Pressemeldung vom 09.01.2020

Deutlicher Anstieg von Altersarmut in Deutschland – plus 215.000 Betroffene innerhalb eines Jahres

Kommentieren [14]

Die Zahl der Rentner und Pensionäre, die in Deutschland als armutsgefährdet gelten, ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Laut neuesten, bisher unveröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts stieg deren Zahl im Jahr 2017 um 215.000 auf 3,2 Millionen Menschen an.

Ein Rentnerpaar trägt Plastiktüten mit Einkäufen.

Darüber berichtet das ARD-Magazin MONITOR, dem die Zahlen vorliegen. Aktuellere Zahlen aus den Jahren 2018 und 2019 liegen bisher noch nicht vor.

Im Jahr 2010 waren demnach noch 14 Prozent der Rentner und Pensionäre durch Armut gefährdet. Ihr Anteil stieg den aktuellen Zahlen nach auf 18,7 Prozent im Jahr 2017. In keiner der von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppen ist der Zuwachs damit so groß wie bei Rentnern und Pensionären. Seit 2010 beträgt er über 33 Prozent. Das entspricht einer Zunahme von 803.000 Menschen.

Als armutsgefährdet gilt laut Statistischem Bundesamt, wer als Alleinstehender über ein Einkommen von maximal 13.628 Euro im Jahr verfügt.

Diese Entwicklung wird sich nach Ansicht von Wirtschaftsexperten in den nächsten Jahren verschärfen. „Altersarmut wird in den nächsten 10, 15 Jahren noch mal sehr, sehr deutlich zunehmen, weil wir immer mehr Menschen haben, die zu geringen Löhnen arbeiten oder in Teilzeit oder unterbrochene Erwerbsbiografien haben“, sagt der Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschafsforschung, Marcel Fratzscher gegenüber MONITOR. Um der Altersarmut zu entgehen, sei bei einer Vollzeitbeschäftigung zumindest ein Stundenlohn von zwölf Euro erforderlich, errechnet das Institut. Seit 1. Januar 2020 liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 9,35 Euro.

Stand: 09.01.2020, 06:00 Uhr

Kommentare zum Thema

Kommentar schreiben

Unsere Netiquette

*Pflichtfelder

Die Kommentartexte sind auf 1.000 Zeichen beschränkt!

14 Kommentare

  • 14 Kleinrentner 01.05.2022, 09:45 Uhr

    Alle Kleinrenntner mit Grundsicherung und alle die zuwenig Geld zum Leben haben als Bettler Volk leben bei SPD-Ampel Regierung, Sondernbehandlung durch Hungern Not in Deutschland-Schande.Deutsche Regierungen von-damaliege Kanzlerin Angela Merkel-Kazimierczak und SPD Ampel Regierung Kanzler Olaf Scholtz verschenkel Bilionen Euro nach Ausland wenn Deutsche Kleinrentner mit Grundsicherung und Pensionere haben zuwenig Geld zum Leben durch gigantische Preise Steigerung für alles-Verberchen -Heuchelei und Schande.

  • 13 ich gehöre wohl dazu 19.02.2020, 09:23 Uhr

    ...zu den betroffenen! Wäre alles kein Problem wenn ALLE einzahlen würden (auch Politiker und angehörige Staatlicher Institutionen und Selbstständige!) und die Maximalrente gedeckelt wird auf Euro 5.000,00 (mehr braucht kein Mensch!) Steuerfrei denn Steuern sind bereits in den Rentenbeiträge enthalten! So wäre u.A. das Problem Armut und vor allem AFD auf einem schlag gelöst!!! Aber unsere Politiker und Staatsangehörige haben aus unseren eingezahlten Steuern ein "Selbstbedienungsladen" gemacht den sie nicht abschaffen wollen.... dann eben AFD wählen!!!!!

  • 12 fassesozusammen! 02.02.2020, 13:59 Uhr

    ....angefangen zu arbeiten mit 14 Jahren und bin jetzt 63. Laut letzten Auszug der Rentenversicherung stehen mir wenn alles gut geht 628,32 Euro/Monat zu! Ist dass nicht toll? Und dass weil sich einige wenige (vor allem Politiker!) sich weigern Steuern in der Rentenkasse zu zahlen. Aber abkassieren mit üppigen Pensionen dass können sie! Vielen Dank und d.h. AFD wählen aus protest!

