Neonazi ersticht Punk in Dortmunder U-Bahn-Station

Dortmund | Verbrechen

Stand: 18.03.2025, 10:46 Uhr

2005 ersticht ein 17-jähriger Skinhead in Dortmund einen Punk. Der Fall sorgt für Aufsehen, besonders weil das Gericht den Täter nur wegen Totschlags verurteilt – nicht wegen Mordes. Ein rechtsextremes Motiv erkennt es nicht.

2005 wird Thomas Schulz - genannt "Schmuddel" - in einer Dortmunder U-Bahn-Station erstochen. Der Täter: ein 17-jähriger Skinhead. Der Fall polarisiert. Vor allem, weil der Prozess mit einer Verurteilung wegen Totschlags statt wegen Mordes endet. Denn das Gericht erkannte kein rechtsextremes Motiv. Neonazis feierten die Tat, Aktivisten kämpften über Jahre um eine Neubewertung des Falls.

Warum wurde die politische Dimension der Tat übersehen und erst fast 20 Jahre später anerkannt? In der aktuellen Folge von WDR Lokalzeit MordOrte spricht Autorin Ida Haltaufderheide mit Journalist Alexander Völkel über die Tat und ihre Auswirkungen auf Dortmund - eine Stadt, die als Nazihochburg galt. Außerdem erzählt Nils Oskamp, wer Thomas Schulz war und wie eine angemessene Erinnerungskultur aussehen kann.