Die Eifel ist ein Mittelgebirge zwischen Aachen, Köln, Koblenz und Trier. Und seit 20 Jahren der Ort für den einzigen Nationalpark in NRW. Im Januar 2024 hat der Nationalpark Eifel seinen runden Geburtstag gefeiert und konnte Rekordzahlen für das Vorjahr vermelden: Innerhalb eines Jahres haben den Park zuletzt 1,38 Millionen Menschen besucht, für Wanderurlaube oder Tagesausflüge. Es waren so viele, wie nie zuvor. Am 26. Mai fand in Heimbach-Düttling die Jubiläumsfeier zum 20. Geburtstag des Nationalparks statt, passend zum "Europäischen Tag der Parke". Dabei wurde auch die Verbindung zur Köhlerei und sogenannten "Meilertagen" gefeiert. Außerdem führen Eifelranger auf besonderen Touren durch den Park.
Im Nationalpark Eifel darf die Natur ihren freien Lauf nehmen. Jagen ist verboten, laufen abseits der Wege auch. So ist die Zahl der Tiere und Pflanzen in den letzten Jahren kontinuierlich angewachsen. Mittlerweile leben rund 11.000 Arten im Nationalpark Eifel - von der Alge bis zum Zweiflügler.
Der Wildnis ganz nah beim Wandern und Camping
Mächtige Stauseen, Buchen- und Eichen-Urwälder, Moore und natürlich Gipfel können die Besucher entdecken. 113 Wanderwege gibt es alleine in der Nordeifel. Der schönste davon: Der Weg "Eifelspur Toskana". Er ist von den Besuchern der Nordeifel-Touristik zum Wanderweg des Jahres 2023 gewählt worden. Beliebt ist auch der Fernwanderweg Eifelsteig. 313 Kilometer führen durch das größte noch intakte Hochmoor Europas - das Hohe Venn, den Nationalpark, durch die Vulkaneifel bis zu Buntsandsteinfelsen oberhalb von Trier. Ausgangspunkte sind Aachen in NRW und Trier in Rheinland-Pfalz.
So schön ist die Eifel
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Nicht nur schön, sondern auch nützlich staut die Staumauer der Urfttalsperre den Eifelfluss Urft auf und bildet den Urftstausee. Um 1905 errichtet, ist sie die älteste Staumauer in der Eifel.
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Den Nationalpark Eifel können Besucher nicht nur alleine, sondern auch an der Seite eines Rangers erkunden. Die Ranger patrouillieren durch das Gebiet oder führen Wanderungen an. Wildnisschulen, Survivaltrainings oder Wildwasserrafting bieten ein Naturerlebnis der besonderen Art. Auch beim Campen können Beuscher der Natur in der Eifel ganz nah kommen. Hier verrät eine Camping-Expertin übrigens ihren liebsten Campingplatz in der Eifel.
Heimbach: Die kleinste Stadt in NRW
"Sie fahren über die Kuppe in das Rurtal rein und es ist wie ein Schalter: Plötzlich haben sie das Gefühl, Sie sind im Urlaub." So beschreibt Bürgermeister Jochen Weiler seine Heimatstadt. Mit etwa 4400 Einwohnern auf rund 65 Quadratkilometern Fläche ist Heimbach die kleinste Stadt in Nordrhein-Westfalen. Beschauliche Gassen, die Burg Hengebach oder Passionsfruchtessig begeistern die Besucher. Die Nähe zum Nationalpark Eifel macht die Stadt zu einem guten Startpunkt für einen Ausflug in das Schutzgebiet.
Naturerlebnis: Sternenhimmel und Narzissenwiesen
Selbst wenn die Nacht die Eifel in tiefe Dunkelheit hüllt, lockt der Nationalpark Eifel Besucher an und offenbart eine beeindruckende Schönheit: den glitzernden Sternenhimmel. Der Sternenpark ist ein Highlight für viele Sternengucker aus NRW. Nur eine Stunde vom dicht besiedelten Raum Köln-Bonn entfernt, zeigen sich hier die unendlichen Weiten des Weltalls. In klaren Nächten ist vielleicht sogar die Milchstraße zu sehen. Denn die Lichtverschmutzung ist in der Eifel deutlich geringer als in Städten.
Sogenannte "Sternenblicke" sind in der Eifel Orte, an denen die Besucher perfekt den Nachthimmel beobachten können. In Heimbach wurde nach vier Jahren Planung jetzt einer von insgesamt bald zehn Sternenblicken eröffnet. Hier gibt es fast alles, was das Herz eines Sternenguckers begehrt: Installationen, die beim Entdecken helfen, Informationstafeln, eine Liege zum Beobachten des Nachthimmels, ein Tastmodell der Galaxie oder auch Stützen für mitgebrachte Ferngläser. Auch nächtliche Führungen werden angeboten - von speziell ausgebildeten Sternenguides. Weitere Sternenblicke und Führungen gibt es unter anderem in Hellenthal, Dahlem oder Monschau.
Quiz: Quiz: Teste dein Eifel-Wissen
Für Sternengucker lohnt sich auch ein Abstecher nach Effelsberg in der Nähe der Stadt Bad Münstereifel. Dort steht ein riesiges Radioteleskop mit 100 Metern Durchmesser. Astronomen erforschen und beobachten mit dem beweglichen Teleskop das Weltall.
Ein besonders faszinierendes und seltenes Naturschauspiel zeigt sich im Frühjahr im Perlenbach- und Fuhrtsbachtal bei Monschau und Oleftal bei Hellenthal: Etwa sechs Millionen wildwachsende kleine Narzissen kündigen den Frühling an. Fast hätte die Forstwirtschaft die Narzissen vollständig verdrängt. Doch als die Fichtenwälder gefällt wurden, kehrte das Leben auf die Wiesen zurück.
Monschau in der Eifel: Idylle trifft weltbestes Wildwasser-Kanu
Eingebettet in ein magisches Tal zwischen Hügeln und Wäldern der Eifel liegt Monschau. Die Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel. Sei es zum gemütlichen Spazierengehen, ausgedehntem Wandern oder einfach zum Genießen der historischen Altstadt mit ihren malerischen, verwinkelten Gassen und dem charmanten Kopfsteinpflaster. 300 Fachwerkhäuser reihen sich aneinander, meist dicht am Ufer der Rur.
Eine kleine Tour durch Monschau
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Die meisten Häuser in Monschau sind aus dem 18. Jahrhundert.
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- Zum Beitrag: "Monschau: Zwischen Fachwerkhäusern und Wanderwegen"
Monschau ist aber nicht nur schön: An der Rur treffen sich einmal im Jahr die weltbesten Wildwasser-Kanuten zu einem Rennen durch die Altstadt. Es gehört zu den bedeutendsten in Deutschland. "Rechts und links sind Wände, rechts und links sind Keller. Das ist ein ganz, ganz, ganz besonderes Erlebnis, da durchzufahren", erzählte uns einmal Annika Gierenz, Vizeweltmeisterin im Einer-Kajak-Team.