  • 11 Horst Jägerhülsmann 10.01.2020, 23:30 Uhr

    die Altersarmut nimmt zu, der Abstand " Arm und Reich wird immer größer. War Jung und ging Arbeiten von 1966- 2017 davon 43 Jahre in die Rentenkasse eingzahlt heute erhalte ich eine Rente von ca.750€ . Meine Schuld ? nein die prekären Arbeitsverhältnisse im nieriglohn Sektor haben Jahre lang dafür gesorgt, 2002 wurde der € eingeführt mein Std. Lohn lag bei 14.40DM und wurde dann auf ca. 7,20€ umgestellt, man geht weiter Arbeiten Rente ist noch so weit weg . 2005 wurde Agenda 2010 beschlossen jede zumut bare Arbeit anzunehmen, 7,20€ war bestimmt zumut bar, also weiter Arbeiten. 2015 wurde der Mindeslohn eingeführt jetzt 7.66€ auf 8.50€ Std. Lohn. So sind die Arbeitsjahre vergangen betrogen von Politik und Wirtschaft. Dank der Mühe meine Rente. Nur einst noch , betteln so lange wie es geht werde ich nicht keine Grundsicherung , kein Flaschensammel und Essentafeln besuchen . Mein stolz ist weiter Arbeiten so lange wie es geht,und das tu ich jetzt.

  • 10 Ichunddu 10.01.2020, 08:45 Uhr

    Was wird aus Schwerbehinderten die jetzt in der Grundsicherung zumindest 17 % mehr erhalten um ihr Leben zu fristen....

  • 9 Jens Blinn 10.01.2020, 00:15 Uhr

    Kann doch gar nicht sein! Warum hat man nicht die versteckten SUV's dieser Rentner gezeigt und ihre Kreuzfahrten - sind doch alles Umweltsäue, nicht wahr Herr Restle? Oder war das auch Satire? Man weiß es nicht mehr. Die arme Omi hatte immerhin teure Bio-Milch im Kühlschrank, eine teure Küchenmaschine und kann sich eine Katze leisten (Futter, Tierarzt ...). Lieber WDR sag uns was wir zu denken haben!

  • 8 D. E. Satinoscri 09.01.2020, 23:20 Uhr

    16 Jahre lang verkohlt, 4 Jahre geschreddert und nach 15 Jahren ausgemergelt - wie gut, dass Helmut Schmidt diesen Zustand Deutschlands nicht mehr miterleben muss!

  • 7 Christine 09.01.2020, 22:34 Uhr

    Sehr geehrtes Monitor- Team, ich bin sehr beeindruckt von der Ehrlichkeit der Sendung zur umfassenden Ungerechtigkeit unserer Gesellschaft, dargestellt mit den Statistiken in der Moderation und unterstrichen durch die Filmbeiträge. Nur: Was tun? Hoffen, dass Politiker dadurch zu anderem Handeln bewegt werden?

  • 6 D. E. Satinoscri 09.01.2020, 22:31 Uhr

    "Das Land, in dem wir gut und gerne leben" ... - Waren die am 9.1.20 gesendeten Mißstände vor der letzten BT-Wahl noch nicht bekannt? Warum wurde nicht vor der Wahl darüber berichtet? Warum sprechen unsere Medien immer nur allgemein von den Versäumnissen der Regierung oder der Parteien, fast nie aber von der Person, die die Gesamtverantwortung, in die sie sich selbst mit dicken Ellenbogen reingedrängt hat, für diese katastrophalen Zustände trägt?

  • 5 Armutsgefärdung ? 09.01.2020, 19:10 Uhr

    Solange bei Menschen, die nur unzureichend in die Sozialsysteme eingezahlt haben, besteht für den Staat lediglich die Verpflichtung auf die Problematik hinzuweisen,da keinerlei Möglichkeit besteht die Versâumnisse von Jahrzehnten zu kompensieren. Für folgende Rentnergenerationen wird sich die unschöne Lage bestimmt nicht oder nur extrem abgeschwächt wiederholen. Die Erfahrung ist für unser Land und die Betroffenen bestimmt "Gold" wert "

  • 4 Walter König 09.01.2020, 13:42 Uhr

    Waren es nicht auch die öffentlich-rechtlichen Sender, die die Agenda 2010 seit 15 Jahren in den höchsten Tönen lobten ? Dies sind eben die Folgen davon. Auch daß die hohe Rundfunkempfangsgebühr schon 1 Euro über Hartz IV zugreift, also bei Menschen die nun wirklich jeden Euro bräuchten, ist da nicht hilfreich.

    • Norbert A. 09.01.2020, 17:59 Uhr

      Die Agenda 2010 ist eher nur die Schneeflocke auf einem riesigen Eisberg der mehr und mehr zu kippen beginnt und uns dabei zu erschlagen droht. Der schlanke Staat, die Privatwirtschaft kann alles besser, Profit und Einsparungen wo immer es geht, aktuell das Klima das uns natürlich nichts kosten darf - ganz so als ob es sich mit vollen Taschen schöner, usw. Wir haben für die breite Masse immer nur in die Zukunft verschoben was heute die Wahlergebnisse negativ beeinfussen würde - und nu kommt langsam der Zahltag, leider nicht für die die diese Miseren bis hin zu Verbrechen zu verantworten haben, sondern für die die sie (so war und ist der Plan) schon immer auszubaden hatten.