Auch Hierzulande gibt es Menschen, die Hilfe benötigen. In Deutschland leben etwa 14,2 Millionen Menschen in Armut, wie aus dem Paritätischen Armutsbericht 2024 hervorgeht, der sich auf Daten von 2022 bezieht. In Nordrhein-Westfalen war die Armutsquote mit 19,7 Prozent demnach besonders hoch. Hier ist es jeder Fünfte betroffen. Im Vergleich der Bundesländer sind es nur in Bremen mehr – bei einer Quote von 29,1 Prozent trifft es dort jeden Dritten.
Immer mehr Menschen in NRW sind auf Lebensmittelspenden angewiesen und nutzen das Angebot der Tafeln. An über 500 Ausgabestellen versorgen die rund 170 lokalen Tafeln in NRW aktuell mehr als 500.000 Menschen (Stand: Anfang 2024), 2022 waren es noch 350.000. Dabei sind etwa 12.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. Sie verteilen nicht nur die Lebensmittel, sondern organisieren die Spenden und die Freiweilligen, holen die Lebensmittel ab und lagern diese. Die Arbeit der Tafel ist eine zunehmende Herausforderung, denn nicht nur die Zahl der Bedürftigen, sondern auch die Ausgaben für den Transport und die Lagerung von Lebensmitteln sind gestiegen. Dafür bekommen die Tafeln in NRW auch Spenden vom Land – von 2024 bis 2026 insgesamt rund 1,1 Millionen Euro.
Mehr als ein Viertel sind Kinder
Deutschlandweit unterstützen die Tafeln 1,6 bis 2 Millionen Menschen mit Lebensmittelspenden. Dazu zählen Arbeitslose ebenso wie Geringverdiener und Rentner. Etwa 48 Prozent der Kunden sind Erwachsene, 28 Prozent Kinder und Jugendliche und 24 Prozent Senioren. Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund sind besonders häufig von Armut betroffen.
So gut wie alle Tafeln in Deutschland melden seit Beginn des Ukraine-Krieges steigende Kundenzahlen. Im Durchschnitt sind es 50 Prozent mehr. Für 60 Prozent der Tafeln sind es zu viele. Zudem sind die Lebensmittelspenden bei 76 Prozent der Tafeln zurückgegangen. Tafel Deutschland geht davon aus, dass die Menschen, denen die Tafeln nicht helfen können, große Probleme haben, sich (am Ende des Monats) zu ernähren.
Inhaltsverzeichnis
- Teil 1/3 - Wo der Hunger am größten ist
- Teil 2/3 - Mehr Konflikte, steigende Preise und Folgen der Klimakrise
- Ausgewählter Teil: Teil 3/3 - Mehr Menschen in Deutschland brauchen Lebensmittelspenden