Inklusion an Schulen: Wie Kinder "behindert" gemacht werden
Monitor. 19.01.2023. 09:21 Min.. UT. Verfügbar bis 30.12.2099. Das Erste. Von Lara Stratmann.
MONITOR vom 19.01.2023
Inklusion an Schulen: Wie Kinder "behindert" gemacht werden
Deutschland hat sich völkerrechtlich verpflichtet, Kindern mit Beeinträchtigung inklusive Bildung zu ermöglichen. Doch nach wie vor wird Förderschulkindern der Wechsel auf die Regelschule schwergemacht. Recherchen von MONITOR zeigen, dass gleichzeitig immer mehr Kinder in Regelschulen ungerechtfertigt für "behindert" erklärt werden – mit schwerwiegenden Folgen für sie und ihre Familien.
Von Lara Straatmann
Dialogbox
Kommentieren [122]Georg Restle: "Es gibt kaum ein anderes Thema, auf das Bildungspolitiker und -politikerinnen gerne so stolz verweisen, wie auf das Thema Inklusion. Hört sich ja auch toll an: Kinder mit Behinderungen können am Unterricht in Regelschulen teilnehmen. Klingt nach gleichen Bildungschancen, und alle, alle werden mitgenommen. Gute Sache, wenn es da nicht einen ganz bösen Verdacht gäbe. Wird da womöglich immer mehr Kindern eine Behinderung attestiert, nur um die schönen Inklusionsziele zu erfüllen? Auch solchen Kindern, die eigentlich gar keine Behinderung haben? Werden junge Menschen also ihrer Bildungschancen beraubt, nur damit Schulen mehr Stellen bekommen? Lara Straatmann ist diesem Verdacht nachgegangen."
Das Zeichnen fasziniert Lyn. Es geht ihr leicht von der Hand. Ihr Talent hat die 19-Jährige erst spät entdeckt – und es hat ihr Mut gemacht.
Lyn: "Ich hatte damit zu kämpfen, jahrelang, so dass diese Stimme gesagt hat: Du kannst nichts, du schaffst das nicht. Aber mit der Zeit hat man das auch gelernt, dass man einfach sagt, doch, du schaffst das! Du kannst das! Du hast jetzt so viel gelernt/geschafft!"
Was sich heute kaum jemand vorstellen kann: Lyn galt seit sie 9 Jahre alt war offiziell als lernbehindert – also kognitiv stark eingeschränkt. Ein normaler Schulabschluss damit in weiter Ferne. Die Lehrer hätten ihrer Mutter erklärt, sie brauche besondere Förderung.
Mutter von Lyn: "Die haben erklärt, für mich das heißt also, das ist gar nichts. Also das Lyn, braucht sie nur Hilfe und wollte mir gerne helfen. So war es. Deswegen haben wir Unterschrift gemacht."
Lyn erhielt fortan leichtere Aufgaben, wie ein Kind mit Lernbehinderung eben. Und verlor immer mehr den Anschluss zu den anderen Kindern.
Lyn: "Ich habe nie gedacht, dass ich eine Lernbehinderung habe. Ganz in meinem Inneren habe ich schon gespürt, dass irgendwie … ja, einfach nur eine Diagnose ist, die dahingestellt wurde. Aber es macht mich nicht aus, diese Diagnose ist einfach eine Diagnose, das bin nicht ich."
Nach Jahren ließ die Mutter einen Intelligenztest machen. Das Ergebnis – eine Erleichterung: Lyns IQ liegt bei 107 – über dem Durchschnitt. Erst nach einem weiteren Gutachten und mit Hilfe der Anwältin Anneliese Quack wurde die Diagnose "lernbehindert" schließlich zurückgenommen. Und Lyn sei bei weitem kein Einzelfall, so Quack.
Anneliese Quack, Rechtsanwältin: "Das ist halt das Schlimme, die Eltern denken nicht drüber nach bzw. die denken, die Lehrer tun ihnen was Gutes, wenn sie diesen Förderschwerpunkt festsetzen. Es wird auch so verkauft. Und diese Kinder – die ich ja hier habe, wozu auch die Lyn gehört – die hat ein verdammtes Potential, was von einer Gesellschaft, die nicht richtig hinguckt, verschwendet wird."
Zu Unrecht für lernbehindert erklärt? Wie kann das sein? Es geht um die so genannte "Inklusion". Statt auf Förderschulen sollen möglichst viele Kinder mit einer Behinderung in normale Regelschulen gehen und dort besonders unterstützt werden. Eine völkerrechtliche Verpflichtung! Seit vielen Jahren bekennen sich Kultusminister*innen dazu:
Grant Hendrik Tonne (SPD), Kultusminister Niedersachsen a.D.: "Inklusion ist ein Prozess, der erfordert Einsatz, der erfordert Haltung."
Yvonne Gebauer, Bildungsministerin a.D.: "Inklusion ist ein Menschenrecht. Aber wir gehen auch diesen Weg."
Stefanie Hubig, rheinland-pfälzische Bildungsministerin: "Ich denke, dass dieser Weg der richtige ist, aber wir müssen ihn intensivieren und wir müssen noch stärker und besser bei der Inklusion werden."
Und die Bundesländer verkünden immer neue Inklusionserfolge: Die Zahl der Kinder mit Behinderung an den Regelschulen steigt deutlich. Doch ist das wirklich ein Erfolg? Zahlreiche Studien zeigen, dass die steigende Zahl von Kindern mit Behinderung an den Regelschulen mit Inklusion wenig zu tun hat.
Marcel Helbig, Sozialforscher, Wissenschaftszentrum Berlin: "Was da eigentlich passiert, ist ein Etikettenschwindel, der nur darauf zurückzuführen ist, dass wir Personen, die vorher auch schon an der normalen Schule, an der Regelschule, gewesen sind, nun aber etikettieren als lernbehindert, als behindert im Hinblick auf geistige Entwicklung oder dergleichen. Und dadurch produzieren wir mehr Zahlen, mehr Inklusion auf den ersten Blick. Aber am Ende produzieren wir nur mehr als behinderte Kinder Etikettierte."
Ein schwerer Vorwurf. Was sagt die Statistik? Von 2009 bis 2021 sank die Zahl der Kinder an Förderschulen gerade mal um etwa 55.000 Kinder. Gleichzeitig stieg die Zahl der Kinder mit einer angeblichen Behinderung in allgemeinen Schulen allerdings deutlich stärker, um mehr als 162.000 Kinder. Warum also gibt es plötzlich immer mehr Kinder mit Behinderungen? Fachleute haben eine Erklärung: Die Regelschulen erhalten zusätzliche Stellen, wenn sie Kinder unterrichten, bei denen eine Behinderung diagnostiziert wurde. Dass dies auch ein Anreiz für eine Diagnose sein kann, zeigt beispielhaft ein Brief einer Lehrkraft an Eltern, deren Kind eingestuft werden soll. Darin heißt es erstaunlich offen, ohne Förderbedarf
Zitat: "(…) entfallen automatisch Sonderpädagogikstunden und -stellen, die die Regelschulen sehr dringend brauchen."
Anders ausgedrückt: Je mehr Inklusion, umso mehr Stellen für die Regelschulen. Aus Sicht von Bildungsforschern liegt damit aber auch die Versuchung nahe, mehr Kinder als nötig als behindert einzustufen.
Prof. Hans Wocken, emer. Prof. Uni Hamburg: "Es werden einfach wahllos Kinder etikettiert, die früher als ganz normale, schwache Schüler galten. Die gibt es selbstverständlich, aber die werden jetzt sozusagen kapitalisiert, daraus wird ein Kapital geschlagen, damit man mehr Lehrerressourcen bekommt."
Schaut man sich allein die Zahl von Kindern mit geistiger Behinderung in Deutschland an, zeigt sich ein klarer Trend: Von 2009 bis 2021 stieg deren Zahl von 77.900 auf über 103.000, ein Anstieg um 33 Prozent. Auch bei Yigit hat das Schulamt eine geistige Behinderung festgestellt – noch vor der Einschulung – aufgrund eines schlechten Intelligenztests. Eine geistige Behinderung bedeutet, ein normaler Schulabschluss, ist unmöglich. Yigit kam zunächst auf die Förderschule.
Mutter von Yigit: "Wir haben uns eigentlich so ein bisschen auch lenken lassen. Also uns wurde immer gesagt ja, auf der Förderschule ist Ihr Sohn besser aufgehoben. Und wussten nicht wirklich, was geistige Behinderung zu bedeuten hat für unseren Sohn – auch für seinen späteren Lebensweg. Dass er zum Beispiel keinen Abschluss machen wird, dass er keinen Führerschein machen kann. Das war halt uns nicht bewusst."
Yigit ist nach massivem Druck der Eltern heute auf der Regelschule und gilt als Inklusionsfall. Doch die Diagnose geistige Entwicklungsstörung bleibt und hat Folgen; kein Schulabschluss, und damit keine reguläre Ausbildung oder Studium. Die Eltern plagen große Zweifel. Hat ihr Kind wirklich eine geistige Behinderung? Wir begleiten die Familie zu einem professionellen Intelligenztest. Stefan Rau ist anerkannter Gutachter, hat früher selbst für das zuständige Schulamt gearbeitet. Er kommt zu einem anderen Ergebnis.
Stefan Rau, Gutachter: "“Ich glaube tatsächlich – jetzt, nachdem ich den Yigit kennengelernt habe – ist das Eintüten von Yigit in diesem Bildungsgang fahrlässig. Mit einem Satz, man hat ihm jedwede Bildungschance geraubt."
Auf der Regelschule wird er weiter wie ein Kind mit geistiger Behinderung unterrichtet und bekommt andere Aufgaben. Seit einem halben Jahr fordern die Eltern die Rücknahme der widerlegten Diagnose – bislang ohne Erfolg. Die Bilanz bei der Umsetzung der Inklusion: Einerseits werden immer mehr Kinder mit offenbar falschen Diagnosen in Regelschulen unterrichtet. Andererseits ist der Anteil der Kinder auf Förderschulen seit 2009 nur um 0,5 Prozentpunkte zurückgegangen, in den vergangenen Jahren stieg er sogar wieder.
