Bundespräsident Steinmeier: "Ausstieg aus Atomabkommen bedroht die ganze Region"

Stand: 29.05.2018, 18:14 Uhr

  • Ausstieg ist Risiko für die ganze Region
  • Gefahr, dass der Iran wieder Uran anreichert
  • Beziehungen mit den USA weiter pflegen

Auf dem Eröffnungs-Podium des Katholikentags in Münster hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag (10.05.2018) die Kündigung des Abkommens durch den amerikanischen Präsidenten Donald Trump als eine Absage an einen „Frieden durch Kooperation“ bezeichnet.

"Das alles geht jetzt den Bach runter"

Steinmeier erinnerte an das, was in dem Abkommen festgeschrieben war -  etwa der Verzicht auf Urananreicherung und Urantransporte. „Das alles geht jetzt den Bach runter, wenn das Abkommen fällt und das ist ein Risiko für die gesamte Region“, so der Bundespräsident weiter. Denn wenn der Iran nun wieder mit der Urananreicherung beginne, dann würden andere Staaten in der Region folgen. Er plädierte dafür, sich auch gemeinsam mit China und Russland für einen Fortbestand des Abkommens einzusetzen.

Steinmeier wirbt für Beziehungen mit USA

Steinmeier warb aber auch für die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland. Man solle die eigene Politik nicht nur von der Bewertung der aktuellen amerikanischen Administration abhängig machen, so der Bundespräsident. Stattdessen sollten die Menschen den Schwerpunkt wieder mehr auf die persönlichen Beziehungen und den kulturellen Austausch mit den USA legen. Doch eins sei sicher: Deutschland werde in Zukunft noch mehr Verantwortung in der Weltpolitik übernehmen müssen.

Steinmeier auf Katholikentags-Podium 03:42 Min. Verfügbar bis 12.05.2040