Wagenknecht & Co.: Neue Friedensbewegung?
Monitor. 02.03.2023. 08:28 Min.. Verfügbar bis 30.12.2099. Das Erste. Von Georg Restle, Silke Diettrich.
MONITOR vom 02.03.2023
Wagenknecht & Co.: Neue Friedensbewegung?
Ob Friedenstauben oder "Schwerter zu Pflugscharen": Rein optisch erinnerte vieles an die alte Friedensbewegung beim "Aufstand für den Frieden", zu dem Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer aufgerufen hatten. Doch was hat dieser Protest mit Frieden in der Ukraine zu tun? Die russischen Kriegsverbrechen wurden in Berlin ignoriert. Dafür gab es jede Menge russische Kriegspropaganda. MONITOR-Leiter Georg Restle war in Berlin unterwegs und hat vieles gesehen – nur keine neue Friedensbewegung.
Von Georg Restle, Silke Diettrich
Dialogbox
Kommentieren [67]Demonstrant auf der Straße: "Wenn wir wirklich Frieden wollen – ernsthaft – dann geht es hier nicht mehr darum, ich bin AfD und ich bin grün und ich bin gelb.
2. Demonstrant: " Doch, es geht da drum!"
Demonstrant auf der Straße: "Dann geht’s um den Frieden – und nichts anderes!"
Georg Restle: "Hauptsache laut. Was immer das mit Frieden zu tun hat. Guten Abend und willkommen bei MONITOR!
Sie hatte dazu aufgerufen – und Tausende sind ihr gefolgt, am letzten Samstag in Berlin. Sahra Wagenknecht und ihr Aufstand für den Frieden. Viel wurde ja darüber debattiert in den letzten Tagen und kaum eine Talkshow kam dabei ohne Wagenknecht aus. Was aber wollen die Menschen, die sich hinter Wagenknecht versammeln? Und ist das wirklich die Wiedergeburt der deutschen Friedensbewegung, wie manche behaupten? Vielleicht erinnern Sie sich ja an die Bilder von 1983, als im Bonner Hofgarten Hunderttausende gegen die atomare Aufrüstung demonstrierten und sich eine Menschenkette von Stuttgart bis nach Ulm erstreckte.
Ja, und auch ich habe damals mitdemonstriert, bin mit der Friedensbewegung groß geworden. Und deshalb bin ich am Wochenende nach Berlin gefahren, weil ich wissen wollte, was die Menschen dort unter Frieden und Pazifismus verstehen – und welche Rolle Putins Kriegsverbrechen dabei eigentlich spielen."
Eine Demonstration für den "Frieden". Die Bilder wirken eigenartig vertraut, die Symbole, die Parolen, all die Friedenstauben. Und doch frage ich mich, was ist hier gemeint mit Frieden? Ist das wirklich der Beginn einer neuen Friedensbewegung? Oder worum geht es hier eigentlich?
Sahra Wagenknecht: "Es geht zum einen darum, das furchtbare Leid und das Sterben in der Ukraine zu beenden. Es geht darum, Russland ein Verhandlungsangebot zu unterbreiten, statt einen endlosen Abnutzungskrieg mit immer neuen Waffen zu munitionieren."
Solidarität mit der Ukraine? Ich erinnere mich an den April 2022, als Korrespondent unterwegs nach Butscha; kurz nachdem die russische Armee die Stadt verlassen hatte. Unterwegs zu den traumatisierten Überlebenden der unfassbaren Gräueltaten der russischen Invasoren. Zu den Gärten, in denen Angehörige ihre Toten im eisigen Boden eilig verscharrt hatten. Die ermordeten Zivilisten, das Grauen der russischen Besatzung. Die Leichen in den schwarzen Plastik-Säcken, die Massengräber. All das spielt hier in Berlin keine Rolle. Stattdessen russische Flaggen, russische Kriegspropaganda. Keine einzige ukrainische Fahne sehe ich hier. Einige zeigen ihre Unterstützung für den russischen Angriffskrieg sogar ganz offen. Orange und schwarz tragen die Freunde Putins – wie die so genannten Nachtwölfe, russische Ultranationalisten. Auch sie sind hier unterwegs. Butscha? Die russischen Kriegsverbrechen? Kein Thema hier.
Georg Restle: "Was ist Ihre Botschaft an die Menschen in Butscha und Irpin und in der Ukraine heute?"
