Das Prinzip von Bücherschränken kennen wahrscheinlich die meisten von euch. Und es gibt sie inzwischen an den verschiedensten Orten, zum Beispiel in Parks, an Straßenecken oder auf belebten Plätzen. Oft fehlt aber die Zeit, gemütlich darin zu stöbern und sich etwas Passendes herauszusuchen.
Bei diesen Bücherschränken ist das anders. Die stehen nämlich genau da, wo die Zeit meistens viel zu langsam vergeht und wir ein bisschen Abwechslung gut gebrauchen können – und zwar im Bus. Ob Krimi, Fantasy oder Liebesroman, die Regale sind voll mit den unterschiedlichsten Genres.
Nachschub kommt aus einem Second-Hand-Kaufhaus
Ausgedacht haben sich das die VHH. Schon seit 2010 statten sie Linienbusse in Hamburg mit Bücherregalen aus. Dabei arbeiten sie mit dem Second-Hand-Kaufhaus "Stilbruch" zusammen, das jede Woche kistenweise Bücher auf die Bus-Regale verteilt. Diese kommen unter anderem von Haushaltsauflösungen, Recyclinghöfen oder von privaten Spender:innen.
Die Mitarbeitenden wählen aus den Spenden extra die Taschenbücher aus, da sie sich am besten für die Bus-Bücherschränke eignen. Die Regale sind eigens für die Linienbusse angefertigt und haben ein bestimmtes Format. Außerdem sollen die Romane und Sachbücher ja auch spontan in Handtaschen oder Rucksäcke passen.
Nachhaltiger Büchertausch
Lese-Nachschub aus dem Kaufhaus lässt sich leicht an speziellen Aufklebern erkennen. Es können aber auch alle, die mit dem Bus unterwegs sind, eigene Bücher ins Regal stellen und andere wieder mit nach Hause nehmen. Manche Personen steigen schon mit einem Stapel Bücher im Arm in den Bus ein, berichten die Busfahrer:innen der VHH.
Mehr als eine Million Bücher haben so in den letzten Jahren neue Leser:innen gefunden. Damit können die Bücherregale im Bus auch einen kleinen Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensweise leisten, sagen die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein. Sie würden dabei helfen, Bücher langfristiger und öfter zu nutzen und so Ressourcen zu sparen.
Angefangen hat das Projekt mit etwa 100 Buchhaltestellen, die an einigen Bushaltestellen die Wartezeit verkürzt haben. Mittlerweile sind die Regale in 150 Bussen unterwegs.
Kommentare zum Thema
Da kann sich der VRR mal ein Beispiel dran nehmen. Auch an der Fahrplangestaltung des HVV könnte sich der VRR orientieren, sehr unkompliziert und übersichtlich. Den Bücherbus in Hamburg kenne ich in der Buslinie 2.