alpen aus zu sehen. Der Dom erschien den Zeitgenossen so erstaunlich, dass es bald hieß, der Teufel selbst habe beim Bau geholfen – und sei um seinen Lohn betrogen worden. Wie um das abergläubische Geraune zu bestätigen, erschütterte ein Erdbeben kurz vor der Fertigstellung den Bau und zog einen Riss vom Dach bis in die Fundamente – eine Wunde, die den Dombaumeister bis heute umtreibt.
Die Dokumentation von Rüdiger Heimlich und Luzia Schmid gibt überraschende Einblicke in die Konstruktionsweise des Doms. Die antiken Maße, mit denen Baumeister Odo von Metz vor 1200 Jahren die Kirche konstruierte, die Zahlenmagie und Symmetrie, die hinter den Proportionen des Bauwerks stecken, konnten erst in jüngster Zeit entschlüsselt werden. Sie belegen, dass Karl der Große mit seinem Gotteshaus das höchste Ziel im Sinn hatte: Der Dom sollte das Abbild des Himmlischen Jerusalems sein.
Der Film zeigt, welche Schätze in den vergangenen Jahrhunderten in die Kathedrale nach Aachen kamen, wie sie in Krisen- und Kriegszeiten in Sicherheit gebracht wurden und welche Odyssee der Domschatz am Ende des Zweiten Weltkriegs überstehen musste. Er ist eine spannende Entdeckungsreise durch die Geschichte des Aachener Doms und führt auch an Orte im Bauwerk, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.
Ein Film von Rüdiger Heimlich und Luzia Schmid | Redaktion: Monika Pohl

Geheimnis Paderborner Dom – Zentrum des Lebens

Blick auf den Liborischrein, der vor dem Domeingang in Paderborn getragen wird. | Bildquelle: WDR/2pilots

Der Hohe Dom zu Paderborn: Seit dem 13. Jahrhundert ist er die bedeutendste Kathedrale Ostwestfalens. Bis heute ist er weit mehr als ein Wahrzeichen aus Staub, Steinen und Gebeinen. Der romanisch-gotische Dom ist sowohl geographisches Zentrum als auch geistiger Fixpunkt für die meisten der rund 150.000 Paderborner. Der Film erzählt von der Paderborner Einzigartigkeit des Liborifestes und präsentiert den Dom als einen Ort mit ganz besonderer Aura.

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Das wertvollste im Dom sind die Reliquien des heiligen Liborius. Er ist der wichtigste der drei Schutzpatrone des Doms. Die Gebeine des Heiligen wurden 836 in einer feierlichen Prozession aus dem französischen Le Mans nach Paderborn gebracht, um die ungläubigen Sachsen im Osten des Reichs von Karl dem Großen zu missionieren.
Seine Reliquien liegen während des Jahres tief unten im ältesten Teil des Domes: in der Krypta. Dort werden sie in einem kleinen Kasten aus Ebenholz aufbewahrt - sie sind das Herz der Kathedrale, ohne Liborius kein Paderborn in seiner heutigen Bedeutung.
In jedem Jahr feiern die Paderborner die Auferstehung des Heiligen mit einer großen Prozession und dem neuntägigen Libori-Fest Ende Juli. Für die Paderborner ist es die „fünfte Jahreszeit“. Nach dem feierlichen Auftakt im Dom, bei dem die Gebeine des Heiligen aus der Krypta in den Dom gebracht und zur Verehrung durch die Gläubigen im Altarbereich des Domes aufgestellt werden, startet auf dem Domplatz und den angrenzenden Gassen seit Jahrhunderten das größte und bunteste Volksfest der Region mit Jahrmarkt und Kirmes. 1,5 Millionen Besucher kommen, um neun Tage lang Libori zu feiern: wie ein riesiges Open-Air-Festival, mitten in der Innenstadt. Das Leben spielt sich draußen ab, die Menschen feiern, lachen, essen und trinken zusammen. Kirche und Welt vermischen sich - und das alles rund um den Dom.
Außerdem hat der Dom auch seine Geheimnisse und Besonderheiten: wie die Katakomben unter dem Dom oder den über 90 Meter langen Dachstuhl. Und modern zeigt sich der Dom mit überraschenden Sonderveranstaltungen wie einem Escape-Room-Spiel oder einer nächtlichen Taschenlampen-Führung.
Geistliche und Experten wie Dompropst Monsignore Joachim Göbel oder Diözesanbaumeisterin Carmen Matery-Meding, erzählen davon. Aber auch Menschen aus Paderborn, wie der Kabarettist Erwin Grosche, der Schausteller Otto Bröckling, der seit seiner Kindheit auf der Libori-Kirmes arbeitet und der wohnungslose Silvio, der jeden Tag an der Dompforte steht und die Besucher begrüßt.
Eine Spurensuche, nach den Geheimnissen des Paderborner Doms und seines heiligen Libori.
Ein Film von Wilm Huygen | Redaktion: Ann-Christin Gertzen und Barbara Schmitz

