Annika Braach steht neben dem Gatter der Kälbchen und hängt die Eimer zum Trinken an den Zaun.

Herzblut-Job: Deshalb will Annika den Milchhof ihrer Eltern übernehmen

Siegen-Wittgenstein | Landwirtschaft

Stand: 22.02.2025, 08:49 Uhr

Frühes Aufstehen, harte Arbeit, lange Tage: Die Landwirtschaft ist ein Knochenjob. Und trotzdem ist sie Annika Braachs Traum. Sie will den Hof ihrer Eltern in Netphen übernehmen und das Image der Landwirtschaft aufpolieren.

Von Katharina Hollstein (Text) und Anke Bösenberg (Multimedia)

Früh am Morgen, ein Hof in Netphen im Siegerland. Schwer bepackt mit Eimern läuft Annika Braach über den Milchviehbetrieb ihrer Eltern. Die Kälbchen müssen versorgt werden. Für die 19-Jährige selbstverständlich. Sie ist hier aufgewachsen. "Es ist ein so bunter und vielfältiger Beruf", sagt Braach und lächelt. "Gerade Kühe sind einfach so tolle Tiere." Als sie den Kälbchen die Eimer in ihre Ställe hängt, können die es kaum abwarten.

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Im vergangenen Jahr hat Braach ihre Ausbildung zur Landwirtin begonnen. Ende 2023 gab es laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Nordrhein-Westfalen rund 1400 Auszubildende. Damit liegt NRW im Ländervergleich auf Platz 2. Mehr waren es lediglich in Niedersachsen. Nachdem die Zahl der Azubis bundesweit seit 2016 gesunken war, steigt sie nach Angaben des Statistischen Bundesamts seit fünf Jahren kontinuierlich wieder an. Sieben Dinge, die man zur Ausbildung als Landwirt wissen muss, zeigen wir hier.

Landwirtschaft gleich Papierkram?

Doch zu Braachs Aufgaben gehören nicht nur süße Kälbchen und körperliche Arbeit, sondern auch viel Verwaltung. Also: Zeit fürs Büro. Gemeinsam mit ihrem Bruder muss Braach einen genauen Überblick über die Tiere auf dem Hof behalten. Konzentriert blickt sie auf den Computerbildschirm. "Es wird immer mehr eigentlich. Man muss immer alles genau angeben", sagt sie. Die 19-Jährige wünscht sich, dass die Verbraucher sich bewusster machen, woher ihre Lebensmittel kommen. Und wie viel Leidenschaft und Herzblut dahintersteckt. Ihre Botschaft: Wir sollten unsere Lebensmittel mehr wertschätzen.

Über dieses Thema haben wir auch am 23.01.2025 im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit Südwestfalen, 19.30 Uhr.