Demonstrant: "Na, wenn der Herr Selenskyj gesagt hätte, okay, ich habe ein Recht, mich zu verteidigen aber nicht die Pflicht. Ich kann doch nicht gegen eine militärische Supermacht anstinken, ich kleine Ukraine. Da muss ich ja die ganze Welt mit reinziehen, das schaffe ich gar nicht."
Georg Restle: "Sie finden, er hätte sich überrollen lassen sollen?"
Demonstrant: "Natürlich. Da weht eben auf dem Rathaus eine russische Fahne, na und. Seine Leute leben weiter. Jetzt sind 130.000 Ukrainer tot, und wofür? Für nichts. Er hat ein kaputtes Land und immer zu sagen, der Russe will das Land zerstören. Wieso will er das Land zerstören, er will nur sein eigenes zurückhaben. Wo ist das Problem?"
Georg Restle: "Und das verstehen Sie unter Frieden?"
Demonstrant: "Genau!"
Ein Frieden ganz im Sinne Putins. Rückzug der russischen Truppen? Höre ich nirgendwo. Die Aggressoren sind hier andere.
Sahra Wagenknecht: "Heute sollen deutsche Kampfpanzer wieder auf russische Soldaten schießen."
Russland als Opfer? Ich denke an den März 2012: Die Wiederwahl Putins zum Präsidenten. Und damals schon die Kampfansagen gegen die angebliche "Verdorbenheit des Westens". Zehntausende gingen gegen Putin auf die Straße. Ich war damals Korrespondent in Moskau. Auch als er im Mai 2012 die Opposition in Moskau brutal niederknüppeln ließ und die neue politische Eiszeit begann. Als er Russland Schritt für Schritt in eine Diktatur verwandelte und schließlich in einen Aggressor gegen seine europäischen Nachbarn. Für die Demonstranten in Berlin sind die Täter andere. Der Westen, die NATO, der ukrainische Präsident. Und vor allem, die deutsche Außenministerin.
2. Demonstrant: "Wenn Frau Baerbock also von einem Krieg gegen Russland spricht, ist das die Vorbereitung eines Angriffskrieges."
Georg Restle: "Sie hat das ja zurückgenommen."
2. Demonstrant: "Sie ist Außenministerin, dafür gehört sie vor den Internationalen Gerichtshof. Ende der Durchsage!"
Georg Restle: "Putin auch?"
2. Demonstrant: "Das ist eine völlig andere Thematik. Wir sind hier in Deutschland, wir haben keinen Einfluss auf Putin, wir haben Einfluss auf unsere Regierung. Und unsere Regierung treibt uns gerade in einen Krieg, der nichts mit uns zu tun hat. Ende der Durchsage!"
Putins Kriegsverbrechen kein Thema? Das ist hier also gemeint mit "Friedensbewegung"?
Sahra Wagenknecht: "Wir sind nicht nur viele, wir fangen jetzt auch an, uns zu organisieren, weil Deutschland braucht endlich wieder eine wirklich starke Friedensbewegung!"
Die Friedensbewegung. Auch daran erinnere ich mich hier, an 1983, als in Bonn 30 –mal so viele Menschen protestierten – gegen die atomare Aufrüstung des Westens. Die Menschenkette von Stuttgart bis Ulm, über 100 Kilometer lang. Auch ich war damals dabei, aus Angst vor einem Atomkrieg. Ängste, die auch in Berlin eine Rolle spielen. Ängste, die ich gut verstehen kann. Auch ich war immer gegen Rüstungsexporte in Kriegsgebiete, gegen Aufrüstung. Aber was heißt "Frieden schaffen ohne Waffen" heute, wo ein Land schutzlos einem Kriegsverbrecher ausgeliefert ist?
3. Demonstrant: "Nennen Sie mir ein Beispiel, wo Waffen jemals Frieden gebracht haben?"
Georg Restle: Der 2. Weltkrieg wäre ohne Waffen nicht beendet worden, oder?"
3. Demonstrant: "Das mag sein, aber ob diese Waffen letztendlich den Frieden gebracht haben, ist eine andere Sache."
Georg Restle: "Glauben Sie, dass Ausschwitz ohne Waffen befreit worden wäre?"
3. Demonstrant: "Weiß ich nicht, keine Ahnung. Kann ich Ihnen nicht sagen. Ich war letztens, vor kurzem in Ausschwitz gewesen, und hab mir das angeschaut. Kann ich Ihnen nicht sagen, ich habe zu der Zeit nicht gelebt. Ich weiß nicht, wie die Menschen dort gefühlt haben."