Prof. Marcel Helbig, Sozialforscher, Wissenschaftszentrum Berlin: "Auf der einen Seite haben wir weiter an den Förderschulen festgehalten und haben kaum es hinbekommen, dass Kinder aus diesen Förderschulen nun in das System der Regelschulen überführt wurden und dort unterrichtet werden. Und auf der anderen Seite haben wir jetzt ganz viele Kinder, die wir zusätzlich eigentlich zählen als behindert, die dann an den Regelschulen aber sind und als inklusiv beschult dann auch etikettiert werden.
Prof. Hans Wocken, Erziehungswissenschaftler und Sonderpädagoge: "Im Grunde genommen hat Inklusion noch gar nicht angefangen. Denn der Beginn der Inklusion wäre, die Schüler mit Behinderung dürfen die Sonderschule verlassen."
Mehr Kinder mit Behinderung, kaum Abbau der Förderschulen. Lyn hat die Folgen dieser Politik zu spüren bekommen. Dennoch, ihr Kampf gegen die Diagnose hat sich gelohnt. Sie hat den Realschulabschluss geschafft und macht jetzt Fachabitur.
Georg Restle: "Bei der Kultusministerkonferenz sieht man übrigens keinerlei Handlungsbedarf. Ganz im Gegenteil, es sei erfreulich, schreibt man uns, dass die Zahl der Schüler mit Behinderungen an Regelschulen stetig steige."
Stand: 19.01.2023, 22:18 Uhr
122 Kommentare
Kommentar 122: Hubertus Weitekamp schreibt am 02.08.2024, 09:08 Uhr :
Deutschland ist noch meilenweit von der UN-BRK entfernt. Anstatt unser Schulsystem in irgendeiner Form bzgl. Inklusion zu loben, sollte man in andere Länder schauen und mit einem multidisziplinären Team arbeiten. Siehe Finland
Kommentar 121: mesi schreibt am 04.06.2024, 08:47 Uhr :
Mein Sohn schaffte auf Grund einer Matheschwäche die 3.normale Klasse nicht?! Von Förderung habe ich da nie was bemerkt. Hauptsache: Kind quält sich in Wiederholung durch den Lernstoff? Schrieb er Arbeiten, so fiel auf: Antworten standen zwar auf den Blättern, aber keine Fragen? Also wie sollte man da helfen, wenn man nicht mal weiß, welche Anforderungen so gestellt wurden.Förderschule: auch da wegen Mathe: Prüfung nicht bestanden, was nun?! 2024 wird er 32.Träumt von Abendschule, wie soll er das denn schaffen, wenn vorher schon keine Infos kamen, wie man helfen könnte? Ich mochte Mathe auch nicht, aber mein Sohn war sicher noch glücklicher als ich, als Schule vorbei war?! DAS kann es doch wohl nicht sein!
Kommentar 120: Felicitas schreibt am 23.08.2023, 13:57 Uhr :
Unser Sohn leidet an einer Lese-Rechtschreib-Störung, gefördert wurde er in der Schule nur anfangs. Er hatte Freunde, die sich auflösen, Lehrer sagten ihm und uns, er sei behindert. Psychiaterin sah die Schule als Problem. 3 Jahre Kampf, kein Nachteilsausgleich, keine Unterstützung in der Schule, eher im Gegenteil. Schulwechsel. Alles super, nach 8 Monaten setzte man uns massiv unter Druck. Entweder wir starten AOSF oder die Schule, was schwerwiegende Folgen haben könnte. Wir zweifelte an, dass ein korrektes Gutachten zustande kommt. Man räumte diesen Verdacht aus. Das Gutachten wurde uns nicht vorgelegt. Erst als der Beschluss da war und auch da nur mit Kampf! Das Gutachten besteht zu 80% aus falschen Aussagen. Arztberichte wurden nicht mit einbezogen, nur die negativen. Unserem Sohn wurden negative Sachen angelastet, die nie passiert sind und wir als psychisch krank dargestellt. Nun ist nichts mehr Rückgängig zu machen! Hilfe keine in Sicht. Die Schule macht unseren Sohn fertig!
Kommentar 119: NB schreibt am 28.03.2023, 11:34 Uhr :
Leider ist dieser Beitrag eben doch nah an der Realität. Meinem Kind wurde am 3.Schultag der 1.Klasse attestiert, dass er Dyskalkulie hätte aufgrund des LAUBE-Testes. Hat sich als unhaltbar herausgestellt. Unglücklicherweise hat er mit derselben Lehrerin Deutsch und sie benutzt ausschließlich Methoden (Schreiben nach Hören), die auch nachweislich ungeeignet sind. Mittlerweile wollte die Schulpsychologin die Zustimmung für einen kognitiven Leistungstest, also nichts anderes als einen IQ-Test. Die Aussage: ohne ein Testergebnis können wir das Kind nicht fördern. Nun meine Frage: Wem nutzt das Ergebnis? Das ist bei einem IQ-Test nämlich nichts als eine Zahl. Den Test könnte ja genauso gut eine unabhängige Person durchführen, die eben nicht an der Schule arbeitet und das Interesse hat, mehr Personal zu bekommen. Meinem Kind wird unterstellt, eine nicht altersgemäße Sprache zu verwenden und ständig an den Stiften zu kauen, das wäre psychologisch auffällig. What? Nichts davon ist haltbar!
Kommentar 118: Hella schreibt am 12.03.2023, 21:33 Uhr :
Durch Erkrankung im Rollstuhl sitzende Einserschülerin wird in der 4. Klasse Grundschule auf ihren kranken Körper reduziert , vom neuen Klassenlehrer (Schulpsychologe) nach einem Lehrerwechsel. Das Kind hoch intelligent, sei kognitiv schlecht, hätte nichts auf Regelschulen zu suchen,ob man den Rollstuhl gegen Krücken tauschen könne. Inklusion stünde nur auf dem Blatt. Aus 1ern wurden 4rer u. Betitelungen von Klasse u. Lehrer als zu faul zum laufen, psychisch krank. Nach einem Attest vom Kinderarzt dass das Kind hochintelligent sei u.schulische Unterstützung helfe, wollte man das Gegenteil beweisen, anstatt Inklusion zu gewähren. Wir wechselten die Grundschule. Am 4.Tag wurde trotz starker Armschmerzen eine 2 geschrieben in einem Aufsatz, der unbekannt war, weil die neue Schule viel intensiveren Unterricht gab und deutlich weiter war. Die Note 4 wurde, hart erarbeitet, trotz vieler Fehltage wegen Krankheit wieder in verdiente Noten 1 und 2 umgewandelt. Unglaublich, aber wahr.
Kommentar 117: Lena Freiwald schreibt am 12.03.2023, 06:10 Uhr :
Wir sind durch dieses Verfahren gegangen. Und ich kann nur von den pädagogischen Personal in unseren Reihen sprechen aber das war definitiv anders wie in Ihrem Beitrag beschrieben. So einfach ist es nicht diesen Status zu bekommen. Und mein Sohn hat definitiv eine Behinderung mit kognitiver Einschränkung. Inklusion ist nett auf dem Papier. Um mit Behinderung auf eine Regelschule zu gehen darf man nur ein "bisschen" behindert sein. Für alles andere reichen die Ressourcen nicht. Und das ist verschulden der Politik. Und erhöhter Förderbedarf bedeutet nicht das man sofort geistige Einschränkungen hat.
Kommentar 116: K.Pohlen schreibt am 25.02.2023, 08:30 Uhr :
Oftmals reichen 1000 Worte nicht um „eigentlich“ zu erläutern ;-(
Kommentar 115: Dennis Rybaczyk schreibt am 20.02.2023, 15:26 Uhr :
Eine Lehrperson kann das allein nicht stemmen. Leider gibt es nicht mal für die Hälfte der Fälle die benötigten Mittel. Die Lehrer*innen werden hier also doppelt belastet und durch zu wenig Lehrer*innen dann am Ende sogar dreifach. Inklusion darf eben nicht in der Schule enden und nur weil ein Schüler / eine Schülerin Förderung erhält und nicht den Stoff der Regelschule macht, darf dies nicht bedeuten, dass hier die beruflichen Wege verschlossen werden. Hier sind Betriebe und Unis etc. gefordert. Nicht die Schulen. Frontalunterricht in dem jeder Schüler / jede Schülerin "durchgedrückt" wird, darf es nicht weitergeben. DAS ist schädlich. Anstelle also einseitig und falsch zu berichten, wäre es mal angebracht, dass die Redaktion Schulen besucht und mal den ganzen Prozess selbst mitverfolgt. Vielen Dank und ich hoffe auf eine Klarstellung und einen neuen, besseren, Bericht.
Kommentar 114: Dennis Rybaczyk schreibt am 20.02.2023, 15:26 Uhr :
Dieser Bericht hatte mehr von Schwurbler-TV als von der üblichen Monitor Qualität. Die Wahrheit liegt in diesem Fall ganz woanders. Ich selbst bin kein Lehrer und arbeite auch nicht im pädagogischen Bereich. Meine Lebensgefährtin jedoch ist Grundschullehrerin und so erhalte ich doch einen Einblick in das Thema und kann mir eine fundierte Meinung bilden, die nicht von Betriebsblindheit getrübt ist. Das ganz Drama verursacht in Wahrheit die Politik und das nicht mit der Inklusion an sich, sondern mit viel zu wenig Mitteln im Bildungsbereich. All die Abklärungen und Einstufungen sind notwendig und in den allermeisten Fällen auch richtig. Sich einfach einen Einzelfall rauszunehmen, bildet nicht die Realität ab. Das ist das gleiche Niveau, welches uns die Schwachköpfe auf Youtube zu allen möglichen Themen präsentieren. Heute ist das Ziel der Schule für jeden Schüler/-in eine optimale Förderung zu liefern. Dazu bedarf es der Abklärung in einigen Fällen und die dadurch zu beantragenden Mittel
Kommentar 113: Beatrice schreibt am 18.02.2023, 18:08 Uhr :
Warum hat der Artikel so viele Formfehler? Warum sind manche Wörter vertauscht, warum stimmt die Satzstellung nicht?
