Der Pott bebt – die 80er

Stand: 24.07.2016, 17:08 Uhr

Nena aus Hagen wurde zum Weltstar. Überhaupt prägte die kleine Stadt am Tor zum Sauerland mit den Humpe-Schwestern und Extrabreit den Soundtrack unseres Landes weit über die 80er Jahre hinaus.

Wie auch Herbert Grönemeyer mit seiner Hymne an Bochum, die Düsseldorfer Toten Hosen und Kölner BAP. Was für ein musikalisches Jahrzehnt! Der Pott bebte.

In wohl keinem Jahrzehnt wurde Nordrhein-Westfalen so sehr gebeutelt wie in den 80ern: Umweltkatastrophen in Form von giftigen Flüssen, Smog-Wolken, der Untergang der Schwerindustrie. Hunderttausende versammelten sich nicht nur in Bonn, um gegen die atomare Aufrüstung zu protestieren. In Rheinhausen streikten monatelang die Kumpels aus Duisburg für den Erhalt ihres Stahlwerks, blockierten Brücken und Autobahnen. Das Land stand hinter ihnen, doch langfristig Erfolg hatten sie nicht. Das Walzwerk Rheinhausen wurde geschlossen.

Kein langfristiger Erfolg: der Arbeitskampf in Duisburg-Rheinhausen. | Bildquelle: WDR/dpa/Ossinger, Horst

Das Ende der 80er macht deutlich, dass danach nichts mehr sein würde wie zuvor: Während auch das traditionsreiche Stahlwerk Henrichshütte geschlossen wurde, zog der Landtag in ein neues Gebäude. Eine symbolische Offenheit in Zeiten des Umbruchs - gläsern und transparent. In Berlin fiel die Mauer, ganz Deutschland veränderte sich.

Ein Film von Jobst Knigge
Erzählt von Annette Frier
Redaktion: Thomas Kamp und Monika Pohl