Georg Restle: Man kann ja in die Geschichtsbücher schauen."
3. Demonstrant: "Geschichtsbücher? Wer schreibt die Geschichte?"
Was für ein Pazifismus ist das hier? Und was bedeutet "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg", wenn auch die AfD eingeladen ist, mitzumarschieren?
Sahra Wagenknecht: "Jeder, der ehrlichen Herzens mit uns für Frieden und für Verhandlungen demonstrieren will, ist hier willkommen!"
Einige hier grenzen sich dann doch deutlicher ab – und ernten heftigen Widerspruch.
4. Demonstrant: "Ich denke, wenn wir wirklich Frieden wollen – ernsthaft – dann geht es hier nicht mehr darum, ich bin AfD und ich bin grün und ich bin gelb. Dann geht’s um den Frieden – und nichts anderes!"
Frieden als Kampfparole – und eine Demonstration, die Täter zu Opfern macht. Ich hadere mit selbsternannten Pazifisten, die bereit sind, einem Kriegsverbrecher zu geben, was er verlangt. Vielleicht auch, weil ich die Schrecken von Butscha selbst gesehen habe. Das trennt mich von den meisten hier, von Politikerinnen wie Sahra Wagenknecht. Eine neue Friedensbewegung? Für mich ganz sicher nicht.
Georg Restle: "Mit russischer Kriegspropaganda habe das alles nichts zu tun, sagt Sahra Wagenknecht immer wieder. Russische Staatsmedien sehen das offenbar ganz anders. Wie die Demonstration da aufgenommen wurde, können Sie sich anschauen in einem Film, jetzt schon auf unserem YouTube-Kanal."
Stand: 03.03.2023, 13:44 Uhr
67 Kommentare
Kommentar 67: Die Waffen nieder! schreibt am 03.03.2023, 22:20 Uhr :
Georg nimm dir doch endlich mal die Zeit deine letzte Ukraine-Reise zu reflektieren - dann wirst sicherlich auch Du erkennen wohin die Reise mit den Waffen führt, Jürgen Habermas ist dir da zwar offensichtlich schon einen Schritt voraus aber wie heißt es doch, besser spät als nie.
Kommentar 58: Nicht unwidersprochen schreibt am 03.03.2023, 14:16 Uhr :
Leider war zu erwarten, dass dieser Monitor-Bericht wieder Kommentare nach sich zieht, die nur Kopfschütteln und/oder Wut auslösen. Es kann aber NICHT UNWIDERSPROCHEN BLEIBEN, wenn in Kommentar 1 jemand über demokratische TV-Magazine wie Monitor behauptet: "Derer Moderatoren arbeiten für mich gleich wie Politjournalisten im 3. Reich und der DDR." Hier sind alle Maßstäbe kaputt.
Kommentar 51: Dieter schreibt am 03.03.2023, 10:49 Uhr :
Es wird nur veröffentlicht, was Monitor in den Kram passt. Zensur?????? Na, dann gute Nacht Monitor! Oder doch eher: Money*tor
Kommentar 49: Ernst H. schreibt am 03.03.2023, 10:13 Uhr :
Menschen, die die Frage stellen: "Wozu sind Kriege da?" und nach Wegen suchen, wie man sie beenden kann, darf man nicht so verteufeln, wie das in Ihrem Beitrag gestern geschehen ist. Mit journalistischer Sorgfalt und einer Ausgewogenheit hat dieser Beitrag nicht viel zu tun. Enttäuschend.
Kommentar 48: Oli schreibt am 03.03.2023, 10:03 Uhr :
Ich empfand die Sendung, wie eigentlich immer bei Restle eine Unverschämtheit. Es ging nur darum, Frau Wagenknecht und Frau Schwarzer zu diskreditieren. Es macht mich betroffen, dass ich mit den Rundfunkgebühren dieses Framing mitfinanzieren MUSS
Kommentar 44: Heiner schreibt am 03.03.2023, 07:43 Uhr :
Herr Restle, ihr Beitrag zum Frieden war eine erbärmliche Selbdarstelliung. Sie haben sich nur in der Ecke der "Rechten" rumgetrieben und natürlich nur das Negative herausgestellt. Sie, der alles Wisser, nur weil Sie in Butchar waren. Ich will auch den Frieden und über 728.000 Unterzeichner der Petition und die Mehrheit der Deuchten auch.
