Alfred Schimmel hat auf der Funkausstellung 1975 gefilmt, was das Zeug hielt. Er hatte eine Reperaturwerkstatt für Fernseher und Radios, wollte sich über die neuesten Trend informieren. Sein Film ist so gut geworden, dass sein Sohn Rainer Neveling ihn genau 40 Jahre später hat digitalisieren lassen. Für ihn ist es eine Erinnerung an den Vater, der vor einem Jahr gestorben ist: "Ich bin in früheren Zeiten oft mit ihm hingegangen. Jeder Quergang musste abgearbeitet werden. Das war seine Leidenschaft."
Videorekorder waren damals eine Sensation
Rainer Neveling schaute sich deshalb die Filme mit Manfred Romboy an, der ein kleines Filmmuseum bei Köln führt und lange Jahre Kameramann war, auch auf der Funkausstellung. Romboy erinnert sich noch an die bahnbrechende Neuheit damals: "Die eigentliche Sensation 1975 war, dass der erste im Haushalt verwendbare und bezahlbare Videorekorder vorgestellt wurde. Für etwa 1500 Deutsche Mark konnte man dann abendliche Fernsehprogramme aufzeichnen." Einziges Problem: Alles war auf 60 Minuten Laufzeit beschränkt. länger war das Band nicht. Ein weiteres großes Thema war der Farbfernseher. denn der war erst ein paar Jahre auf dem Markt, nur jeder dritte Haushalt hatte ein buntes Programm.
Blick ins Digit-Material macht Lust aufs Filmen
Neben all den Präsentationen durften auch Unterhaltungs-Einlagen nicht fehlen. Etwa von einem damals jungen Star am Schlagerhimmel, Roland Kaiser. Dieses alte Filmmaterial jetzt auch digital zu haben, bedeutet Rainer Neveling viel: "Man guckt sich das ja nicht immer an. Es sind schöne Erinnerungen an das, was man gemeinsam gemacht hat.'' Er habe jetzt selbst Lust, mal wieder zur Kamera zu greifen, sagt Rainer Neveling. Dennn die Liebe zum Filmen hat er von seinem Vater geerbt.