Angeklickt: Die Trends auf der Spielemesse

Stand: 03.02.2017, 12:50 Uhr

Noch bis Sonntag gibt es ein Schlaraffenland für Spielkinder: Die Spielwarenmesse in Nürnberg. Hier finden sich auch die aktuellen Trends bei elektronischem Spielzeug: Sprechende Puppen, vernetzte Spielsachen, programmierbare Roboter - ein riesiger Markt. Unser Netzkenner Jörg Schieb hat mitgespielt.

Von Jörg Schieb

Hightech im Kinderzimmer

Das Kinderzimmer von heute wird zum regelrechten Hightechspielplatz. Lego zum Beispiel stellt einen neuen Roboter vor: Zuerst können die kleinen Bastler die rollenden, extrem beweglichen Roboter mit den Händen zusammengebaut, dann können sie sie programmieren. Die Roboter rollen dann durchs Kinderzimmer und erledigen kleine Aufgaben. Lego Boost heißen diese Roboter, die auf der Spielwarenmesse in Nürnberg für viel Neugierde und großes Interesse sorgen.

Lego Boost: Eigene Roboter bauen und steuern | Bildquelle: dpa

Ein Roboter aus Plastiksteinchen, dazu kommen ein paar Sensoren, etwa um Farben zu erkennen oder den Abstand zur Umgebung zu ermitteln. Motoren gibt es natürlich auch, der Roboter muss sich ja bewegen. Dann geht's ans Programmieren. Mit einer App auf dem Smartphone oder Tablet lassen sich die Roboter zum Leben erwecken. Und schließlich dürfen die Kinder auch spielen. "Build. Code. Play." So lautet das Motto von Lego.

Die Roboter sehen also jedes Mal anders aus, die Kinder müssen sorgfältig planen und alles selbst montieren. Und Programmieren lernt man auch noch.

Lego räumt mit Robotern einen Preis ab

Die Lego-Roboter machen deutlich, wohin die Reise geht: Immer mehr Hightech, immer mehr Vernetzung. Und das kommt gut an: Auf der Messe wurde der Toy Award verliehen. In der Kategorie "Schulkinder, 6-10 Jahre" hat Lego Boost als innovativstes Spielzeug in dieser Altersstufe gewonnen.

Nominiert war noch ein anderer Roboter: Geckobot. Er macht seinem Namen alle Ehre: Die Kids können aus Bauteilen einen eigenen Roboter zusammenbauen, der aussieht wie ein Gecko und sich auch so bewegt. Er kann sogar mit Saugnäpfen an seinen Füßen die Wände hochklettern. Das werden Eltern vermutlich nicht immer lustig finden.

Es gibt jede Menge Roboter auf der Spielwarenmesse. Roboter, die reden, Roboter, die malen, Roboter, die spielen. Und auch das Thema Virtual Reality wird von den Spielwarenherstellern nicht ausgespart, wie ein ferngesteuertes Auto mit einer Art VR-Brille: Man sieht in der Brille, wohin das Auto fährt. Auch dafür gab es auf der Messe einen Preis.

Man darf sich eigentlich nicht wundern: Die Kinder bekommen mehr oder weniger dieselben Spielsachen wie die Großen: Virtual Reality und Roboter.

Spielzeug, das zuhört

Spielsachen mit Sprachsystemen, also Geräte, mit denen man sprechen kann, gibt es auch - und das keineswegs nur für Jungs. Zum Beispiel ein Puppenhaus, das zuhören und sprechen kann. Das "Dream House" versteht, wenn die Kinder etwas sagen. Zum Beispiel, wenn das Kind Lust hat, mal etwas zu backen. Per Sprachkommando geht der Ofen an, oder die Kids schicken den Fahrstuhl durchs Haus, oder entfachen per Befehl die Feuerstelle.

Mit dem Spielzeug zu sprechen liegt jedenfalls klar im Trend – schließlich sprechen auch wir Erwachsenen immer öfter mit unseren Geräten. Digitale Assistenten in Mobilgeräten oder auf dem Schreibtisch hören auf's Wort.

Ist der Datenschutz wasserdicht?

Allerdings ist bei Spielzeug natürlich besondere Vorsicht angebracht. Denn Kinder hinterfragen nicht, ob etwas sinnvoll ist – oder sicher.

Beispiel: Die "Hello Barbie", die sprechende Barbie. Anfangs war sie anfällig für Hackerangriffe. Über das Internet konnte man die Kinder unbemerkt abhören - eine Horrorvorstellung für alle Eltern. Mittlerweile ist die Puppe besser abgesichert. Mit dem Internet verbunden ist sie aber immer noch, da jede gesprochene Anweisung auf Servern im Netz ausgewertet wird.

Hier sollten Eltern wirklich vorsichtig sein: Wenn Spielsachen ständig mit dem Internet verbunden sind, egal, ob um Sprachbefehle zu verarbeiten oder mit anderen Spielern vernetzt zu sein, empfiehlt es sich, sich sehr gut über das jeweilige Produkt zu informieren. Denn bei der Benutzung fallen eine Menge Daten an, die ausgewertet werden können. Vernetzte Spielsachen können schließlich wirklich Spaß machen, sind aber auch ein Sicherheitsrisiko.