Kommentar 112: Sabine David-Glißmann schreibt am 17.02.2023, 15:51 Uhr :
Ich habe als Schulleiterin einer Grundschule und später einer Gemeinschaftsschule in Schleswig- Holstein nie erlebt, dass Kindern und Jugendlichen übereilt ein Förderbedarf attestiert wurde. Man hätte sich im Gegenteil für den einen oder die andere mehr sonderpädagogische Unterstützung zur rechten Zeit gewünscht! Schulabschlüsse wären bei guter und rechtzeitiger Förderung dann eher noch erreichbar gewesen.
Kommentar 111: Susanna schreibt am 08.02.2023, 12:08 Uhr :
Lehrer sind oft überfordert, weil sie für den Sonderbedarf nicht geschult sind. Mein Sohn mit ADS und LRS passte nicht zum System. Verlegte Stifte, vergaß Hausaufgaben aufzuschreiben: ständige Anrufe, die Lehrerin überfordert, jedoch nicht bereit Extra-Lösungen für das Kind einzuführen, es solle sich anpassen, Medikamente nehmen. Die Schule hatte freie Stillarbeit als Konzept: 2h von 4 als selbständige Organisation der Wochenarbeit. Das klappt bei Kindern mit Konzentrationsschwäche nicht. Als Nachteilsausgleich für die LRS: mehr Zeit in Diktaten, die Leistungen gleich bewertet - ein Kind mit ausgeprägter LRS wird aber mit 10 Min. mehr Zeit nicht korrekter schreiben. Folge: ständiger Druck, schlechte Noten, Kind als faul abgestempelt. Dann der Schulwechsel auf die Realschule. Andere Lehrerin und Lösungen. Anderer Nachteilsausgleich (Rechtschreibung nicht bewertet), zweites Set Bücher und Stifte in der Klasse, Hausaufgaben in eine App fotografiert. Noten gut dank simplen Lösungen.
Kommentar 110: Susanna schreibt am 08.02.2023, 10:55 Uhr :
Wen wundert es? Die Schulen leiden unter Personalmangel, die Lehrer sind oft mit überfüllten Klassen konfrontiert in denen es dann noch womöglich Kinder mit speziellem Förderbedarf gibt, sei es wegen psychischer Beeinträchtigungen oder mangelnder Sprachkenntnisse. Natürlich versuchen sie an zusätzliche Mitteln und Personalkräfte zu kommen, wie es geht. Meine beiden Kindern wurden im Kindergarten auf die Liste mit Förderbedarf in Deutsch für Kinder mit Migrationshintergrund gesetzt. Die Sache ist aber - ich komme zwar nicht aus Deutschland, der Papa aber schon und wir sprechen zu Hause nur Deutsch. Meine Tochter spricht z B. außer Deutsch keine andere Sprache. Der Kindergarten hat dann ganz offen zugegeben, dass ab bestimmter Anzahl an Kindern mit Sprachförderungsbedarf extra Mittel gewährt werden, da haben sie die Liste etwas gedehnt, damit die Zahlen passen. Meine deutschsprachigen Kindern dürften dann 3 Jahre lang den Deutschkurs im Kindergarten besuchen.
Kommentar 109: Andrea Roßmar schreibt am 30.01.2023, 14:13 Uhr :
Sehr geehrte Frau Straatmann, wie schon vermutet, reichten die 1000 Zeichen nichtmal für einen ersten Aufschlag. Wenn Ihnen das Thema Inklusion "am Herzen liegt", vereinbaren Sie einen Termin mit uns! Wir sind ein Team aus 6 Sonderpädagog*innen und zuständig für die 6 Jahrgänge, bzw. 19 Klassen unserer Schule. Wir möchten Ihnen gerne nahebringen, WIE AO-SF Verfahren (Überprüfung sonderpädagogischer Förderung) funktionieren & warum es eigentlich nicht passieren kann, dass derartige Fehleinschätzungen passieren. Ihr Bericht macht mit einem Federstreich unsere langjährige engagierte Arbeit kaputt! Bertha-von-Suttner Realschule Köln, Kolkrabenweg 65, 50829 Köln a.rossmar2@sut.schule.koeln 01515-6184266 Mit freundlichen Grüßen Andrea Roßmar
Antwort von neugierige74 , geschrieben am 12.04.2023, 10:56 Uhr :
6 Sonderpädagogen in einer Schule für 19 Klassen, in denen jeweils 2-4 Schüler mit formellem Förderbedarf sitzen... Das ist ein Luxus! In der Sekundarschule meines Sohnes gibt es nur 2 Sonderpäd., die für 20Klassen zuständig sind. Dass viel Willkür mit dem AOSF Verfahren betrieben wird, haben wir auch erlebt. Gegen unseren elterlichen Willen wurde das Verfahren für unseren Sohn (mit Adhs, aber normal intelligent) durch die Klassenlehrerin eingeleitet, mit der er (und andere Mitschüler) sich nicht verstand. Mein Sohn galt als anstrengend und sie wollte ihn losweden. es wurde bereits uns vorab mitgeteilt, dass er den sonderpäd Status kriegt, was wir aber nicht wollten . Wir gingen auf Barikaden, schrieben Briefe an die Bezirksregierung usw. Das Ergebnis: Es wurde durch den externen Sonderpädagogen kein sonderpäd.Förderbedarf bescheinigt, aber nur dank unseres enormen Widerstandes.
Kommentar 108: Andrea Roßmar schreibt am 30.01.2023, 14:04 Uhr :
Sehr geehrte Frau Straatmann, meiner Empörung über diesen Beitrag Luft zu machen, schaffe ich nicht in 1000 Zeichen! Ich möchte Sie recht herzlich einladen, meine Dienststelle, unser "Sonderpädagogik-Team" und unsere Schulrealität kennenzulernen! Zum einen bin ich der festen Überzeugung, dass Sie Quellen genutzt haben, die nicht mehr up-to-date sind (Prof. Wacken redet z.B. vom "Sonderschulen". Den Terminus gibt es in NRW seit vielen Jahren nicht mehr), zum anderen geht es um Lebensläufe, die hoffentlich Einzelfälle sind. An unserer Schule haben viel mehr Kinder Unterstützungsbedarf, als auf dem Papier stehen! Viele kommen derart schulisch und sprachlich schlecht vorgebildet in die 5. Klasse, dass man sich fragt, was bisher passiert ist und viele sind überhaupt nicht erzogen oder derart ungeübt in adäquatem Umgang miteinander, dass DAS Kernprobleme und Aufgaben unserer Arbeit sind. Bitte nutzen Sie diese Einladung! Danach erbitte ich eine fundierte, gut recherchierte Gegendarstellung!
Kommentar 107: Andrea Ridder schreibt am 27.01.2023, 17:54 Uhr :
Ich habe keinen Zweifel an den vorgelegten Daten. Hingegen finde ich den Beitrag ausgesprochen schlecht recherchiert und einseitig. Allein, dass mit veralteten Begriffen operiert wird, ist ein Armutszeugnis für diese von mir sonst geschätzte Sendung. Ja, das Ressourcen-Ettikettierungsdilemma gibt es. Dass Schulen mehr LehrerInnenstunden erhalten, je mehr Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf da sind, ist aber schlichtweg falsch. Ich finde die Reduzierung der Gründe für die Zunahme des Unterstützungsbedarfes auf die zugespitzte Behauptung, Kinder werden behindert "gemacht" schlichtweg unredlich! Es gibt eine jährliche Prüfung - die Sie verschweigen. Den Schülerinnen und Schüler werden angemessene Lerninhalte vorenthalten? Ich erlebe eher das Gegenteil: Aufgrund fehlender Ressourcen gelingt es eben oft kaum, angemessenes, vereinfachtes Lernmaterial geschweige denn persönliche Hilfen zur Verfügung zu stellen! Das ist der Skandal, nicht die Fehleinschätzungen, die es geben mag
Antwort von neugierige74 , geschrieben am 12.04.2023, 11:11 Uhr :
Eine ausführliche jährliche Prüfung findet in vielen Fällen nicht statt . Die wird mit scheinheiliger Begründung verlängert, um die zusätzlichen Recourssen (Sonderpädagogin, Schulbegleitung) zu behalten. Z.B. ein Schüler hat eine Vollzeit- Schulbegleitung, die er eigentlich nicht (mehr) braucht, da sein Verhalten und seine Leistungen lt.Lehrer sich verbessert haben. Trotzdem wird der sonderpäd.Status beibehalten, um die Schulbegleitung (finanziert vom JA) zu behalten, da sie auch gelegentlich anderen Schülern hilft und die Lehrperson unterstützt.
Kommentar 106: Werner Plack schreibt am 25.01.2023, 12:42 Uhr :
Bravo! Die Spitze des riesigen Eisbergs ist erkannt! Dass Förderschulen erhalten oder sogar neu gebaut werden, dass Politiker und Medien es "Schulfrieden" oder "Schulkonsens" nennen und damit schon eine Diskussion über unser diskriminierendes, mehrgliedriges Schulsystem mit seinen Selektionsmaßnahmen unterdrückt wird, ist ein Skandal und ein Verstoß gegen gültiges Recht. Die UN-BRK ist in Deutschland gültiges Recht. Außerdem ist Inklusion, also die vorbehaltlose gleichberechtigte Teilhabe aller in der Gesellschaft, ein Menschenrecht, das in Deutschland bewusst und permanent mit Füßen getreten wird, weil CDU, FDP und AfD es genauso wollen und deren Wähler:innen es angeblich unterstützen, weil sie davon profitieren. In Wirklichkeit würden wir alle - die Menschen, die Wirtschaft, die Demokratie - davon profitieren, wenn jedes KInd so lernen und sich frei entwickeln könnte, wie es ist! In einer Schule für alle, die für die Kinder da ist und nicht umgekehrt!
