Vor zwei Jahren auf dem 100. Katholikentag in Leipzig waren Politiker der AfD ausdrücklich unerwünscht. "Menschenverachtende Positionen haben keinen Platz auf unseren Podien", sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg damals. In Münster wird es eine Veranstaltung mit den kirchenpolitischen Sprechern aller Parteien geben, auch der größten Oppositionspartei AfD.
Hauptstreitpunkt ist die Flüchtlingsfrage
Sternberg sah niemanden in der AfD-Spitze, der die Diskussion in der Flüchtlingsfrage voranbringen könne. Für Geflüchtete aber engagieren sich Hunderttausende von Katholiken. Und Bischöfe und Vertreter von Verbänden setzen sich beim Thema Integration und beim Dialog, bei Fragen nach Europa und internationaler Gerechtigkeit ein.
Bundestag neu zusammengesetzt
Die AfD ist im Bundestag und in vielen Landtagen vertreten und damit eine noch stärkere Kraft im Land. ZdK-Präsident Sternberg betont weiterhin seine starke Ablehnung der Partei, aber trotz großen Bedauerns eine Notwendigkeit, einzelne Gesprächspartner aus der Partei einzuladen, etwa den kirchenpolitischen Sprecher Volker Münz.
Eine Lehre aus dem Streit um die AfD?
Im Umfeld des Leipziger Katholikentages wurde die Ausladung der AfD-Politiker heftig diskutiert. Obwohl sie nicht dabei waren, war die Ausladung in der öffentlichen Wahrnehmung eines der Hauptthemen. Für Münster bemüht sich die Katholikentags-Leitung darum zu betonen: "Nehmt doch die AfD nicht so wichtig!"