Die Tiernotretter Stefan Bröckling und Dustin Tanallari beim Hochwassereinsatz

Danke an die Helfer: Der Tiernotruf Düsseldorf im Hochwasser-Einsatz

Rhein-Kreis Neuss | Füreinander

Stand: 11.01.2024, 13:31 Uhr

Er opfert seine Freizeit, um Tieren das Leben zu retten. Stundenlang hat sich Stefan Bröckling aus Dormagen während des Hochwassers über Weihnachten in den Rhein gestürzt und Wildtiere in Sicherheit gebracht.

Von Stefan Weisemann (Text) und Ralphael Boch (Multimedia)

"Niemals lass ich dich los", sagt Stefan Bröckling schwer atmend. Er steht mit Gummistiefeln und Wathose im Rhein-Wasser. Aus diesem Wasser hat er gerade mit einem schnellen Zupacken ein Kaninchen gezogen und es so wohl vor dem Ertrinken gerettet. Das Kaninchen wehrt sich zwar und strampelt panisch, doch Bröckling hält es ganz fest und steckt es in eine Box.

Andere Kaninchen hat er mit vollem Körpereinsatz mit einem Kescher eingefangen. Da konnten sie im immer tiefer werdenden Wasser noch so viele Haken schlagen.

Warum sich Kaninchen nicht so gerne retten lassen

00:16 Min. Verfügbar bis 10.01.2026

Beim Hochwasser über Weihnachten 2023 wurden viele Wildtiere am Rhein auf kleinen Inseln eingeschlossen. Andere sind direkt ins Wasser geraten. Ohne Bröcklings Hilfe wären sie wohl ertrunken. Alle geretteten Tiere hat er schließlich an einer sicheren Stelle wieder freigelassen.

Aktionstag "Der Westen hält zusammen. Gemeinsam helfen in NRW."

Am Donnerstag, 11. Januar rückt der WDR Menschen wie Stefan Bröckling in den Fokus. Menschen, die beim Hochwasser mit angepackt haben. Egal, ob im Beruf oder ehrenamtlich. Daran beteiligt sind im Fernsehen WDR aktuell, die Aktuelle Stunde und die WDR Lokalzeiten. Ab 20.15 Uhr gibt es außerdem eine einstündige Live-Sendung mit Helfern und NRW-Ministerpräsident Wüst. Im Radio sind 1LIVE, WDR 2, WDR 4 und WDR 5 dabei. Ebenso alle digitalen Angebote des WDR.

Unterstützung hatte Bröckling von Dustin Tanallari. Der ist eigentlich Dachdecker, engagiert sich aber auch bei der Tiernothilfe in Essen und Umgebung. Auch er stand teilweise brusttief im Hochwasser, um Tiere zu retten. Die Bilanz der beiden: 16 Kaninchen, zwei Spitzmäuse, vier Feldmäuse und eine Ratte.

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Die beiden wissen aber auch: Tausende andere Tiere sind beim Hochwasser wohl ertrunken. Deshalb ist Bröckling mit dem Einsatz zwar nicht zufrieden, aber "jedes einzelne Leben zählt", sagt er.

Bis zu 15 Stunden Tierrettung am Tag

Wenn kein Hochwasser ist, hilft Bröckling mit seinem Verein Tiernotruf e.V. Düsseldorf zum Beispiel verletzten Wildvögeln oder bei der Sicherung von entlaufenen Hunden. Er ist selbst Vorsitzender des Vereins, hat ihn 2015 als Ein-Mann-Projekt gestartet. Vorher hatte er schon viele Jahre im Tierschutz gearbeitet.

Meistens ist Bröckling bei seinen Einsätzen alleine, zwischendurch helfen ihm Kolleginnen und Kollegen aus dem Verein. Zum Beispiel, wenn Katzen aus Bäumen gerettet werden müssen. Bröckling selbst kommt auf rund 80 Stunden Tierrettung - pro Woche. Für einen Teil davon bekommt er Geld vom Verein, ein bisschen verdient er sich durch Videos bei Youtube dazu. Der Rest ist Ehrenamt.

Über dieses Thema haben wir am 11.01.2024 auch im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit Düsseldorf, 19.30 Uhr