- Sendehinweis: Doku am Freitag | 24. Juni 2016, 20.15 - 21.00 Uhr | WDR
Der Rhein führt zwischen Köln und Duisburg mitten durch das Herz der rheinischen Industrie. Er ist hier eine fließende Autobahn für die Binnenschiffe. Die Region wurde geprägt von Kohle, Stahl und Chemieparks, die sich verkehrsgünstig direkt am Fluss angesiedelt haben. Neben gigantischen Industrieanlagen liegen die Rheinauen, scheinbar unberührte Naturidylle.
Wie eine Nussschale mutet die kleine Fähre "Krokolino" an, die im Sommer die Städter zwischen Köln-Weiss und Köln-Zündorf befördert. Ein alter Segler dient dem Fährmann als Wohnzimmer und Werkstatt. Dahinter eine prachtvolle Kulisse: Der Dom bestimmt das Stadtbild von Köln, kein Gebäude darf höher sein als seine Türme. Gegenüber, am rechten Rheinufer, steht eine Currywurstbude - ein Imbiss, der die Würstchen auch an die Kommissare im Kölner "Tatort" verkauft.
Die Lebensader im Ruhrgebiet
Im nahe gelegenen Ruhrgebiet pulsiert der Strom als wirtschaftliche Lebensader, trotz Zechensterben und Niedergang der Montanindustrie. Binnenschiffer ist hier ein Beruf mit Zukunft und für manch einen ein Traumjob. Weiter geht es vorbei an der Rheinaue Ehingen, mit für die Rheingegend eher untypischen Tieren: Lamas und Alpakas.
Von der Schrottinsel in die Natur
Im Hafen von Duisburg erzählen Graffitis an den Kais vom Kommen und Gehen. Dahinter, auf der sogenannten Schrottinsel, wird Metall im großen Stil recycelt. Ein echter Männerspielplatz zwischen Presse und Schredder. Völlig entgegengesetzt präsentiert sich die Rheinaue Walsum, ein Rückzugsgebiet für bedrohte Vogelarten und gestresste Großstädter. Direkt unter der Aue liegt ein großes Mineralwasservorkommen.
Zusammen mit dem Ruhrgebiet bildet die Rheinschiene von Bonn bis Duisburg Deutschlands größte Metropolregion mit zehn Millionen Menschen. Vergangenheit und Zukunft der Region lassen sich mit spektakulären Bildern aus der Luft auf neue Weise erzählen.
Ein Film von Heike Nikolaus
Redaktion: Thomas Kamp, Christiane Mausbach