Geheimnis Colonius – Ein Turm wird zum Kultsymbol

Blickauf den Colomius und Köln | Bildquelle: WDR

Der Colonius ist viel mehr als ein Fernsehturm. Hier gab’s Kaffee und Kuchen in schwindelerregender Höhe, legendäre Techno-Raves in den 90ern. Wer einmal oben war, vergisst das nicht mehr. Der Turm ist heute das moderne Wahrzeichen Kölns. Die junge, coole, säkulare Alternative zum Dom. Und dass, obwohl Besucher schon seit 20 Jahren nicht mehr hinauf dürfen

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Herausforderung Fernsehturm

Kaum ein anderes Bauwerk prägt die Skyline einer Stadt so sehr wie ein Fernsehturm. Die Vorgaben für Köln waren: einzigartig, unverwechselbar und möglichst hoch, eine neue Landmarke der Stadt. Doch politisch waren die Fernsehtürme der siebziger Jahre umstritten. Viele Menschen glaubten, dass die Türme auch dazu da waren, sie zu überwachen. Das war eine enorme Herausforderung für den Architekten Erwin Heinle, erzählt sein Sohn in der Dokumentation, denn auch der Bau des Colonius war umstritten: Ein Gebäude, höher als der Dom? Für viele undenkbar! Selbst die Bläck Fööss machen sich in ihren Liedern darüber lustig, wie „Bömmel“ Lückerath berichtet.
Ein logistisches Meisterwerk
Wer damals im Café saß, wird sich an die Drehscheibe und das beeindruckende Panorama erinnern. Was der Gast aber nicht sah, war der enorme Aufwand, den die Gastronomie im Hintergrund betrieb. Die Vorbereitungen für die Küche fanden 180 Meter tiefer statt, erstaunliche Räume unter der Erde. Zum ersten Mal ist es einem Filmteam erlaubt, in dieses vielleicht größte Geheimnis des Turms vorzudringen. 
Magic Moments bei Techno-Raves
Anfang der 90er Jahre entdeckten die Jungen den Turm. Jeden Freitag brachten ihn Techno-Raver zum Beben. Das störte den Fernsehempfang vieler Kölner. Für eine Frau begann hier oben eine entscheidende Phase in ihrer DJ-Karriere. DJ Miss Yetti und Veranstalter Andre Schild erinnern sich noch gut an die magischen Momente über den Dächern Kölns.  
Der Turm war nie nur ein „leeres“ Gebäude, sondern stets ein Spiegel seiner Zeit: architektonisch, gastronomisch, technisch. Er hat sich immer wieder verändert und so vielfältig wie der Turm sind auch seine Geschichten. Der Film entdeckt die vielen Facetten des Colonius und kommt seinem Geheimnis auf die Spur. Wir begleiten den Hausmeister in die Tiefen der Katakomben, entdecken mit dem Architekten alte Baupläne. Wir erleben, wie der Colonius in Siebdruck-Workshops und Instragram-Gruppen zum Wahrzeichen einer neuen Generation wurde, sehen die Pläne für die Zukunft und haben exklusive Einblicke in die Gastronomie des Rheinturms in Düsseldorf. Kann auch der Colonius wieder geöffnet werden und das Restaurant betrieben werden?
Im Colonius vereinen sich Visionen und Trends der letzten vier Jahrzehnte - Zeitgeschichte hoch über der Millionenmetropole. Das Geheimnis: Eine extraordinäre Location, die Menschen verbindet und zugleich außergewöhnliche Ideen provoziert.
Ein Film von Eva Hoffmann Villena | Redaktion: Adrian Lehnigk, Barbara Schmitz

Geheimnis Kölner Hauptbahnhof

Blick auf die Gleise des Kölner Haupbahnhofs und seiner Eisendachkonstruktion. | Bildquelle: WDR / David Young/dpa

Das Ensemble ist weltweit einmalig. Wo sonst hält der Zug schon direkt vor den Pforten einer gigantischen gotischen Kathedrale? Der Dom prägt das berühmte Panorama der Kölner Altstadt auf Ansichtskarten und Millionen von Touristenfotos. Und gleich daneben duckt sich der gewaltige Baukörper des Kölner Hauptbahnhofs.

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Das hat keineswegs allen gefallen. Mehrfach sollte der Bahnhof verlegt werden. Schon vor 150 Jahren wurde der damals noch recht bescheidene Kölner "Central-Personenbahnhof" als "Pfahl im Fleisch der Kölner Altstadt" empfunden. Er lasse den Dom zu Köln zum Wartesaal dritter Klasse verkommen und zerschneide brutal die Stadt – städtebaulicher Unfug, sagten die Kritiker.

Doch er blieb. Ein 255 Meter langer Koloss, ein sperriger Riegel mitten in der Innenstadt. Der Blick von oben macht deutlich: Nicht der Dom, sondern der Hauptbahnhof ist das längste Gebäude der Stadt - mehr als über 100 Meter länger als die Kathedrale.

