Hansjörg Barth ist Schlossermeister, Skilehrer, Bobfahrer, Maler, Hüttenwirt – und sitzt für die Bayernpartei im Gemeinderat von Garmisch. Einer, der den Tourismus kritisiert.
Manchmal wird er auch grob. Etwa wenn die Touristen in seiner Hütte Romantik suchen – und sich beschweren weil es statt Schnitzel nur Nudeln mit Tomatensauce gibt.
Bergsteigerhütte und Massenansturm
Traditionell geht es zu im „Münchner Haus“. Eine Bergsteigerhütte des Alpenvereins mit angeschlossener Gastronomie. Die Familie des Hüttenwirts ist schon in der dritten Generation auf der Zugspitze und erlebt den Massenansturm seit Jahrzehnten. So mancher Gast, sagt Hansjörg Barth, ist nur mit guten Nerven zu ertragen:
"Es sind schon sehr nervige Leute, die vertragen die Höhe nicht. Es sind 2000 Höhenmeter und da sind sie schon ab und zu gemein zu uns. Was passiert da? Ah ja, nix passt ihnen. Der Apfelstrudel ist zu klein, der Glühwein zu heiß. Gar nichts passt da zusammen. Da muss man die Nerven bewahren und denken: Weißt was, in einer Stunde fahrt ihr wieder, habt mich gern."
Tourismus seit mehr als hundert Jahren
Das Münchner-Haus hat eine in Sachen Tourismus bemerkenswerte Geschichte. Am 11. Dezember 1893 debattierten im Gasthaus „Zur Lacke“ Gegner und Befürworter der Hütte erbittert das Für und Wider. Die Gegner argumentierten, Wirtschaften gehören nicht auf Bergspitzen, Gasthäuser würden die Einsamkeit der Berge entweihen. Die Argumentation klingt modern. Gebaut wurde schließlich eine einfache Unterkunft mit einer meteorologischen Station. Die gibt es heute noch.
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