Antwort von Aga Bellwald , geschrieben am 04.02.2023, 12:42 Uhr :
Das sehen Sie völlig richtig. Der UN-BRK-Artikel 24 besagt, dass Menschen mit Behinderungen ein Recht auf Bildung haben. Ich weiss nicht, ob D das Zusatzprotokoll der UN-BRK unterschrieben hat, das ermöglicht, Klagen bis an den UNO-Menschenrechtsgerichtshof weiter zu ziehen. Die Schweiz jedenfalls hat das nicht gemacht. Sie will ja, nach konservativer Ansicht, sich nicht von "fremden Richtern" reinreden lassen, wie sie mit den Behindertenrechten umzugehen hat. Beim Bundesgericht in Lausanne ist jedenfalls Ende Gelände. So wird aus einer echten Teilhabe natürlich nichts Richtiges. Schade, Menschen mit Beeinträchtigungen haben so viel Potenzial, wenn man sie nur liesse,
Kommentar 105: Sabine Brendel schreibt am 25.01.2023, 09:25 Uhr :
Der Bericht ist sehr interessant und auch erschreckend. Leider ist er sehr einseitig. Ich bin Sonderpädagogin und arbeite seit ca. 15 Jahren auch im Mobilen Sonderpädagogin Dienst (MSD) und bin in diesem Aufgabenfeld an 3 Tagen an einer Regelschule mit dem Schulprofil Inklusion tätig. Das Wohl der Kinder steht für mich an erster Stelle. Und dazu gehört, die Kinder wahrzunehmen, sie kennenzulernen und sie zu verstehen, sie mit offenem Herzen und einem klaren Blick, auch verantwortungsbewusst, professionell und wahrheitsgemäß zu sehen. Eine umfassende, vielseitige Diagnostik, Zeit mit und für das Kind, Gespräche mit den Kindern, Eltern und Kollegen gehören dazu. Ich hüte mich, Kindern ein "Etikett" zu verpassen, das ihnen nicht gerecht wird, nur für irgendwelche Zahlen. Das ist ein Verbrechen an den Kindern und Familien. Außerdem ist ein sonderpädagogischer Förderbedarf nicht festgeschrieben, v.a. im Bereich Lernen. Er gehört immer wieder kritisch angeschaut, bei Bedarf geändert.
Kommentar 103: Nina schreibt am 24.01.2023, 16:35 Uhr :
Prof. Hans Wocken, Erziehungswissenschaftler und Sonderpädagoge: "Im Grunde genommen hat Inklusion noch gar nicht angefangen. Denn der Beginn der Inklusion wäre, die Schüler mit Behinderung dürfen die Sonderschule verlassen." Das ist zumindest für Hessen absoluter Unsinn. Die Eltern entscheiden darüber, welche Schule ihr Kind besucht. Außerdem ist in Hessen die Zahl der Förderschüler an den Schulen für Lernhilfe drastisch gesunken. Mittlerweile ist die Zahl der Förderschüler an den allgemeinen Schulen und der Förderschule Lernen fast gleich hoch. In den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung sieht es leider anders aus. Hier steigt die Zahl an den Förderschulen, weil die allgemeinen Schulen in dieser Hinsicht sich kaum auf dieses Klientel zubewegen wollen.
Kommentar 102: D. Martin schreibt am 24.01.2023, 16:24 Uhr :
Ich finde diesen Artikel sehr einseitig und voreingenommen. Ich kann nur für Hessen sprechen. Hier gibt es mittlerweile für alle Förderschwerpunkte ein Doppelkriterium zur Feststellung des Förderbedarfs. Nur wenn beide Kriterien erfüllt sind, kann ein Förderbedarf überhaupt festgestellt werden. Zudem ist es mindestens in unserem Schulamtsbezirk so, dass die Zahl der Förderschullehrer,die an den allgemeinen Schulen eingesetzt werden, von der Schülerzahl der Schule abhängig ist. Dies ist völlig unabhängig von der Zahl der IB-Schülerinnen und -Schülern. Sicherlich gibt es schwarze Schafe, aber Förderschullehrern zu unterstellen, sie würden Behinderte generieren, ist schon sehr weit hergeholt. Als Förderschullehrer tragen wir eine große Verantwortung, die die allermeisten auch entsprechend wahrnehmen. Als Förderschullehrer muss ich diesem Artikel vehement widersprechen.
Kommentar 101: Tatjana schreibt am 24.01.2023, 13:33 Uhr :
Leider haben wir bei Schulanfang auch ähnliche Erfahrungen machen müssen. Ohne ersichtlichen Grund und ohne Mitteilung an uns wurde unser Kind mehrfach aus dem Unterricht geholt um beim "Sonderpädagogen" irgendwelche Tests (wir durften es so jedoch nicht nennen) machen zu müssen. Es kam zwar nichts dabei heraus, jedoch wurden wir dazu genötigt den Schuleingangstest nachzuholen, der durch Corona entfiel , mit der Aussage, dass man diesen ja auch anordnen lassen könne. Es wurde von Lehrerseite behauptet, dass unser Kind, welches ohne Sattel im Trab auf einem 160 cm großen Pferd gut reiten konnte, auf Bäume geklettert ist wie ein Äffchen, mit der Hand kleine Stofftiere für die Hunde genäht hat usw.motorisch starke defizite aufweisen würde... Nach mehreren erfolglosen Gesprächen mit den Lehrern haben wir eine andere Schule für unser Kind ausgesucht und gewechselt. Dort gibt es komischerweise keine Probleme und die Zensuren spiegeln dies auch wieder. Wir würden es immer wieder so machen!
Kommentar 100: Sandra schreibt am 24.01.2023, 09:42 Uhr :
Das ist Gewalt. Ich würde da auch mit Strafanzeige und Strafantrag kommen, wenn die sich so verhalten. Dienstaufsichtsbeschwerde. Und falls bereits Schaden entstanden ist Amtshaftung geltende machen. Sollte einem Kind dadurch sein ganzes Leben lang ein Verdienstschaden entstehen, muss der Staat diesen entschädigen.
Kommentar 98: F. Helsper schreibt am 24.01.2023, 00:32 Uhr :
Schön, wenn sich Medien mit dem wichtigen Thema Inklusion befassen! Ich bin seit mehr als zehn Jahren Förderschullehrerin an einer Grundschule/Schwerpunktschule. Das bedeutet, ich arbeite jeden Tag mit Schülern, die wie jedes Kind viele Stärken haben und tolle, wertvolle Menschen sind. Aber sie haben eben im schulischen Bereich Lernschwierigkeiten, meist Aufgabenverständnis, Lesen, Schreiben und Rechnen sowie häufig Konzentration, Sprache und andere individuelle Bereiche, wegen denen sie mit dem regulären Unterricht überfordert sind. Sie benötigen und verdienen daher individuelle Unterstützung beim Lernen. Die Aussagen dieses Artikels gehen m.E. an der Realität vorbei und sind Unterstellungen, die Eltern zusätzlich verunsichern und Ängste schüren. Es wäre wünschenswert, wenn die Medien nicht als Sprachrohr von Politik und Idealisten, sondern tatsächlich zum Wohle der Kinder eingesetzt würden. Denn genau darum sollte es gehen: Das Wohl der uns anvertrauten Kinder!
Kommentar 97: Kristine Wagner schreibt am 23.01.2023, 16:21 Uhr :
Ich arbeite seit fast 40 Jahren als Förderschullehrerin im Saarland. Bei uns wird kein Kind ohne Gutachten- und wir sind sehr wohl in der Lage diese korrekt zu erstellen - als behindert deklariert. Des Weiteren ist es nicht richtig, dass Schüler mit einem Abschluss im Bereich Lernbehinderung keine Ausbildung machen können. In Berufsbildungswerken wie Z.B. dem CJD wird in über 40 Berufen ausgebildet- sowohl in vereinfachter Form, als auch Vollausbildungen und der Übergang ist fließend. An unserer Schule, einer Schule für Körperbehinderte - wir haben aber auch viele Autisten und Kinder , die einfach nirgendwo reinpassen - arbeiten wir 3zügig, d.h. wir haben Hauptschul-, L- und G- Klassen, wobei ein Wechsel in alle Richtungen möglich ist. In der Oberstufe begleiten wir die Schüler bei der Berufswahl. Inklusion ist nicht immer das Beste für Kinder, gerade im Bereich geistige Behinderung ist die Fokussierung auf die Kulturtechniken nicht passend und die lebenspraktischen Inhalte fehlen.
Antwort von Claudia , geschrieben am 01.02.2023, 21:49 Uhr :
Was ist denn am Lesenlernen nicht lebenspraktisch? Also ich finde, man kann das ziemlich gut für das Leben gebrauchen - auch als Mensch mit einer geistigen Behinderung.
Kommentar 96: I.W. schreibt am 23.01.2023, 15:51 Uhr :
Sehr geehrte Damen und Herren von Monitor, ich bin sehr irritiert über Ihre wenig differenzierte Berichterstattung in Ihrem Inklusionsbeitrag. Ich bin Förderschullehrerin in Hessen und arbeite seit über 10 Jahren in einer weiterführenden Regel-Schule, bei uns ist es unmöglich einen sonderpädagogischen Förderschwerpunkt im Bereich Lernen oder geistige Entwicklung festzustellen ohne eine ausführliche Diagnostik, wozu neben Eltern- und Lehrergesprächen, Gesprächen mit dem Kind, Unterrichtshospitationen, Schulleistungstests usw. und ein anerkannter Intelligenztest gehören. Wir machen Schüler*innen nicht behindert, um bessere Ressourcen zu erhalten. Wenn dies in ihren beiden Beispielen so war, dann bedeutet das für mich noch nicht, dass dies repräsentativ für die ganze Inklusion ist. Innerhalb der einzelnen Bundesländer und Schulbezirke gibt es vermutlich große Unterschiede. Von einem qualitativ gut recherchierten Beitrag würde ich eine differenziertere Darstellung erwarten.
