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Hoch über dem Herzen von Dortmund ragt ein markanter Turm. Vor 90 Jahren geplant als revolutionäre Bierbrau-Fabrik ist "das U" bis heute ein Kraftsymbol für das ganze Ruhrgebiet. Dabei hat der Turm größten Gefahren getrotzt – U wie unbezwingbar.
Wer nach Dortmund kommt, dem fällt schnell ein besonderes Gebäude auf: Direkt am Hauptbahnhof steht ein markanter Turm. Mit einem echt vergoldeten U auf dem Dach überragt er die Stadt und sendet "fliegende Bilder" – Lichtinstallationen – über die Stadt. Heute feiert das junge Ruhrgebiet hoch über der Stadt. Aber 67 Jahre lang wurde hier Bier gebraut.
Revolutionäre Braufabrik
Das U war das erste Hochhaus der Stadt, gebaut 1926/27 nach einem revolutionären Konzept: ein Turm als Bierfabrik. Dabei fließt der Brauprozess einfach mit der Schwerkraft von oben nach unten. Die Union-Brauerei, die damals zu den größten Brauereien in der Bierstadt Dortmund gehörte, wollte ihren Erfolg mit einem besonderen Gebäude allen zeigen. Und der Architekt krönte seinen Turm mit einer Lichtpyramide. Das war damals das Modernste, was die Baukunst zu bieten hat.
Ende der 1960er Jahre wurde das große U auf das Hochhaus gesetzt. Zunächst aus Pappe, dann folgte der 11 Meter hohe vergoldete Buchstabe.
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Ein Gebäude mit mehreren Leben
Versteckt im Innern ist der Turm ausgestattet mit extra starken Stahl-Betonpfeilern, die stets bewahren, was drinnen ist. So überlebte das U Krieg und Krisen, ein Jahrzehnt als abrissbedrohte Ruine. Heute ist es, nach der Neugestaltung durch den Dortmunder Architekten Eckhard Gerber, zu einer Kultureinrichtung mit einem besonders jungen Besucherschnitt geworden. Eine besondere Kraft scheint im Turm zu wirken.
Hoffnung für einen ganzen Stadtteil
Kreative und nervenstarke Menschen wie Adolf Winkelmann haben die Möglichkeiten des einzigartigen Gebäudes im Herzen Dortmunds erkannt. Das hat den Turm ein zweites Mal gerettet – und damit die ganze Umgebung. Der lange heruntergekommene Stadtteil rund um das alte Brauereigelände heißt heute Union-Viertel und ist zum hippen Vorzeige-Stadtteil geworden.
Ein Film von Marika Liebsch
Redaktion: Lena Brochhagen und Beate Schlanstein