Tatsächlich ist der Hauptbahnhof das Drehkreuz des Westens. Ihn durchfluten täglich 1300 Züge und 250.000 Reisende – im Jahr über 80 Millionen Menschen. Das sind fast doppelt so viele wie im Frankfurter Flughafen – und das auf einem Bruchteil der Fläche, ja auf einem vergleichsweise geradezu winzigen Terrain.
Was kaum ein Reisender ahnt: Unter der Gleisebene gibt es eine eigene, für die Öffentlichkeit verschlossene Welt. Kilometerweite Gänge, ein verschlungenes Netz von Versorgungswegen für die Läden im Bahnhof - und für die Fernzüge: Noch aus Kaisers Zeiten stammt der alte Posttunnel, durch den die Mahlzeiten hoch auf die Gleise gebracht werden.

Die Dokumentation erzählt von der wahrhaft "schrägen" Nachbarschaft zwischen Bahnhof und Dom, die allen Widrigkeiten zum Trotz seit 150 Jahren funktioniert. Warum aber scheiterten alle Versuche, den Kölner Hauptbahnhof verlegen? Offenbar hat er ein Erfolgsgeheimnis. Er verbindet kölnische, rheinische und deutsche Geschichte und zugleich Geschichten von Menschen und Schicksalen. Mit historischen Filmdokumenten, Zeitzeugen und einzigartigen Aufnahmen auch von öffentlich nicht zugänglichen Gebäudeteilen porträtiert der Film ein heute weithin unterschätztes Gebäude im Schatten des Domes – voller Geschichte und Geschichten.   

Ein Film von Luzia Schmid und Rüdiger Heimlich | Redaktion: Adrian Lehnigk

Ich liebe dich – Geschichten vom größten Gefühl

Ein Brautpaar in einem Park küsst sich | Bildquelle: WDR/Good Karma/Arne Wolter

An Orten ihrer Liebe treffen wir unterschiedliche Paare aus ganz NRW. Ob in der Tanzschule in Essen oder im Restaurant in Mönchengladbach – überall kann der Blitz einschlagen. Der Film begibt sich auf die Suche nach Romanzen und großen Lieben.

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"Liebe ist Freundschaft", sagt Sarah ein paar Wochen vor der großen Hochzeit, die sie mit Karim plant. "Wie, bin ich nur dein Freund?" fragt der Bräutigam erstaunt. "Nein, du bist aber auch mein bester Freund." Die beiden Düsseldorfer haben sich vor zwei Jahren über eine Dating-App kennengelernt – während der Corona-Pandemie. Liebe auf den ersten Wischer sozusagen. Dann ging alles ganz schnell: Im Lockdown hat Sarah ihr Homeoffice in Karims Wohnung verlegt. Jetzt beziehen sie ihre erste gemeinsame Wohnung und bereiten die große Feier vor: 150 Gäste aus der ganzen Welt reisen an, eine Hochzeitsplanerin ist engagiert – und beide erwarten den schönsten Tag ihres Lebens.

Annette ist 15 Jahre glücklich verheiratet, als plötzlich für sie alles zusammenbricht: Vom Ehemann mit der Schwester der Freundin jahrelang betrogen. Nach dem ersten Schock wagt Annette ein ungewöhnliches Experiment: Sie begibt sich auf die Suche nach Liebhabern. Mehrere sollen es sein – und zwar fünf! Keine Verpflichtung, keine Versprechen – nur Leidenschaft und vor allem absolute Ehrlichkeit. Sie will ausprobieren und versuchen, ihr erotisches Spektrum zu erweitern und dabei frei bleiben, ihr Herz auf keinen Fall noch einmal an einen Einzigen verschenken. Das 5-Liebhaber-Projet dokumentierte sie schonungslos ehrlich in einem Buch und sorgt damit für reichlich Diskussionen. Annette bereut nichts: "Ich bin viel selbstsicherer heute und ein neuer Mensch geworden durch dieses Projekt."

Thorsten und Axel sind seit vielen Jahren ein Paar. Sie lieben sich immer noch, genießen das Leben und sind echte Macher: beruflich wie privat. Die Unternehmer sind ehrenamtlich im Karneval tätig und waren 2019 in Mönchengladbach das erste schwule Prinzenpaar in NRW. "Liebe bedeutet, sich verlassen zu können. Zu wissen, dass ein Zuhause da ist und dass man auch mit all seinen Macken und Unzulänglichkeiten akzeptiert wird", sagt Axel. Auch deswegen haben sich die beiden das Ja-Wort gegeben – und das sogar schon zweimal.

Große Liebesgeschichten über Kontinente hinweg und über Menschen, die ein halbes Jahrhundert lang ihre großen Gefühle füreinander bewahrt haben – so erzählt der Film besondere und anrührende Liebesgeschichten aus NRW.

Ein Film von Marika Liebsch und Yves Schurzmann | Redaktion: Lena Brochhagen und Nadja Kerschkewicz