Kommentar 95: Desiree schreibt am 23.01.2023, 14:59 Uhr :
Also meiner Meinung nach ich fange mal am Schluß des Artikels an ist das schlimmste was wir jetzt machen können Förderschulen zu schließen. Die Schulen sind alle überfordert, mit Inklusions-,Flucht - und psychisch überforderten Kindern. Jetzt die Schulen noch mehr zu überfordern wem sollte das helfen. Es wird einfach am falschen Ende gespart. Die allgemeinen Schulen brauchen mehr Unterstützung. Kleinere Klassen, Lehrer die im Sonderpädagogischen Förderbedarf ausgebildet sind Viele Kinder brechen einfach die Schule ab, sind überfordert und haben Ängste. Da ist wohl nicht der Richtige Weg weiter daran zu sparen Kinder die Hilfe brauchen nicht zu unterstützen. Allerdings und da geb ich diesem Artikel recht werden viel zuviele Diagnosen gestellt die überhaupt nicht relevant oder richtig sind. Aber warum weil das System Schule hier versagt hat. Deutschland ist hier Rückständig! Schulen müssen Schüler als behindert diagnostizieren lassen und mehr Hilfe zu erhalten?! Traurig aber wahr.
Kommentar 94: Ursel schreibt am 23.01.2023, 11:22 Uhr :
Sie beschreiben einzelne Fälle, die in der Tat tragisch sind. Ich bin Grundschullehrerin, und die Realität sieht anders aus. An unseren Schulen werden inzwischen immer mehr Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet. Wir hätten zwar Anspruch auf zusätzliche Stellen. Diese können aber seit Jahren wegen des Lehrermangels nicht besetzt werden. Ich stehe also alleine vor einer Klasse mit 29 Kindern, die ja sowieso alle individuell nach ihren Fähigkeiten gefördert werden müssen. Inzwischen sind aber noch drei Inklusionskinder und zwei ukrainische Kinder, die kein Wort Deutsch verstehen, dabei. Ich bin wie viele andere am Ende meiner Kräfte.
Kommentar 93: Iris W. schreibt am 23.01.2023, 10:06 Uhr :
Ich bin immer wieder erstaunt wie wenig solche Berichte sich mit meinen Erfahrungen decken. Für zwei meiner Kids war ist die Förderschule ein Segen nachdem sie in einer inklusiven Gesamtschule komplett fehl am Platz waren. Ich weiß von anderen Eltern das der Wechsel nach der Grundschule gut geklappt hat. Ich weiß, dass in der Förderschule Haupt- und Reabschlüsse gemacht werden. Und ich sehe den Einsatz der Lehrkräfte, die die Kinder wahrnehmen und sie bis zum Ausbildungsplatz in den ersten Arbeitsmarkt begleiten. Um diesen Einsatz wirklich in die Regelschulen zu integrieren, braucht es ein völlig anderes Konzept und viel mehr Lehrkräfte. Ich bin aktuell froh, dass es Förderschulen gibt, denn der Wille grundsätzlich was an den Regelschulen zu ändern besteht nicht und das sollen meine Kinder nicht ausbaden.
Kommentar 92: Tobias schreibt am 22.01.2023, 23:25 Uhr :
Ein Bericht so fern der Praxis, wie er nur sein kann, vom Elfenbeinturm der Universität aus betrachtet. Wo bleibt der Blick in die breite schulische Praxis, der Einbezug der Perspektive von Förderschullehrkräften oder des vds? Die geschilderten Einzelfälle sind bedauerlich, rühren ebenfalls die Emotionen einer erfahrenen Förderschullehrkraft mit Einsatz in der Inklusion. Doch die Debatte greift hier zu kurz: Die Kultusministerien verschärfen die Kriterien zur Feststellung eines sonderpädagogischen Förderanspruchs; regelmäßig wird der Bedarf eines Förderanspruchs durch eine Förderschullehrkraft überprüft, so dass es zu den geschilderten Fällen nicht kommen dürfte. Abbau und Schließung von Förderschulen bedeuten Zwang zur Inklusion. Alles vielleicht kein Problem vom Elfenbeinturm der Uni aus. Aber in der Praxis würde ein Lernender mit Geistiger Behinderung in ein inklusives Setting gezwungen, dass mit der Würde des Menschen nur schwer zu vereinbaren ist und ggf Entwicklungschancen hemmt.
Kommentar 91: türkische Demokratin schreibt am 22.01.2023, 23:05 Uhr :
ihr Gesundheitssystem und Demokratie ist mehr gefährdet durch scheinheillige profitgierige Ärzte und durch theoretisch Soziologen die nur Studien durchführen über soziale Ungleichheit, als Rassismus. Ich wurde gar nicht richtig aufgeklärt über meine Sehbehinderung, wurde fast 20 Jahre noch von intelligentenen Ärzten ausgebeutet, jetzt werde lächerlich gemacht, die Sozialarbeiterin sagte noch interessiert niemanden deine Ausbeutung. Von welcher Solidarität ist Rede, wenn Menschlichkeit durch Profitgier ersetzt wird. Ich glaube viele Bürger verstehen gar nichts mehr, deshalb suchen sich einfache Lösungen, das zeigt daswurde die Schieflage Soziologie. Damit wirklich alke Akademiker verdienen zieht man Meer von Institution für Studien und Statistik, dafür braucht man Probanden. Man sollte Zivilcourage fördern, Arbeit muss anerkannt werden ....sonst hat man nur noch Kranke. Irgendwann will auch keiner Polizist mehr werden. Wieso soll man schwer arbeiten, wenn man als Soziologen reich wird
Kommentar 90: Türkin kammit8jahren schreibt am 22.01.2023, 22:14 Uhr :
Die wirklich Behinderten werden von Ärzten gar nicht erkannt!!! Warum geht wirklich Alles schief in Deutschlsnd, toll man möchte so vieles Gutes schaffen. Aber ausserhalb dieser Gruppen ist niemand zur Zivilcourage Missstände zu melden fähig. Immer wieder neue Projekte oder Institutionen für Akademiker auf Kosten/Leben der Bürger. Ich habe trotz meine seltene Sehbehinderung allgemein Schulen besucht, ohne richtige Aufklärung von Augenärzten wieviel Sehvermögen ich überhaupt habe, habe versucht wie Normalsichtige das Pensum zu schaffen. Später wurde ausgerechnet von Ärzten ausgebeutet und werde lächerlich gemacht durch Cybermobbing seit 4 jahren Was versteht m an hier unter Menschenrechte, wenn schon Ärzte, Soziologen und Pädagogen bewusst für Profit Alles missachten? Besonders NRW jammert über Fachkräftemangel, während Ärzte für Profit ihre Patienten mit schweren Diagnosen etikettieren und aus dem Arbeitsmarkt rausbefördern, wie ihre Mitarbeiterinnen zum Burnout überfordert.
Kommentar 89: Elke Wettingfeld schreibt am 22.01.2023, 18:53 Uhr :
Es gibt gar keine zusätzlichen „Förderstunden“ für Förderschüler. Die Zuteilung erfolgt nach Jahrgängen. So ist eine Sonderpädagog*in für alle Förderkinder des Jahrgangs 5 zuständig. Unabhängig davon, ob es drei oder zehn sind. Also entfällt ihr Hauptargument für die Zunahme an Zahlen von Förderkindern an den Regelschulen. Fehlerhaft ist auch, dass an keiner Stelle von einer Behinderung gesprochen wird. Wir sprechen von einem Förderbedarf in einem Bereich und aktuell neu von einem sonderpädagogischen Unterstützungs-bedarf. Fehlerhaft ist weiter, dass die Schüler*innen mit einem Förderbedarf keinen Schulabschluss machen. Das ist faktisch falsch. Schüler*innen mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen machen einen Förderschulabschluss oder einen 1. Schulabschluss (HS Klasse9) und dann können sie anschließend einen Hautschulabschluss Klasse 10. USW machen wenn sie das wollen. Sie erhalten nur mehr Zeit. Es werden ihnen keine Chancen genommen sondern gegeben.
Kommentar 88: StrichVorPunkt schreibt am 22.01.2023, 16:27 Uhr :
Dieser Beitrag wirkt sehr eindimensional meinungsbildend. Über Inklusion kann man gerne diskutieren, denn sie funktioniert nicht. Aber die absurde Behauptung, Schulen würden absichtlich Kinder "behindert" machen, ist einfach nur lächerlich. Angenommen diese Behauptung würde stimmen, woher sollte das Personal für die benötigten Stellen herkommen? Als würden die Schulen und Schulämter nicht wissen, dass es kein Personal gibt... Die Zunahme von Kindern mit Behinderungen jeglicher Art ist natürlich nicht erfreulich. Mit absoluten Zahlen um sich zu werfen und ohne genauer zu hinterfragen, welchen Ursachen (ausgenommen der "Kapitalisierung" der Kinder seitens der Schulämter) für die Zunahme dieser Gruppe führt, kann man auch gleich jegliche Statistik für selbiges Fazit ausschlachten. Ohne IQ-Test werden keine Kinder in den Bildungsgänge Lernen oder Geistige Entwicklung "geparkt". Jährlich wird der Bedarf überprüft und nur die Eltern entscheiden , wo ihr Kind die Förderung erhalten soll.
