"Gesundheitsrisiko Implantate: Versuchskaninchen Patient" gewinnt den Sonderpreis der Ärztevereinigung
Dr. Klaus Reinhardt (Hartmannbund-Vorsitzender) und Preisträgerin Isabel Schayani
Die Jury des Film- und Fernsehpreises des Hartmannbundes hat den MONITOR-Beitrag "Gesundheitsrisiko Implantate: Versuchskaninchen Patient" mit seinem erstmalig vergebenen Sonderpreis geehrt. Im Zentrum der WDR-Produktion steht der riskante, unzureichend geprüfte Einsatz von Medizinprodukten in Deutschland. "Die beiden MONITOR-Autoren Isabel Schayani und Ralph Hötte, haben mit ihrem Beitrag einen eklatanten Systemfehler in unserem Gesundheitswesen dokumentiert", urteilt die Jury.
Am Beispiel der offensichtlich fehlerhaften Überwachung des Einsatzes von metallenen Großkopfhüftprothesen hatten sich die Autoren auf die Suche nach Verursachern und Kontrollmechanismen begeben. Gerade der Gebrauch jener Hüftprothesen führe teilweise zu gefährlichem Abrieb und hochgradigen Vergiftungen bei den Patienten. Das sei ein alarmierendes Zeichen auch für die behandelnden Ärzte, die am Ende für die Konsequenzen mangelnder Überwachung mit zur Verantwortung gezogen werden. Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt, betonte in seiner Laudatio, der Beitrag "führt uns erneut vor Augen, dass ein vernünftiges Zusammenarbeiten zwischen Herstellern und amtlichen Zulassungsstellen dringend erforderlich ist, um Nutzen, Risiken und Problemfälle von Medizinprodukten wirksam und angemessen zu beurteilen".
Mit seinem in diesem Jahr zum 40. Mal verliehenen Film- und Fernsehpreis würdigt der Verband Spiel- und Dokumentarfilme, die aktuelle Probleme von Patienten und Ärzten in überzeugender Weise darstellen.
Stand: 24.02.2014, 11:46 Uhr