Hier finden Sie ab Freitagnachmittag den vollständigen Beitragstext.
MONITOR vom 23.01.2025
Schutz von Frauen: Nicht im Wahlkampf?
Die Gewalt gegen Frauen hat in Deutschland deutlich zugenommen – und die Regierungsparteien sind sich mit Union und FDP weitgehend einig, dass man ihren Schutz durch ein neues Gesetz verbessern muss, etwa um mehr Plätze in Frauenhäusern zu schaffen. Doch das Gesetz droht zu scheitern – offenbar, weil Union und FDP im Wahlkampf keine gemeinsame Sache mit SPD und Grünen machen wollen.
Von Herbert Kordes, Johanna Sethe, Till Uebelacker
Kommentare zum Thema
"Ni una menos - nicht eine weniger!" Es reicht. Eine Schande, wie zum Schutz für gefährdete Frauen ums Geld gestritten wird. Es muss selbstverständlich sein, für Schutzeinrichtungen die Kohle locker zu machen und nicht damit Wahlkampf zu betreiben. Ausgerechnet noch bei einer Partei, die sich christlich nennt.
Ich dachte das Deutschland immer sicherer wird. Stimmt das nicht ?
Wohl nicht ganz! Mir will der Eindruck nicht weichen, dass je mehr nur noch geredet wird und man fast nur noch Schöngefärbtes sagen darf, weil nur noch Liebliches zu hören erwünscht ist, unsere Gesellschaft zunehmend verroht. Ich denke, oder maße mir zu wissen an, dass das mit einem gleichfalls zunehmenden Schwund an gegenseitigem Respekt zu tun hat. Ob noch mehr Frauenhäuser die Lösung wären? Solche Häuser können keine Dauerlösung sein, doch leider mangelt es in Deutschland an ausreichend Wohnraum und wäre der vorhanden, ist es dennoch eine heikle Frage, welche Leute bei der Vergabe von Wohnraum den Vorzug erhielten. Aber solange in Deutschland noch klar ist, welche Entwicklung in welches Schwanzende beißen muss, um nicht versehentlich noch jemand anderem weh zu tun ...?
Es ist ein wichtiges Thema. Dass hier aber die häusliche Gewalt von Frauen komplett ausgeklammert wird ist schon erschreckend. Bereits in 2017 wurde in der Ärztezeitung 03/2017 (Gewalt gegen Männer unbeachtet und tabuisiert) berichtet, dass 30 % der Gewalt von Frauen ausgeht. Finden Sie es richtig, dass Sie die 30% einfach so unter den Tisch fallen lassen?