Kommentar 87: Stephanie schreibt am 22.01.2023, 13:29 Uhr :
Ich bin über diese einseitige Berichterstattung nicht nur entsetzt, sondern auch zutiefst enttäuscht. Ich arbeite als Schulbegleitung. Meine Kollegen und ich versuchen Kindern mit einer Einschränkung den Schulalltag jederzeit zu ermöglichen. Ob Autismus, ADHS, ADS, FAS oder andere Diagnosen stellen uns vor großen Herausforderungen. Doch wir wissen, ohne uns kann Inklusion nicht funktionieren. Leider werden die Anträge für eine Begleitung nicht so schnell und umfangreich genehmigt. Gerne können Sie sich mit mir in Verbindung setzten und mal die andere Seite der Inklusion zeigen. Mfg Stephanie
Kommentar 86: Björn voigt schreibt am 22.01.2023, 12:48 Uhr :
So ist es selber war ich 1959 geboren Legastheniker und mir wurde immer eingeprägt ich sei faul und dumm iku war angeblich uber durch schnitlich es hat dann gerade Mal für Hauptschule gereicht dort wollten sie mich nicht so bin ich dann in eine neugegründete Gesamtschule gekommen da hat mich der Rektor gleich auf Gymnasium niveo gesteckt was ich bis zur Pubertät gehalten habe .meine 3geschwister waren übrigens alle auf dem Gymi ich selber hab dann die Schule geschmissen war zu sehr mit anderen Problemen zum Beispiel übereifrige Psychologen beschäftigt. Heute Gründer der Elitenuniversität Uni Dadala Tübingen
Kommentar 85: Jasmin Danveau schreibt am 22.01.2023, 09:49 Uhr :
Die Berichterstattung ist sehr einseitig. Ich bin Sonderschullehrerin und Diplom-Pädagogin und habe meine Kinder auf einer Regelschule. Ich weiß, was dort gefordert wird und viele Schüler und Schülerinnen sind nicht dazu in der Lage dieses zu leisten. Es ist auch falsch, dass diese Kinder keinen Abschluss machen. Zumindest in BW können sie im VAB einen der Hauptschule vergleichbaren Abschluss machen. Ich finde diesen Bericht sehr gefährlich, denn es lässt hinterlässt die Wirkung auf die Eltern, dass ihre Kinder keine Unterstützung benötigen, dass Ihre Kinder falsch von einer SonderschullehrerIn diagnostiziert wurde. Die 2h inklusive Förderung in der Regelschule reichen meist weit nicht aus, diese Kinder zu unterstützen. Glauben Sie wirklich, dass in Zeiten des Lehrermangels insbesondere an der Förderschule man es darauf anlegt absichtlich mehr Kinder mit Sonderpädagogischen Förderbedarf zu diagnostizieren?
Kommentar 84: Joachim Borchert schreibt am 22.01.2023, 05:45 Uhr :
Wenn alle immer wieder das System der Superreichen in verschiedenen Geschmacksrichtungen wählen, wie die Lehrer den Druck von oben schön nach unten weiterreichen, und die Medienvertreter den Kanzler zur Kriegsbeteiligung tragen, dann sind wir trotz Erinnerungskultur weiter das, was wir schon immer waren: Entfremdete, unemanzipierte Wesen, die 40 Cent für ein Kilowatt zahlen und sich mit den Logos von Verbrecherkonzernen schmücken. Die neoliberale Wahnidee ist längst in die Mehrheitsgesellschaft includiert. Denn Lidl lohnt sich für Dieter Schwarz.
Kommentar 83: Mirjam Strasshofer schreibt am 22.01.2023, 05:32 Uhr :
Es ist leider schlimm dass sich damals wo ich in der Förderschule War. bis heute nichts geändert hat. Ich bin 31 Jahre alt das ist ja schon ein lange Zeit her. Das ich in der Sonderschule Die man elegant Förderschule genannt hat. Meine Schulzeit nur abgesessen habe nichts gelernt habe dort.Und die Folgen bis heute noch davon habe weil ich nicht weiter komme mit einer Ausbildung oder Arbeit. Es ist eine Sackgasse diese Förderschule und Ja man Wird richtig Behindert gemacht und nicht gefördert Lernt kein Englisch nicht gescheit rechnen. Halt das was man fürs Leben braucht. Diese Förderschule ist für nichts gut für Kinder und Jugendliche. Und die Förderberufschulen auch nicht dar ist ein Mileur dorten furchtbar die Behinderte Menschen moppen. Darunter sind leider nämlich verhaltens gestörte Junge Menschen mit drinnen. Ich habe das Erlebt und ich finde das nicht gut Ziemlich heftig das einfach so zu machen. M.St
Kommentar 82: Rebecca schreibt am 22.01.2023, 02:50 Uhr :
Ich bin Lehrerin an einer Grundschule und bin entsetzt über ihren Artikel! In meinem Umfeld gibt es niemanden, der sich für neue Lehrerstellen die Arbeit eines Antrags auf Förderbedarf machen würde. Das ist schlichtweg absurd!
Kommentar 81: Insomiac schreibt am 22.01.2023, 02:13 Uhr :
Dieser Kommentar wurde gesperrt, weil er gegen unsere Netiquette verstößt. (die Redaktion)
Kommentar 80: S. Neuner schreibt am 22.01.2023, 01:40 Uhr :
Grausam, was Lehrern hier unterstellt wird. Es gibt eine jährliche Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs. Dieser ist also nicht "auf ewig" festgelegt und kann durchaus auch wieder aufgehoben werden. Ich habe übrigens noch keinen Fall erlebt, in dem einem Kind eine Behinderung "angehängt" wurde. Das ist wirklich eine böse Unterstellung.
Kommentar 78: K. Jäger schreibt am 21.01.2023, 22:49 Uhr :
Ein Verbrechen an den Kindern. Aus der Not geboren? Ich denke, der Fehler liegt im System.
Kommentar 77: Lea schreibt am 21.01.2023, 22:48 Uhr :
Toller Beitrag ! Sehr sehenswert.
Kommentar 76: Bianca schreibt am 21.01.2023, 22:02 Uhr :
Bei uns ist genau das passiert…ich kann aus Erfahrung bestätigen das die Kinder oft einfach in die Schiene der Behinderung reingeschoben werden.Meine Tochter sollte in der Grundschule eine leichte geistige Behinderung attestiert werden.Heute hat sie einen super Realschulabschluss und erfolgreich ihr Ausbildung abgeschlossen…Lebt ihr Leben selbständig in der eigenen Wohnung und ist fast 20 Jahre alt.Eine gesunde junge Frau die nur eine Rechenschwäche hatte.
Kommentar 74: Fr. Ludwig schreibt am 21.01.2023, 20:32 Uhr :
Liebes Monitor-Team, aus welchen Bundesländern kommen denn ihre Beispiele? Inklusion in Deutschland funktioniert in jedem Bundesland anders. Ich kann nur für Bayern sprechen und für hier treffen ihre Aussagen nicht zu. Die Inklusionsstunden für Regelschulen sind sehr gering bemessen und mehr Schüler mit Förderbedarf führen leider nur in sehr wenigen Fällen zu mehr Sonderpädagogenstunden. Zum Leidwesen aller Beteiligten!!! Gleichzeitig ist unser Schulsystem durchgängig und es haben schon Kinder nach einem Start an der Sonderschule ihr Abitur gemacht. Ihr Bericht macht mich traurig und wütend, weil Inklusion ganz andere Herausforderungen hat: Unsere Regelschullehrer müssen inzwischen Unmenschliches leisten, weil sie viele Kinder mit großen Herausforderungen in ihren Klassen sitzen haben und die Unterstützung, die sie durch die wenigen zusätzlichen Inklusionsstunden bekommen höchstens ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Bitte recherchieren sie nochmals ordentlich.
Kommentar 73: Frank Sommer schreibt am 21.01.2023, 20:10 Uhr :
Was für ein unausgegoren schlechter und hochgradig einseitiger Beitrag. Meine Frau ist Sonderpädagogin für den Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und es grenzt an üble Nachrede, ihr und ihren Kollegen pauschal zu unterstellen, Kinder bewusst falsch zu "etikettieren" und sie ihrer Lernchancen zu berauben, um irgendwelche Quoten zu erfüllen. Schon allein die Schlussfolgerung, die Zunahme festgestellter Behinderungen müsse bedeuten, es würden gesunde Kinder zu Unrecht diagnostiziert, ist so nicht haltbar. Spätestens seit Corona wissen wir, wo viel getestet wird, steigen die Zahlen und in den letzten Jahren haben die beantragten AOSFs stark zugenommen. Positiv formuliert werden heute SUS, die früher einfach als "extrem schwache Schüler" galten und irgendwie mitgeschleift wurden, endlich aufgrund ihrer Voraussetzungen individuell gefördert. Ich Frage mich ernsthaft, wie es dieser schlecht recherchierte und extrem unseriöse Beitrag durch die Redaktion geschafft hat.
Kommentar 72: Anonym schreibt am 21.01.2023, 20:09 Uhr :
Guter Beitrag und wichtig, dass das so deutlich gesagt wird. Ich muss mich über Lehrer wundern, die es bei so vielen Kindern nicht gebacken kriegen, ihnen zu einem Schulabschluss zu verhelfen. Oft hört man dann, dass die Eltern daran schuld seien. Ergo, sind alle Kinder, deren Eltern nicht helfen können oder wollen die Gelackmeierten.
Kommentar 71: Helga Hoffmann schreibt am 21.01.2023, 19:09 Uhr :
42 Jahre arbeitete ich an einer Hauptschule. Ein Problem war, dass lernschwache Schüler, wenn sie lieb und angepasst waren, "mitgezogen" wurden Den zentralen Prüfungsanforderungen sind Hauptschüler kaum gewachsen. Es wäre sinnvoll Kinder mit Hilfe von Computerprogrammen individuell zu fördern und erreichte Leistungsniveaus festzulegen.
Kommentar 70: Anonym schreibt am 21.01.2023, 18:32 Uhr :
Ich glaube sogar aber dass müsste ein Anwalt prüfen ist es ein Verstoß gegen das BTHG! Weil dies regelt eindeutig die teilhabe dieser Menschen. Somit könnten die Eltern in der Theorie sogar vor vor den EuGH ziehen1
Kommentar 69: P schreibt am 21.01.2023, 16:46 Uhr :
Also ich muß ehrlich sagen das ist riesen Betrug. Aber dass war es schon immer in deutschland! Jetzt trifft es auch noch die kleinsten mit der Schublade "Behinderung". Wir älteren, (ich mit 35 Jahren) und Wfbm kenne das spiel seit 15 jahren! Ich lebe in einer WG für psychisch erkrankte Menschen und arbeite in einer Wfbm. Das Thema inklusion ist doch der Politik egal! Wir haben in der wfbm vielleicht 1 Menschen der uf dem ersten Arbeitsmarkt kommt und das sollen 5% inklusion sein bei über hunderten Beschäftigten? Jetzt schreit die Politik nach Fachkräften, dabei würden einige bei u s ja was richtiges arbeiten aber niemand will uns! Also viele Menschen sollten mal das Buch Schublade auf, Schublade zu: Die verheerende Macht der Vorurteile von Jens Förster lesen.