Kommentar 43: Frank schreibt am 03.03.2023, 07:01 Uhr :
Hallo Herr Restle, dies ist kein Kommentar, sondern ein Tipp zum Recherchieren: zu der Person mit der Pudelmütze könnte man mal auf die Seite der Basis für den Landesverband Schleswig-Holstein gehen und ein wenig schauen. Wenn mich mein Gesichtsgedächtnis nicht verlassen hat, könnte man dort fündig werden. Und jetzt doch ein kleiner Kommentar: Die Sendung war natürlich gut. Gruß Frank
Kommentar 40: Ludwig Petermann schreibt am 03.03.2023, 00:40 Uhr :
Herr Restle, Sie berichten ganz einseitig, es geht darum, einen Weltbrand zu verhindern, das treibt die Leute im aufrichtigen Wunsch nach Frieden auf die Straße, endlich ! Gut, daß es verantwortungsvolle Leute gibt, die das organisieren ! Ihre unqualifizierten Unterstellungen sind da fehl am Platz, zeigt, daß Sie den Ernst der Lage noch gar nicht realisiert haben. Das ist beängstigend !
Kommentar 39: Jörg Kottmeier schreibt am 03.03.2023, 00:38 Uhr :
Am Anfang der Kette ist ein Georg Restle, der eine prokapitalistische Partei wählt, am Ende sind die Verbrechen der Staaten im Kampf um ihre Einflussgebiete. Mit herzlichen Grüßen an Julian Assange und Edward Snowden.
Kommentar 36: Gerhard Esdar schreibt am 03.03.2023, 00:27 Uhr :
Guten Tag, ich hatte Georg Restle eigentlich immer für einen unabhängigen, kritischen und den Werten des Grundgesetzes verpflichteten Journalisten gehalten. Mit seinem Bericht über das Manifest für den Frieden und die Demo mit S.Wagenknecht und Alice Schwarzer ordnet er sich ein in die Meute der Medien, die die Initiative demontieren wollen, weil....ja ich frage mich ernsthaft, warum eigentlich? Die vorgeschobenen Gründe (da kommen auch Rechte zur Demo, damit ist das Anliegen der Mehrheit der Demonstranten ja völlig unglaubwürdig!) können ja nicht ernsthaft als Argument für die weitere Eskalation der Bewaffnung der Ukraine herhalten, worum geht es also bei den Angriffen auf die Initiatorinnen? Sind die Damen und Herren MedienvertreterInnen vielleicht nur wenig an der Beilegung des Konfliktes interessiert, weil das Thema so viel hergibt??. Nun, Georg Restle nennt Butscha als Grund für seine Haltung. Aber er weiß auch, dass es zur Zeit ca. 20 weitere Kriege mit Kriegsverbrechen gibt.
Kommentar 35: Der Beobachter schreibt am 03.03.2023, 00:00 Uhr :
Wenn man die Größe der Fläche, wo die Demo statt fand weiß, und nur 1Person pro Quadratmeter annimmt, ist klar das die Teilnehmerzahl falsch sind. Passt aber in dieses Format. So einen tollen Propaganda Vertreter gab es schon im Schwarzen Kanal. Vielleicht der Enkel?
Kommentar 34: E. Koch schreibt am 02.03.2023, 23:34 Uhr :
Weil Nazis dabei sein könnten, keine Demo! In unserem Land hat man immer Nazis in höchste Staatämter gebracht. Globke, Gehlen, Kiesinger, Lübke, Filbinger u.s.w. waren offenbar weniger schlimm als eine Handvoll AFD-Spinner. Dies Totschlag-„Argument“ gegen Schwarzer, Wagenknecht und zig andere ehrliche Leute, ist das Ende von Freiheit in diesem Land. Wenn man für Meinung maximal diffamiert wird hat das mit Freiheit NICHTS mehr zu tun. Leuten wie Reinhard Mey zu unterstellen, das Geschäft Putins zu betreiben, ist reine Demagogie. Ich kann nur hoffen, dass sich viele Menschen von dieser Gehirnwäsche nicht beeindrucken lassen. Pressefreiheit: Bei Lanz mindestens zweimal 3 Kriegsgeile gegen eine Frau. Bei hart aber fair 3 gegen 1 mit neutralem Beobachter (Prantl, wohl der letzte selber denkende Journalist). Hier darf jeder alles sagen, aber nur wenn es dem Mainstream entspricht, sonst zuerst mal draufhauen und die Person infrage stellen.
