Im Jahr 2008 hatte die WestLB dank finanzieller Hilfen ihrer Eigentümer noch einen kleinen Gewinn in Höhe von 18 Millionen Euro aufweisen können. Nun ist die WestLB tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Neuausrichtung der Bank, aber auch gestiegene Aufwendungen für die Kreditvorsorge, hätten dem Institut 2009 einen Verlust von 531 Millionen Euro beschert, teilte WestLB-Chef Dietrich Voigtländer am Dienstag (23.03.2010) in Düsseldorf mit.
Dennoch zeigte er sich zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr, in dem Sanierung und Umbau der maroden Bank fortgeführt werden sollen: "Jetzt gilt es, die sich bietende Chance für die grundlegende Neuaufstellung der Landesbanken zu nutzen." Bis Ende April sollen Risikopapiere in Höhe von rund 85 Milliarden Euro in eine Bad Bank ausgelagert werden. Die verbleibende Kernbank arbeite profitabel, so der Vorstand. Sie steht zum Verkauf und soll nach Möglichkeit mit anderen Landesbanken verschmolzen werden.
Schwerpunkt
Die WestLB ist die erste deutsche Landesbank, an der sich der Bund beteiligt. Wie aus den Bilanzen hervorgeht, hat sich der staatliche Sonderfonds zur Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) bislang mit einer stillen Einlage in Höhe von 2 Milliarden Euro an der Kernbank beteiligt. Bis Ende April soll eine weitere Milliarde des Bundes bereitgestellt werden. Die Kapitalspritze ist Teil des Rettungspakets, an dem neben dem Bund auch das Land NRW sowie die NRW-Sparkassen als Hauptanteilseigner beteiligt waren. Für die Rettung der WestLB hat die EU-Kommission der Bank hohe Auflagen gesetzt. Schon 2009 wurde der Bank eine radikale Schrumpfkur verordnet. So musste sie sich von verschiedenen Beteiligungen trennen. Spätestens bis 2011 muss sie neue Eigner finden.
Die WestLB bekam schon lange vor der Finanzmarktkrise Probleme: Kursmanipulationen, Untreue und riskante Investments hatten zu Verlusten in Milliardenhöhe geführt.