Kommentar 68: Regina Baumann schreibt am 21.01.2023, 16:41 Uhr :
Es ist gut, dass diese Praktik aufgedeckt und ausgesprochen wird. Wie geht es weiter , wenn die Kinder mit Förderbedarf in der Regelschule zu unbequem werden........, dann werden sie auf Förderschulen geschickt. Auch Kinder die KB diagnostiziert haben, werden nicht inklusive Beschult, weil die entsprechenden Behörden, die Förderschulen füllen wollen. Ich kann von einem Schüler ganz genau berichten........... Schüler werden Krankheiten diagnostiziert, nur damit sie in die Förderschule kommen. Auch werden immer mehr Kinder mit migration Hintergrund auf Förderschulen geschickt. Dadurch lerner die anderen Kinder noch weniger, weil die Schüler mit Sprachdefizite mit gezogen werden müssen. Es geht in diesem Land nicht um Schüler, oder um Leistungen. Vor 33 J. war ich bei Eltern für Integratin, wie es da noch genannt wurde. Ich habe 19 J. für mein Kind gekämpft, erfolgreich. Lehrer haben ihr Hindernisse in den Weg gelegt, aber wir haben uns nicht aufhalten lassen.
Kommentar 67: Sarah Schröder schreibt am 21.01.2023, 14:24 Uhr :
Einseitige Berichterstattung und aus dem Zusammenhang gerissene Zitate. Kinder, die Klassenziele zum wiederholten Mal nicht erreichen müssen ein Fördergutachten bekommen. Und zumindestens an niedersächsischen Grundschulen bekommen wir keine zusätzlichen Lehrerstunden dafür. Eher weniger als den Kindern dem Gesetz nach zusteht. Einzig das Kind wird entlastet, indem es keine Noten bekommt. Und was Prof. Wocken eigentlich sagt ist, dass wir Ressourcen für die Kinder brauchen auch ohne dass wir sie vorher etikettieren. Dafür brauchen wir aber einen grundlegenden Wandel des Schulsystems. Aber solange Notengebung, Elitenförderung und Gleichschritt im Schulalltag von Politik und Bevölkerung gewünscht sind, wird sich auch bei der Inklusion von Kindern mit anderen Bedürfnissen nichts ändern. Und solange in unserer kapitalistischen Gesellschaft Schule und Erziehung keinen höheren Stellenwert bekommen, können wir auch den besonderen Kindern nicht gerecht werden.
Kommentar 66: StudiDerSonderpädagogik schreibt am 21.01.2023, 13:38 Uhr :
Ich finde Ihren Beitrag zum Thema Inklusion unglaublich fatal formuliert! Die Idee der Inklusion ist eine unglaublich tolle, jedoch ist sie solange nicht möglich bis alle angehenden Lehrpersonen (aller Schulformen) nicht eine verbesserte Bildung erhalten, bestehende Lehrpersonen keine adäquate Wissensanpassung bekommen, Schulgebäude & -gelände nicht inklusiv gestaltet/konstruiert sind, bzw. vielleicht mal komplett neu gedacht werden, Klassen zu voll sind, UND allem voraus sich das Bildungssystem mit seinem übertriebenen Leistungsbild sich nicht verändert hat. Unseren Schüler*Innen wird die kindliche Neugier und der Wissensdurst mit Einschulung in das herrschende System sofort genommen. Schule bildet kaum Kompetenzen und die eigene Persönlichkeit mit den vorhandenen Stärken aus, sondern es gilt (überwiegend unnötiges) Wissen zu stopfen und die Anwendung dessen so realitätsfern wie möglich zu lehren. Inklusion kann so nie stattfinden! Das KM darf sich brav an die Nase fassen!
Kommentar 65: Der schöne Ali schreibt am 21.01.2023, 13:38 Uhr :
Ich bin der Meinung das der Bericht schon etwas einseitig, ein wenig reißerisch und sehr auf Einzelfälle fokussiert ist. Wie heißt es so schön „die Ausnahme bestätigt nicht die Regel“. Zum einen ist der Titel doch schon sehr reißerisch und erinnert ein wenig an einem Niveau das sich zwischen Bild-Zeitung und Focus bewegt. Es hilft auch nicht das Wort „behindert“ in ihrem Text in Anführungszeichen zu schreiben, da wir genaugenommen von Menschen mit einer Einschränkung sprechen. Was unter anderem auch auffällt ist das ein IQ von 107 definitiv nicht über dem Durchschnitt liegt. Soweit ich weiß liegt die IQ-Durchschnittsspanne bei 85 - 115 IQ-Punkten. Solch ein Bericht ist in so fern auch kritisch zu sehen, da der Eindruck erzeugt wird, es gäbe einen systematischen IQ-Testungs-Betrug an den Grundschulen und das wäre strafrechtlich relevant. Eine Schwäche hat jedoch das System zugegebener Weise, es wäre gut wenn neben dem IQ auch die Emotionale Intelligenz getestet werden würde.
Kommentar 64: Ronny Raasch schreibt am 21.01.2023, 12:49 Uhr :
Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass nach Ausstrahlung +2 Tage eines Beitrags zu einem gesellschaftlich so wichtigen Thema inklusive der offenen Anklage der Zustände und Entwicklungen im Kultusbereich an dieser Stelle bisher wirklich _kein einziger_ Kommentar zu lesen ist?! Meine "Netiquette" jedenfalls gebietet den sofort sichtbaren Hinweis auf Löschung von Kommentaren oder Sperrung der Kommentarfunktion wegen Shitstorm-Alarm usw. Mit der Bitte um Stellungnahme - mfG
Kommentar 63: B. K. schreibt am 21.01.2023, 11:49 Uhr :
Ich dachte Monitor würde seriös berichten, aber ich wurde jetzt eines besseren belehrt. An Hand von zwei Beispielen alle an der Inklusion Beteiligten in den Dreck zu ziehen und den Begriff "Etikettierung" als Markenzeichen für die sonderpädagogischen Arbeit zu setzen ist reißerisch und unseriös recherchiert. Abgesehen davon dass ein IQ von 107 im Normbereich liegt, und nicht als überdurchschnittlich gilt.... Das zeigt schon das der Artikel nicht objektiv sein, sondern nur Stimmung machen sollte. Tatsache ist, Inklusion ist ein eine Herausforderung, in die das Land zu wenig Geld investiert. Ziel sollte es sein Lehrer in Doppelbesetzung in die Klassen zu setzen, die Schüleranzahl in den Klassen zu reduzieren und bessere Ausstattungen der Schulen, im Bezug auf Räumlichkeiten und Material zu gewährleistet. Nur unter diesen Vorraussetzungen kann Inklusion gelingen. Natürlich sind Fehldiagnosen schlimm und sollten nicht passieren, die Behauptung dies würde absichtlich passieren ist abwegig.
Kommentar 62: B. Zeiß schreibt am 21.01.2023, 11:08 Uhr :
Meiner Tochter ging es genauso. Falsche Diagnose und abgestempelt. Mit 26 bekam sie die richtige Diagnose Autistismusspektrumsstörung. Wegen der falschen Beschulung hat sie heute PTBS und eine Abgsstörung. Ein Leben zerstört und keinen interessiert es.
Kommentar 61: Jacqueline Lindner schreibt am 21.01.2023, 10:19 Uhr :
Hallo,mit Interesse habe ich diesen Beitrag gelesen. Unsere Tochter Anna geht in die 8.Klasse einer Privatschule. Bei ihr wurde eine Lernbehinderung mit Förderschwerpunkt Lernen diagnostiziert. Schon an der Grundschule wurde uns gesagt, sie sei besser an einer Förderschule aufgehoben. Sie macht ja mehr Arbeit!Aber auch jetzt ist es nicht einfacher geworden. Häufiger Förderlehrerwechsel und eine überforderte Förderlehrerin, keine angepassten Aufgaben ect. Nun hat sie uns mal so einfach mitgeteilt, unsere Tochter würde keinen Abschluss erhalten. Wir sind geschockt und wütend. Alle vollmundigen Versprechungen zu Beginn auf der "Saaleschule Halle "sind alles nur Schall und Rauch?Wir als Eltern und unser Kind werden alleine gelassen. Mit freundlichen Grüßen Jacqueline Lindner
Kommentar 60: Britta Schumacher schreibt am 21.01.2023, 10:14 Uhr :
Abgesehen davon, dass Kinder, bei denen die Vermutung besteht, dass sie eine Lernbehinderung haben ausführlich und mehrfach getestet werden und mit den Eltern vor Stellung des AOSF viele Gespräche geführt werden, wird auch jedes Jahr erneut überprüft ob der Förderbedarf weiterhin besteht. Er kann jederzeit aufgehoben werden.
Kommentar 59: Lehrerin schreibt am 21.01.2023, 10:05 Uhr :
Dieser Bericht ist eine Frechheit und eine Ohrfeige für alle im System Schule, die im Grunde mit NICHTS Inklusion erreichen und leben sollen! Die Hürden für einen Förderbedarf sind hoch und schließen einen Intelligenztest auch immer mit ein-übrigens auch eine regelmäßige Überprüfung des Förderbdarfs! Tatsächlich überlegen Lehrer und Lehrerinnen, ob sie ein AOSF-Verfahren einleiten, da die Diagnose am Ende leider weder für die armen SchülerInnen noch für die LehrerInnen irgendeinen Vorteil hat! Haben Sie eventuell schon mal mitbekommen, dass LehrerInnenstellen überhaupt nicht besetzt werden? Sonderpädagogen haben, selbst wenn sie zur Verfügung ständen, schon gar keine Lust auf dieses System an Regelschulen! Diese Verallgemeinerungen und Verteufelungen der LehrerInnen ist abartig! Inklusion bedeutet aktuell mit keinerlei Unterstützung und Ausstattung (also ausnahmslos Mehrarbeit!) allen gerecht zu werden- wer soll das auch noch wollen?