Kommentar 33: Erwin Koch schreibt am 02.03.2023, 23:33 Uhr :
Solide Mainstream-„Wertarbeit“ von Monitor. Für mich war Monitor die letzte Sendung von ARD/ZDF in der man sich um eine faire betrachtet der Dinge bemüht hat. Mit dem heutigen Tag nehme ich endgültig von Monitor Abschied. Ich bin weder Putinversteher oder jemand dem die Menschen in der Ukraine egal sind, trotzdem lege ich Wert auf eine einigermaßen ausgewogene Betrachtung der Dinge. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Krieg von Putin in Ukraine oder dem von W. Bush im Irak. Auch was die Kriegsverbrechen betrifft, liegen beide auf dem gleichen Level. Trotzdem hat noch nie ein Journalist bei uns gefordert Herrn Bush vor das Haager Tribunal zu stellen, ganz anders bei seinem Mitverbrecher Putin. Das wirklich schlimme ist das alle die über die Demo in Berlin berichten, immer mit dem Vorwurf beginnen das auch Nazis dort waren. Keiner kann mir sagen wie man aus zigtausend einige Nazis herausfiltern kann. Also ist dieser Vorwurf gleichbedeutend mit der Forderung die Demo ganz zu lassen.
Kommentar 32: Andreas schreibt am 02.03.2023, 23:12 Uhr :
Die Ukraine würde, wenn sie kapitulieren müsste, weil sie keine Waffen mehr von ihren Freunden erhalten würde, nicht in Frieden leben. Viele andere Staaten danach auch nicht mehr. Durch Landeroberungen "belohnt", wäre Russland ermutigt weitere Staaten anzugreifen. Und nicht nur er. Auch andere Machthaber beobachten, ob sich der Überfall auf einen souveränen Staat lohnt, oder nicht. Lohnt es sich, ist die Gefahr eines 3. Weltkrieges größer denn je. Das bedeutet, diejenigen die ein Kriegsende um jeden Preis wollen, erreichen das Gegenteil von Frieden. In einer Welt die so vernetzt ist, wie die Welt im 21.Jh. können Deutsche nicht sagen, dass Taiwan, Georgien, Moldavien sie nichts angehe, ... Unsere Weltgemeinschaft ist auf Regeln und die Einhaltung gegenseitiger, verläßlicher Zusicherungen angewiesen, da sonst kein friedliches Miteinander möglich ist. Wenn Menschen sich untereinander auf nichts mehr verlassen können ist es schlimmer als Krieg. Dann herrscht das Chaos.
Kommentar 31: Thomas Szejnmann schreibt am 02.03.2023, 23:10 Uhr :
Bei allem Respekt vor der Privat-Meinung von Herrn Restle - dieser Beitrag ist unausgewogen. Unter Zehntausenden Demonstranten sind die seltsamsten Figuren ausgesucht worden um sie hier zu zeigen. Und wenn von denen ein vernünftiges Argument kam wurde es herumgedreht. (Z.B. : "wir demonstrieren nicht gegen Putin weil wir keinen Einfluss auf Putin haben". Daraus wurde: "Putins Verbrechen spielen keine Rolle") Und es wurde moniert dass keine ukrainischen Fahnen gezeigt wurden - das liegt doch wohl in der Natur der Sache wenn gegen Militarismus demonstriert wird! Das Fahnenschwenken und "Slava Ukraini" - Schreien hat ja schon 2014 angefangen - es ist nicht ein Sich-Mut-Machen bei der Verteidigung! Ganz allgemein: Die ARD vernachlässigt die Vorgeschichte des Krieges und kritisiert alle die sich damit befassen. Monitor schwimmt doch oft gegen den Strom - es sollte einmal eine Monitor - Recherche darüber geben!
