Auf europäischer Ebene würden zunehmend Maßnahmen diskutiert, wie die Verschwendung von Lebensmitteln vermieden werden könne, sagte die Sprecherin. Am Montag (19.05.2014) werde das Thema auf der Sitzung der EU-Landwirtschaftsminister in Brüssel besprochen. Diskutiert werde der Vorschlag einiger Länder, dass für noch mehr Lebensmittel nach EU-Recht kein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben werden soll. Es handele sich aber lediglich um eine Diskussionsgrundlage und noch nicht um einen Vorschlag für eine Gesetzesänderung.
Nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) könnte der Verpackungsaufdruck "Mindestens haltbar bis" damit künftig auch für Tee, Kaffee, Reis, trockene Pasta und Hartkäse entfallen. Geschäftsführer Kai Falk sprach in der "Bild"-Zeitung von einem "sinnvollen Schritt", um Lebensmittelabfälle zu verringern. Oft würden Lebensmittel "einfach aus Unsicherheit weggeworfen", weil viele Verbraucher das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verfallsdatum verwechselten.
Jeder Deutsche wirft pro Jahr rund 82 Kilo Lebensmittel weg
Einer Studie zufolge wirft jeder Bundesbürger im Jahr rund 82 Kilogramm Lebensmittel in den Müll, das entspricht zwei voll gepackten Einkaufswagen. Ein Großteil landet laut Studien im Müll, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, obwohl die Lebensmittel noch genießbar sind. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist in Deutschland seit mehr als 30 Jahren gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt an, bis zu welchem Datum mindestens das ungeöffnete und richtig gelagerte Lebensmittel seine spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert behält. Es ist also kein Verfallsdatum, sondern lediglich die Garantie des Herstellers für bestimmte Qualitätseigenschaften.