Der Regisseur, Autor und Produzent Hans W. Geißendörfer wurde am 06. April 1941 in Augsburg geboren und wuchs im fränkischen Neustadt/Aisch auf. Bereits während seines Studiums schuf der Sohn eines Pfarrers erste Dokumentar- und Underground-Filme. Später entwickelte sich Geißendörfer zu einem der erfolgreichsten Regisseure des deutschen Films.
So wurde sein Film "Die gläserne Zelle" 1979 für den "Oscar" als bester fremdsprachiger Film nominiert. 1993 folgte die "Golden Globe"-Nominierung für "Justiz". Große Aufmerksamkeit erzielte Geißendörfer zudem mit der Verfilmung von Thomas Manns "Der Zauberberg".
Ab 1985 "Lindenstraße"
Dreharbeiten zur 1. Folge
Mitte der 1980er Jahre schuf Hans W. Geißendörfer gemeinsam mit dem Westdeutschen Rundfunk die "Lindenstraße" als erste deutsche TV-Dauerserie. Sie wurde u.a. mit dem "Bambi" und der "Goldenen Kamera" ausgezeichnet.
Geißendörfer erhielt für seine Tätigkeit als Erfinder und Produzent der Erfolgsserie außerdem den Adolf-Grimme-Preis mit Gold. Hans W. Geißendörfer ist mit einer Engländerin verheiratet; die beiden haben drei erwachsene Töchter. Tochter Hana war ab dem Jahr 2015 ebenfalls Produzentin der "Lindenstraße".
Drehbuchautor, Regisseur und Produzent
Hans W. Geißendörfer studierte von 1962 bis 1967 Germanistik, Theaterwissenschaften, Psychologie und afrikanische Sprachen an den Universitäten Marburg, Erlangen, Wien und Zürich. Anschließende Reisen führten ihn durch Europa, Asien und Afrika.
Hans W. Geißendörfer
Seine erste Regieassistenz absolvierte Geißendörfer bei George Moorse – jenem Regisseur, der später fast 200 Episoden der "Lindenstraße" drehte. 1969 inszenierte Geißendörfer seinen ersten Spielfilm nach eigenem Drehbuch für das Fernsehen: "Der Fall Lena Christ". Als Regiearbeiten fürs Kino folgten u.a. "Sternsteinhof", "Ediths Tagebuch", "Schneeland" und "In der Welt habt ihr Angst".
Vier Filme wurden mit dem "Filmband" (der heutigen "Lola") ausgezeichnet. Für das Fernsehen setzte er neben "Eine Rose für Jane" auch frühe WDR-Serienformate wie "Lobster" und "Theodor Chindler“ in Szene.
Geißendörfer machte sich auch als Film-Produzent einen Namen. Neben eigenen Stoffen wie "Im Jahr der Schildkröte" produzierte er national und international ausgezeichnete Filme wie "Selbstgespräche" (Max Ophüls Preis), "Pazar – der Markt" (Gewinner in Locarno) und "Uncle Boonmee who can recall his lives" (Sieger 2010 in Cannes).