Helmut Kohls Berliner Büro bestätigte am Dienstagabend (02.06.2015) den Krankenhausaufenthalt des Altkanzlers. Es gehe ihm "den Umständen entsprechend gut". In der Mitteilung heißt es weiter, dass der Altkanzler seine Hüftoperation im Heidelberger Uniklinikum von Anfang Mai "sehr gut überstanden" habe. Allerdings habe sich im Anschluss die Notwendigkeit eines weiteren Eingriffs ergeben, der den Klinikaufenthalt entsprechend verlängert habe. Zur Art der Operation machte das Büro keine Angaben. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wolle Kohl in eine Reha gehen und dies mit einem Urlaub verbinden.
Medien sprechen von kritischem Zustand
Zuerst hatte die Illustrierte "Bunte" über Kohls gesundheitliche Probleme berichtet und sich auf sein enges Umfeld bezogen. Nach Informationen des Blattes soll der Altbundeskanzler und langjährige CDU-Vorsitzende nach einer Darm-OP längere Zeit ohne Bewusstsein gewesen sein und auf der Intensivstation des Uniklinikums Heidelberg liegen. Kohls Büro bestätigte das nicht. Auch "Spiegel Online" schrieb, Kohls Zustand sei kritisch - und berief sich ebenfalls auf dessen Umfeld. Er liege bereits seit drei Wochen auf der Intensivstation des Heidelberger Universitätsklinikums.
2008 schwer gestürzt
Immer wieder machte Kohls Gesundheitszustand in der jüngeren Vergangenheit Schlagzeilen. Bei einem schweren Sturz nach einer Knie-Operation 2008 hatte er ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Seither ist er auf den Rollstuhl angewiesen und kann nur schwer sprechen. Bei seinen seltenen öffentlichen Auftritten danach war er schwer zu verstehen - wie zuletzt im November, als er in Frankfurt am Main mit Hilfe seiner Frau Maike Kohl-Richter sein Buch "Aus Sorge um Europa" vorgestellt hatte. Seinen 85. Geburtstag am 3. April dieses Jahres feierte Kohl in kleinem Kreis.