Hitze in der Stadt: Diese Ideen versprechen Abkühlung

Der Sommer 2024 war global gesehen der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Gerade in der Stadt ist die Hitze manchmal schwer zu ertragen. Wir stellen euch Ideen vor, wie Städte besser abgekühlt werden können – und was Städte für dich tun, damit du gut durch den Sommer kommst!

Hitze in deiner Stadt? Grünflächen sind Teil der Lösung!

Städte heizen sich bei hohen Temperaturen besonders auf, weil Gebäude, Straßen und Fahrzeuge die Sonnenwärme lange speichern. Pflanzen und Bäume wiederum kühlen die Luft und bieten Schatten. Obwohl das bekannt ist, wird in Deutschland jedes Jahr eine Fläche so groß wie Hannover neu versiegelt, also beispielsweise mit Asphalt oder Beton luft- und wasserdicht bebaut.

Einige Städte wirken dieser Entwicklung entgegen: Karlsruhe fördert private Begrünungs-Initiativen. Zum Beispiel mit 15 Euro pro Quadratmeter für Sträucher und 50 Euro pro Quadratmeter für Obstbäume, mit denen Bürger:innen versiegelte Flächen begrünen. In Düsseldorf wurde 2021 die größte Grünfassade Europas fertiggestellt, der KÖ-Bogen II. Möchtest du herausfinden, wie grün deine Stadt ist, check das Ranking der Deutschen Umwelthilfe.

Möchtest du selbst aktiv werden, dann kannst du deine Fensterbänke oder den Balkon bepflanzen. Du kannst dich für Begrünungsprojekte in der Stadt einsetzen und auf deinen Wasserverbrauch achten. Wobei es auch wichtig ist, bei Hitze ausreichend zu trinken. Daran solltest du natürlich nicht sparen.

Maßnahmen für ein besseres Stadtklima

Auch im Ausland werden Stadtentwickler:innen kreativ, um der Hitze entgegenzuwirken. In Barcelona haben sie beispielsweise das Superblock-Konzept entwickelt. Dafür wurden vier bis neun Wohnblocks zusammengeschlossen und die Straßen dazwischen für Autos größtenteils gesperrt. Statt aufgeheizten Karosserien stehen dort jetzt Schatten spendende Bäume und es wurden Bänke und Spielplätze installiert.

In New York und Kalifornien werden Dächer und Straßen mit einer speziellen Farbe weiß gestrichen. Die kann die infrarote und ultraviolette Strahlung der Sonne reflektieren. Der Effekt ist groß: Die Höchsttemperatur eines schwarzen Daches schwankt um 70 Grad, während ein weiß gestrichenes Dach nicht wärmer als 40 Grad wird.

Sonnenschutz und Wasserstellen per App finden

Die Folgen der zunehmenden Hitze für uns Menschen sind ziemlich ernst. Allein für die Jahre 2018 bis 2020 schätzt das RKI, dass in Deutschland über 19.000 Todesfälle mit der starken Hitze im Zusammenhang standen. Das betrifft vor allem alte Menschen, deren Kreislauf nicht mehr so stark ist.

Um besonders gefährdete Menschen zu schützen, haben einige europäische Städte Netzwerke aus kühlen Orten entwickelt, die man per App (z. B. "City Oasis“ oder "Extrema Global") finden kann – in Wien, Athen oder Mailand zum Beispiel. Die App zeigt dir Parks, Bäder, Trinkwasserbrunnen und klimatisierte Gemeindezentren sowie den schattigsten Weg dorthin.

Neben Überhitzung ist auch Hautkrebs eine gefährliche Folge von zu viel Sonne. Und so wie die Sommer immer extremer werden, steigt auch die Anzahl an Hautkrebsbehandlungen. In den Niederlanden gibt es deshalb gratis Sonnencreme-Spender in Parks, Schulen oder auf Festivals.

Hilfe bei Hitzeschlag: Das kannst du tun

Neben alten und kranken Menschen sind Wohnungslose besonders von der Hitze betroffen. Sie haben selten einen Rückzugsort, um sich zu schützen, oft auch nicht das nötige Geld für ausreichend Wasser und passende Kleidung.

In einigen Städten gibt es deshalb Hitzebusse (im Winter Kältebusse), aus denen heraus Ehrenamtler:innen Wasser und Sonnenschutz verteilen. Wenn du auch helfen möchtest, kannst du wohnungslosen Menschen Wasser oder zum Beispiel eine Kopfbedeckung schenken.

Bei steigenden Temperaturen sollten wir umso besser auf uns und unsere Mitmenschen achten. Wenn wir das tun und gleichzeitig unsere Städte Stück für Stück zu grüneren Orten umbauen, werden die heißen Sommer hoffentlich wieder genießbarer.

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