Das Bild zeigt die Illustration einer begrünten Einkaufsstraße.

Lebensraum für alle

Städte zum Wohlfühlen

Stand: 18.10.2023, 13:48 Von Pia Bergmann Gamechanger

Von Pia Bergmann

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Bisher sind die meisten Innenstädte konsumorientiert und für Autofahrer:innen angelegt. Raum zum Wohlfühlen bleibt da kaum. Dabei schlummert in vielen Städten viel Potential, um für uns zu einem Ort zu werden, an dem wir uns wohlfühlen und uns gerne aufhalten.

Wie könnte eine Stadt aussehen, in der sich alle wohlfühlen? Kann es das überhaupt geben? Wir stellen Ideen für Veränderungen im Kleinen vor, die Innenstädte wieder lebenswerter machen könnten.

Räume für Menschen statt für Autos

Unsere Autos stehen den Großteil des Tages ungenutzt rum und nehmen dabei viel Platz in Anspruch. Das ist Raum, der auch anders genutzt werden könnte. Wie? Der Grafikdesigner Jan Kamensky lässt in seinen Videos Autos aus Straßen verschwinden.

kugelzwei: Stadt ohne zugeparkte Straßen

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Anschaulich zeigt er, wie frei gewordene Räume für Menschen umgestaltet werden können. Das Ergebnis sind deutlich mehr begrünte Flächen, die zum Verweilen und Spielen einladen. Genau für solche Flächen entwirft beispielsweise das Unternehmen "City Decks" Outdoor-Möbel. Mit ihren bunte Farben fallen sie direkt ins Auge.

Eine weitere Idee: Wohngebiete könnten durch ein zentral gelegenes Parkhaus von Autos befreit werden. Das Parkhaus hätte für die letzten Meter nach Hause eine Ausleihstation für beispielsweise Fahrräder, Lastenräder oder E-Roller. Städte wären dann insgesamt mehr auf Fußgänger:innen und Radfahrer:innen ausgelegt.

"Gerecht, grün und produktiv"

Mehr Grün und doch gut erreichbar, so soll die Innenstadt der Zukunft also aussehen. Das ist auch 2020 bei einer Befragung des Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) herausgekommen.

Diese Vorstellung ist auch mehr als reines Wunschdenken. Die für Stadtentwicklung zuständigen Mininister der EU haben sich in der Leipziger Charta sogar dazu verpflichtet. Ihr Leitbild für die Innenstadt der Zukunft lautet: "gerecht, grün und produktiv".

kugelzwei: Wie wäre es mit "Spielplätzen" für alle?

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Für gerechte und grüne Innenstädte steht auch das "Gender Planning" — Stadtplanung, bei der die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt werden. Ein Beispiel: Tunnel oder dunkle Ecken sollen umgestaltet werden, Angsträume aus dem Stadtbild verschwinden. Gleichzeitig soll es mehr Orte für Jugendliche und Spielplätze für Erwachsene geben.

Orte zum Durchatmen und Inspirieren

Im Stadtkern sind die Fußgängerzonen häufig rappelvoll, die Luft ist stickig und nach grünen Fleckchen zum Ausruhen suchen wir meist vergeblich.

Dabei befindet sich die Lösung meist wenige Meter über unseren Köpfen: auf den Dächern. Diese bieten viel Fläche, die begrünt werden und für frischere Luft in der Stadt sorgen können. So könnte auch wieder mehr Lebensraum für Vögel und Insekten in den Innenstädten entstehen.

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Mehr als Shopping bieten

Die Dächer in unseren Städten bieten aber noch viel mehr Entwicklungspotential. Ein gutes Beispiel findet sich auf einem ehemaligen Kaufhaus in Recklinghausen. Hier ist ein Spielplatz für einen Kindergarten entstanden, der in die oberen Etagen des leerstehenden Gebäudes gezogen ist.

Ideen wie diese, für die neue Nutzung leerstehender Kaufhäuser, gibt es einige. Von der Boulderhalle, über einen Hörsaal bis hin zu Kunstausstellungen werden auch schon viele umgesetzt.

Da Shopping immer weniger Menschen in die Innenstädte lockt, gibt es Leerstand nicht nur bei den großen Kaufhäusern, sondern auch bei kleinen Geschäften. In Dortmund werden nun leere Schaufenster genutzt, um Kunst und Kultur zu zeigen und so die Kreativwirtschaft in der Stadt sichtbar zu machen.

Kommentare zum Thema

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1 Kommentar

  • 1 Anonym 29.02.2024, 10:25 Uhr

    😎😍