Kommentar 30: Müller schreibt am 02.03.2023, 22:58 Uhr :
Wären spätestens nach dem Angriffskrieg der deutschen Nazi-Regierung auf Polen diplomatische Verhandlungen über einen Waffenstillstand geführt worden anstatt Kriegserklärungen seitens England ausgesprochen würden 1945 (und in den Nachfolgejahren durch Kriegsnachwirkungen gestorbene Menschen) rund siebzig Millionen Menschen noch gelebt haben. Die Erweiterung des Krieges zwischen Deutschland und Polen zu einem von England angeführt und denkbar gewollten Weltkrieg führte in dieses unvorstellbares Leid eines Weltkrieges. Nach Kriegsbeginn seitens Deutschland gegen Polen (eigentlich schon kurz vorher nicht mehr) wollte die englische Regierung nicht mehr mit der deutschen Regierung sprechen, noch weniger verhandeln. Heute gibt es wieder eine vergleichbare Situation. Nur dass heute Russland damalig Deutschland, Ukraine damals Polen und die USA damals England wäre. Heute werben die USA wie damals England auf der gesamten Erde kriegsbereite Bündnispartner um gegen Russland Krieg zu führen.
Kommentar 29: Walter Hilbig schreibt am 02.03.2023, 22:52 Uhr :
Sehr geehrter Herr Restle, ich bin enttäuscht, weil ich etwas anderes erwartet habe. Sind Sie nun auch vollkommen auf Nato-Linie? Meine Meinung zum Krieg in der Ukraine: Dieser Krieg hätte vermieden werden können, wenn der Westen die Sicherheitsbedürfnisse Russlands respektiert hätte, wenn das Minsker Abkommen umgesetzte worden wäre. Statt dessen Nato-Erweiterung nach Osten. Die Außenministerin sagt eindeutig, dass sie den Krieg gegen Russland führt, um das Land zu "ruinieren". Frau Merkel gibt zu, dass Minsk II eine Finte war. Ihre Sendung über die Berliner Kundgebung war voll im Sinne der Nato
Kommentar 28: Carmen Fontagnier schreibt am 02.03.2023, 22:40 Uhr :
Danke Herr Restle und dem Monitor Team, für diese Berichterstattung die wieder zeigt, wie offensichtlich auf dieser Demo dem Diktator Putin nach Munde geredet wird. Keine einzige Ukranische Flagge kein einziger Redner*in von der Ukranie. #SlavaUkranie
Kommentar 27: Frank Thöneböhn schreibt am 02.03.2023, 22:40 Uhr :
Als Beispiel, dass Waffeneinsatz zu Frieden führt nennt der Moderator den 2. Weltkrieg. Müssen also so lange Waffen ins Kriegsgebiet gepumpt werden, bis eine der Parteien in einem total zerstörten Land mit unzähligen Toten am Boden liegt? Welches Land das wohl sein wird ist für mich offensichtlich.
Kommentar 26: Ines Schwarzlose schreibt am 02.03.2023, 22:39 Uhr :
Ihre Sendung ist leider nicht objektiv , Sie sind NICHT objektiv- Ihnen fehlt NEUTRALITÄT zum Thema Frieden. Sie dokumentieren und argumentieren immer nur in eine Richtung- Ihre vermeintlich richtige und einzige Wahrheit - absolut subjektiv, sehr schlecht. Intelligente Menschen können nur den Kopf schütteln, zu derartigen TV- Kommentaren!! Die Sprache, die Wortwahl sind entscheidende Bewertungs- Instrumente in einer Berichterstattungen. Die Sender ARD und ZDF sind schon fast synchron geschaltet zu vielen Debatten . Jeder sollte die Freiheit haben auf seine eigene, individuelle Weise für Frieden zu demonstrieren, ohne - DAS SIE - diese Initiativen zerreden, womöglich noch SCHLECHT- reden. Frau Wagenknecht und viele andere Menschen sind aktiv und angagiert ! RESPEKT.
Kommentar 25: Aga Bellwald schreibt am 02.03.2023, 22:32 Uhr :
Nicht gerade ausgewogen, diese "Friedens"demonstrant*innen. Ein Grund, auch warum ich letzten Samstag nicht auf die Demo in Zürich gegangen bin. Zuvor hatte mir ein AI-Kollege ein Flugblatt zum Lesen per Mail geschickt. Als ich mir den Inhalt angesehen habe, musste ich den Kopf schütteln. Keine richtige Verurteilung des russischen Angriffskrieg. Es war meist vom US-Imperialismus und der NATO die Rede. (Wobei ich auch weiss, dass die USA knüppeldick Dreck am Stecken mit ihrer Politik hat.) Für mich geht Frieden anders, aber sicher nicht so. Putin hat seine helle Freude an solch naiven Freunden. Doch es darf keinen Frieden nach seinen Vorstellungen geben. Die russische Armee muss raus aus der Ukraine. Sofort. Und Putin und alle Kriegsverbrecher vor den internationalen Gerichtshof.