Den Sternen so nah: Zelt-Urlaub im Naturpark Hohes Venn in der Eifel

Euskirchen | Unterwegs

Stand: 13.09.2024, 16:36 Uhr

Nadelbäume ragen wie schlanke Giganten an beiden Seiten des Wanderwegs empor. Durch einen schmalen Spalt zwischen den Baumkronen blitzen Sonnenstrahlen. Nach einem weiteren Anstieg haben Jenni Jansen und Janna Esser ihr Ziel erreicht: Eine kleine Lichtung mit einer Plattform aus Holz. Hier werden die beiden Freundinnen ihr Zelt für heute Nacht aufschlagen. Keine Zivilisation weit und breit. Nur zwitschernde Vögel und der durch den Wald rauschende Wind sind zu hören. "Richtig schön", sagt Jansen.

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Bis das Zelt steht, ist das erste Abenteuer schon geschafft

00:30 Min.. Verfügbar bis 13.09.2026.

Der abgeschiedene Platz, auf dem Jansen, Esser und ihre fünf Hunde übernachten werden, heißt "600 Meter über Normalnull". Er liegt in der Nähe des Eifelstädtchens Hellenthal, dem südlichsten Punkt NRWs. Der Zeltplatz ist einer von 22 Naturlagerplätzen im Naturpark Hohes Venn-Eifel, an denen der Alltagsstress ganz klein wird. Was die Gegend hier in der Eifel rund um Hellenthal besonders macht: Die Gemeinde gehört zu den wenigen nicht lichtverschmutzten Orten Europas. Die Nacht erscheint hier besonders dunkel. Bei guten Bedingungen kann man die Milchstraße mit bloßem Auge sehen. Auch deswegen haben sich Jansen und Esser auf Abenteuerreise in den Naturpark gemacht.

Sternenführung auch bei Regen

Draußen ist es stockdunkel, auf geht es zur Sternenführung mit Rainer Kuhl. Jansen und Esser haben heute Pech. Es regnet, deswegen gibt es für die beiden Frauen nicht viel am Himmel zu sehen. Rainer Kuhl macht das Beste aus der Situation, zeigt beeindruckende Fotos und Installationen, erzählt spannende Details über die unendlichen Weiten. Der Sternenguide im Naturpark Nordeifel beantwortet Fragen wie: Welche Sternenbilder sehen wir am Himmel? Wie wurde das Universum geboren? Und warum sind wir Sternenstaub? 

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Führung unterm Sternenhimmel

00:39 Min.. Verfügbar bis 13.09.2026.

In geschwungenen Liegen können die Besucher die Himmelsphänomene betrachten, die in den lichtverschmutzten Städten unsichtbar bleiben - sie brauchen nur etwas mehr Glück als die beiden Freundinnen.

Der Rückweg zum Zelt ist für Esser und Jansen das nächste Abenteuer. Schmale und nasse Pfade, vollkommene Dunkelheit. Die Taschenlampe ist hier der beste Begleiter. Angekommen am großen Zelt geht es schnell in den trockenen Schlafsack.

Auszeit vom hektischen Alltag

Der nächste Tag beginnt um kurz vor 6 Uhr. Nach ein paar Streicheleinheiten für die fünf Hunde steht Morgenwäsche auf dem Programm. Unterhalb des Zeltplatzes fließt der Missebach. Camper-Luxus gibt es hier übrigens auch: Eine richtige Toilette steht mitten im Wald. Wer ein bisschen mehr Komfort braucht, wird bei einem dieser Campingplätze fündig. Auch direkt in Hallenthal gibt es einen am wilden Bach.

Die Plattform bietet Platz für ein großes oder zwei kleine Zelte

Jansen und Esser genießen ihr Frühstück auf der Zelt-Plattform. Zufrieden lauschen sie den zwitschernden Vögeln, die auch langsam wach werden. In der Nacht haben sie nur den Bach rauschen gehört und einmal kurz eine Kuh. "Ich habe mich hier total frei gefühlt", sagt Esser. "Keine Gedanken, die man sonst so hat, wenn man Zuhause ist: von einem Termin zum nächsten. Das hatte ich hier überhaupt nicht. Ich war einfach nur hier." Für sie und Jansen steht fest: Sie kommen wieder.

Über das Thema haben wir auch im WDR-Fernsehen berichtet: Lokalzeit aus Aachen, 19:30 Uhr. Teil 1 am 09.08.2024 und Teil 2 am 15.08.2024.