Offiziell will niemand diese Fragen beantworten. Weder die Bundesanwaltschaft, noch das Bundeskriminalamt. Doch nach WDR-Informationen sind die Fahnder nach monatelangen Ermittlungen überzeugt: Das ist Marco G. Größe, Gewicht, Körperhaltung und Gang lassen diesen Schluss zu.
Seit Juli 2011 ist Marco G. in Bonn gemeldet. Der 25-Jährige lebt mit seiner Frau und dem heute zweijährigen Sohn im vierten Stock eines Hauses im Stadtteil Tannenbusch. . Aufgewachsen ist G. in Oldenburg. Und er kam offenbar schon früh mit dem Gesetz in Konflikt: Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, mehrfache Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt – im Alter von 15 Jahren. Später soll er mehrere Jahre im Gefängnis gesessen haben – wegen schwerer räuberischer Erpressung.
Dann konvertiert Marco G. Und er radikalisiert sich, schließt sich in Bonn der Islamisten-Szene an. Mit seinen drei Komplizen, mit denen er Mord-Anschläge auf Politiker der rechtsextremen Partei Pro NRW geplant haben soll, soll er regelmäßig die Assalam-Moschee in Essen besucht haben. Zu diesem Zeitpunkt ist G. längst im Visier der Terror-Fahnder. Sein Telefon wird abgehört, sein Auto verwanzt.
Am 13. März überwältigt ein Spezial-Einsatzkommando Marco G. Wenige Meter vor der Wohnung des Pro NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht in Leverkusen. Damit waren nicht nur die Anschläge auf Pro-NRW-Politiker vereitelt, es war möglicherweise auch der Durchbruch bei der Fahndung nach den Bomben-Attentätern.