Familie Girod gegen die Polizei: Tödliche Schießerei in Oberhausen
Stand: 16.01.2024, 09:50 Uhr
Schießerei mitten in einer Wohnsiedlung in Oberhausen: Die Familie Girod liefert sich am 15. Juni 1972 aus ihrer Wohnung heraus einen stundenlangen Schusswechsel mit der Polizei. Am Ende gibt es mehrere Tote und Schwerverletzte.
Der Polizeieinsatz wurde später durch das nordrhein-westfälische Innenministerium in einem Untersuchungsbericht aufgearbeitet und gilt seitdem als "Lehrbeispiel für Fehlverhalten". Doch was genau ist passiert und wie konnte es dazu kommen?
Am Tattag steht die Polizei mit einem Durchsuchungsbefehl vor der Tür des Familienvaters Karl-Heinz Girod. Obwohl der Mann für die Polizei kein Unbekannter ist, trifft seine Reaktion die Polizisten völlig unerwartet.
Als die Polizisten eintreffen, schießt er mit einer scharfen Waffe durch die Wohnungstür auf die Beamten. Auch auf weitere Einsatzkräfte auf der Straße eröffnet er gemeinsam mit seiner Frau und seinen zwei minderjährigen Söhnen das Feuer. In der Beethovenstraße in Oberhausen bricht daraufhin Chaos aus. Während des gesamten Polizeieinsatzes sind Journalisten vor Ort, die alle Details der Tat mit der Kamera aufnehmen.
Unsere Host Riem Karsoua will wissen, was damals genau passiert ist und wie die Situation so eskalieren konnte. Darüber spricht sie unter anderem mit dem Journalisten Malte Herwig. Der Kriminalpsychologie Christian Lüdke gibt Einblicke in die psychologischen Hintergründe des Täters und erklärt, wie es dazu kommen konnte, dass der Familienvater Karl-Heinz Girod das Feuer auf die eintreffenden Beamten eröffnete und dabei mehrere Menschen tötete. Der Polizeiwissenschaftler Rafael Behr spricht mit uns über die Fehler des missglückten Polizeieinsatzes und welchen Einfluss die Tat auf die zukünftige Polizeiarbeit hatte.