Kommentar 58: S.Röll-Grätz schreibt am 21.01.2023, 09:40 Uhr :
Es ist eine absolute Frechheit zu behaupten, dass die Schulen Kinder, die normal begabt sind, unrechtmäßig als behindert abstempeln. Richtig ist, dass die Zahl der Kinder zunimmt, die inklusiv beschult werden muss, da sie aus unterschiedlichsten Gründen, die Lernziele nicht erfüllen können. Zudem wird vor jeder inklusive Beschulung ein Intelligenztest durchgeführt. Ausserdem wird der inklusive Status alle zwei Jahre überprüft und erneuert. Richtig ist auch, dass Kinder in bestimmten Lebensphasen ohne Status dem Leistungsdruck der Schule ausgesetzt wären. Richtig ist, dass in der Inklusion noch mehr Personal nötig ist, um Kinder mit Lernverzögerungen oder Lernbehinderungen gerecht zu werden. Ich wünsche mir, dass Sie das Thema Inklusion genau recherchieren und Nachteile und Vorteile des Systems darstellen. Mit freundlichen Grüßen
Kommentar 57: Anamor schreibt am 21.01.2023, 09:19 Uhr :
Dass Kinder etikettiert werden, um mehr pädagogisches Personal zu bekommen, ist Zeichen eines Mangels. Wenn die Schulen generell personell besser aufgestellt wären, wäre das gar nicht notwendig. Wir als Gymnasium mit ca. 1000 Schülerinnen und Schülern haben zum Beispiel erst voriges Schuljahr eine (!) fest angestellte Sozialarbeiterin bekommen, obwohl die Anzahl sozial auffälliger Kinder und Jugendlichen seit Jahren eklatant steigt. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Handys mit Internetzugang nichts für Kinder sind. Diese Spiele und Videos haben ein ähnliches Suchtpotential wie Alkohol und Zigaretten und machen psychisch krank.
Kommentar 56: Claudia schreibt am 21.01.2023, 09:02 Uhr :
Leider kann ich es so nur bestätigen. Drei meiner Kinder haben einen Förderstatus, trotz hohem IQ. Sie durften keinen Hauptschulabschluss, da es Förderbedarf haben, also bleibt ihnen nur der Förderschulabschluss. Aberkannt wird nur wenn sie überall in der 8. Klasse eine 2 erreichen. Ansonsten dürfen sie nur an der Förderschulprüfung teilnehmen. Dann geht es auf die BBS, da ja die Schulpflicht nicht erfüllt ist. Da geht das Chaos weiter. Sie werden in Inklusionsklassen gesteckt, in der die meisten Schüler eh keine Lust auf Unterricht haben, aber müssen. In die 2. Klasse der Berufseinstiegsschule dürfen nur diejenigen die wieder nur 2en und Mal eine 3 haben. Das die Anforderungen aber nicht wirklich geringer sind, kann man sich denken. Denn der Stoff ist der gleiche, nur nicht ganz so in die Tiefe. Wir haben viele Jahre gekämpft und kämpfen immer noch. Mein Fazit, Inklusion ist gescheitert und niemand sollte diesen Antrag auf Förderbedarf unterschreiben, außer es geht wirklich nicht ohne
Kommentar 55: Sari schreibt am 21.01.2023, 08:24 Uhr :
Leider sehr schlecht und einseitig recherchierter Beitrag. 1. Grundsätzlich wird immer ein IQ Test vor der Einstufung vorgenommen. Es werden außerdem weitere Testungen durchgeführt, um ein möglichst umfangreiches Bild zu bekommen. 2. Inklusion bedeutet, dass alle Kinder individuell gefördert werden, nicht nur Kinder mit Behinderung. Wenn allerdings Kinder mit geistiger Behinderung nicht lesen und schreiben können, macht es wohl wenig Sinn ihnen Aufgaben in irgendwelchen Buchseiten zu geben. 3. Leider wurden keine Lehrerbefragungen durchgeführt oder keine Beispiele aus dem Schulalltag gezeigt. Das hätte den Zuschauern einen umfassenderen Überblick gegeben, als die Einzelfälle, die Sie gezeigt haben. Schade, dass Sie versuchen, Eltern auf diesem Wege zu verunsichern. :(
Kommentar 54: Anonyme schreibt am 21.01.2023, 08:00 Uhr :
Das kann ich nur bestätigen und das geht auch schon im Kindergarten los. Da ist man als Eltern echt machtlos.
Kommentar 53: Einafets schreibt am 21.01.2023, 07:18 Uhr :
Es macht mich wütend und traurig diesen, aus meiner Sicht, sehr einseitigen Artikel zu lesen. In meiner Realität erlebe ich zb. autistische (hochbegabte) Kinder denen am Gymnasium das Leben und Lernen unnötig schwer gemacht wird. An Realschulen häufen sich die Fälle von SuS mit Lernschwächen. Frust und schier endloseWiederholungen führen dann oft zu auffälligem Verhalten. Aber Berichte, wie dieser, bestätigen Eltern in Ihrer oft fehlerhaften Einstellung, Ihre Kinder würden von einer differenzierten Förderung durch SonderpädagogenInnen extra benachteiligt werden. - Ein Ausschnitt meiner Realität als Sonderpädagogin in der Inklusion und Mutter von zwei Kinder mit besonderem Förderbedarf-
Kommentar 52: Fr. Müller schreibt am 21.01.2023, 01:14 Uhr :
Dieser Artikel vermittelt eine klare Aussage: Irgendwer ist an falschen Diagnosen interessiert und diese werden leicht ausgestellt. Ich verstehe nicht, wer daran ein Interesse haben sollte. Für uns Lehrer bedeutet Inklusion mehr Aufwand und meist wenig Unterstützung. Für die Feststellung bedarf es (zumindest in Brandenburg) eines Förderausschussverfahrens, dem nicht nur Lehrer und Eltern, sondern auch Vertreter des Schulamtes angehören. Die Grundlage dessen bildet aber immer ein Intelligenztest und ein Gutachten eines externen Psychologen. Unterstellt man all diesen Menschen, dass sie sich verschwören, um die Zahlen zu schönen und Kindern zu schaden? Aus meiner Praxis kenne ich eher Eltern, die ihren Kindern einem lernhemmenden Leistungsdruck aussetzen, und Lehrer, die an den unrealistischen Forderungen der Eltern verzweifeln. Die geschilderten Einzelfälle sind bedauerlich. Muss deswegen die Kompetenz der Pädagogen in Zweifel gezogen werden? Vielleicht gibt es einfach mehr Förderfälle?
Kommentar 51: Sina Förderschullehrkraft schreibt am 20.01.2023, 23:57 Uhr :
In diesem Bericht werden viele Aspekte nicht differenziert oder veraltet dargestellt. Die Bundesländer gehen unterschiedlich mit der Feststellung eines Anspruchs auf sonderpädagogische Förderung um: z.B. Hessen: festgelegter IQ-Wert, der mittels Diagnostik ermittelt wird und eindeutiger fachlicher Rückschritt von mindestens 2 Schuljahren notwendig. Ziel: Teilhabe am schulischen/ gesellschaftlichen Leben sowie die bestmögliche Schulbildung. Kinder haben die Möglichkeit beim Übergang in Richtung Aufhebung in einzelnen Fächern lernzielgleich beschult/ bewertet zu werden. SchülerInnen haben immer die Chance einer Aufhebung des Anspruchs. Spätestens alle 2 Jahre muss erneut geprüft werden. Spätestens gegen Ende der Schullaufbahn heben wir (auf Elternwunsch) auch bei geringsten Erfolgschancen den Anspruch auf, um einen Hauptschulababschluss zu ermöglichen. Kinder mit Anspruch Lernen erwerben den Berufsorientierungsabschluss. Die Eltern entscheiden über Anspruch und Schulform.
Kommentar 50: Karsten Plath schreibt am 20.01.2023, 22:36 Uhr :
Alles gut und schön mit der Inklusion. Wie soll das bitte funktionieren, wenn ich als Lehrer schon jetzt kaum Zeit für meine Schüler mit ihren Stärken und Schwächen habe. Und dann soll ich noch ohne eine Ausbildung dafür zu haben mich auch noch um in meine Klasse inkludierte Schüler kümmern? Wenn Inklusion,müsste dies meiner Meinung nach anders herum laufen. Warum inkludiert man nicht eine Werkrealschule oder Realschule in eine Förderschule. Hier könnten dann alle Schüler von den Angeboten einer Förderschule profitieren.
Kommentar 49: lehrerin schreibt am 20.01.2023, 22:15 Uhr :
naja, die Praxis ist doch anders, Ausstattung der Schulen mit Lehrern unter 100% oft unter 90%, es gibt keine Sonderpädagogen auf dem "Markt", in allen Klassen 4 Schüler mit besonderen Bedarfen , Diagnose bereits in der Grundschule. Übrigens ist der hier genannte Begriff "behindert" wohl uralt und wird in einer modernen Schule nicht benutzt.
Kommentar 48: Pilutta schreibt am 20.01.2023, 21:00 Uhr :
Ich weiß nicht, in welchem Bundesland hier recherchiert wurde, aber hier in NRW ist die Lage doch eine etwas andere. Den Lehrkräften ungerechtfertigte Diagnosen zu unterstellen ist geradezu lächerlich. Erstens gibt es hier keinerlei zusätzliche Unterstützung pro Kind, sondern in der Regel eine Sonderpädagogin pro Schule die alle Kinder mit besonderen Förderbedarf im begrenzten Rahmen ihrer Möglichkeiten fördert. Zweitens stellen Lehrer selbst keine Diagnosen, sondern leiten das Verfahren nur ein. Getestet wird von externen Sonderpädagogen. Falls es hier zu Fehldiagnosen kommt, ist das für die Betroffenen bitter, aber wohl eher auf chronische Überlastung als auf absichtsvolles Handeln zurückzuführen. Einen stetig steigenden Anteil an Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf haben wir dennoch. Hier sollte dringend Ursachenforschung betrieben werden, statt mal wieder den Fehler bei den Lehrkräften zu suchen!