Welche Bäume brauchen besonders viel Pflege?
"Junge und neu gepflanzte Bäume leiden besonders schnell und können sogar eingehen", weiß Volker Paulat, Pressesprecher im Bereich Ordnung, Grün und Verbraucherschutz bei der Stadt Düsseldorf. "Ihr Wurzelwerk reicht noch nicht so tief, darum können sie keine Feuchtigkeit aus tieferen Erdschichten ziehen." Erst nach etwa zehn Jahren haben Bäume ausreichend tiefe Wurzeln gebildet, um auch tiefer im Boden gespeichertes Wasser zu erreichen. Nach dem Pfingststurm Ela im vergangenen Jahr wurden in der Landeshauptstadt 1.000 neue Bäume gepflanzt. Die bräuchten jetzt natürlich besonders viel Bewässerung, so Paulat. "Man erkennt sie an den grünen Dreiböcken. Aber auch alle anderen Straßenbäume freuen sich über Wasser, da das ganze Frühjahr schon so trocken war."
Wie viel Wasser braucht ein Straßenbaum?
Beim Wässern von Straßenbäumen gilt die Devise: klotzen statt kleckern. "Gießen Sie lieber einmal viel, als ständig kleine Mengen", rät Birgit Königs vom NABU.NRW. Volker Paulat empfiehlt bei Temperaturen, wie sie derzeit herrschen, einmal wöchentlich 60 bis 80 Liter pro Baum. Für Königs darf es auch ein bisschen mehr sein. "Ausgewachsenen, großen Bäumen würde ich 100 Liter Wasser geben, bei jungen Bäumen reichen auch 60 Liter", so ihre Empfehlung. Zur Orientierung: Ein normaler Eimer fasst rund zehn Liter. Wer auf keinen Gartenschlauch zurückgreifen kann, hat beim Straßenbaumgießen also ordentlich zu schleppen.
Worauf muss man beim Gießen von Straßenbäumen achten?
"Achten Sie vor allem darauf, dass das Wasser auch wirklich vom Erdreich aufgenommen wird – und nicht im nächsten Gulli verschwindet", rät Birgit Königs. Das sei vor allem bei Straßenbäumen wichtig, deren Baumscheibe von Gitterplatten, Bürgersteigen und Asphalt umgeben sind. Ihre Wurzeln müssen sehr weit in die Tiefe gehen, um in regenarmen Zeiten den Baum versorgen zu können.
Zu welcher Tageszeit sollte man gießen?
"Wie bei allen Pflanzen ist es auch bei Straßenbäumen optimal, sie am frühen Morgen zu wässern", sagt Volker Paulat. "Wenn es draußen noch recht kühl ist, verdunstet kaum Gießwasser und die Erde kann die Feuchtigkeit gut aufnehmen. Auch sind die Bäume dann tagsüber ausreichend mit Wasser versorgt." Beim abendlichen Gießen ist die Erde von der Hitze des Tages ausgetrocknet und sehr warm. Sie nimmt darum schwerer Wasser auf, zudem geht auch noch viel Gießwasser durch Verdunstung verloren.
Kann die jetzige Hitze schon zu "Grünbruch" führen?
"Natürlich kann bei einem Baum auch mal ein Ast abbrechen", sagt Volker Paulat. "Darum sollte man immer erst einmal noch oben schauen, bevor man sich unter einen Baum setzt." Die aktuelle Hitze gebe allerdings noch keinen Anlass zu besonderer Besorgnis. Im Moment erfüllten die Bäume ihre Aufgabe noch sehr gut - kühlen Schatten zu spenden.