MONITOR vom 02.06.2016
Ein Leben im Kleintransporter: Wie Brief-Fahrer im Auftrag der Deutschen Post arbeiten müssen
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Kommentieren [24]Bericht: Peter Onneken, Diana Löbl
Ein Leben im Kleintransporter: Wie Brief-Fahrer im Auftrag der Deutschen Post arbeiten müssen
Monitor. 02.06.2016. 06:31 Min.. UT. Verfügbar bis 02.06.2099. Das Erste.
Georg Restle: „Eine Unterkunft, die gerade mal Platz für eine Matratze hat. Ein Leben auf zwei Quadratmetern - und das alles im Auftrag eines der größten deutschen Unternehmen. Wir hätten das nicht für möglich gehalten. Für Kurierfahrer im Auftrag der Deutschen Post ist dies jedoch Alltag. Damit wir alle täglich unsere Briefe bekommen und damit die Post Millionen-Gewinne machen kann. Dafür müssen vor allem Fahrer aus Osteuropa in ihren Kleintransportern nicht nur arbeiten, sondern auch schlafen, essen, leben. Peter Onneken und Diana Löbl haben einen dieser Fahrer begleitet, unterwegs in Deutschland, in einem der reichsten Länder der Welt.“
Hamburg, später Abend. Wojteks Sprinter wird beladen mit Briefen. Er transportiert sie im Auftrag der Post. Wojtek selbst arbeitet für einen Subunternehmer. Er hat eine lange Nacht vor sich. Heute fährt er von Hamburg zum Frankfurter Flughafen. Pünktlich nach fünf Stunden und 55 Minuten muss er die Post abgeben, sonst gibt es Ärger. Er fährt fast jede Nacht.
Wojtek (Übersetzung Monitor): „Ja, die Arbeit ist sehr anstrengend. Meine biologische Uhr sagt mir, dass ich nachts schlafen soll. Nachts schlafen, ja. Normal.“
Geschafft. Pünktlich um 3:35 Uhr erreicht er das Internationale Postzentrum in Frankfurt. Jetzt fährt er weiter zu seinem heutigen Schlafplatz.
Wojtek (Übersetzung Monitor): „Bett, das Thema Bett. Ich habe hier so eine Matratze, aber wie zu Hause werde ich hier nie schlafen können.“
Keine Unterkunft, nicht einmal ein Bett. Wojteks Arbeitgeber stellt ihm lediglich dieses Brett zur Verfügung. Wojtek ist hier nicht alleine. In Frankfurt stehen viele Autos vor der Post, die für Subunternehmen fahren. Wie Wojtek schlafen und leben die Fahrer in ihren Autos. Der Sprinter als Schlafplatz, Küche, Badezimmer. Die meisten wollen nicht mit uns sprechen. Einer ist bereit, uns zu treffen. Nur unerkannt will er bleiben. Auch er schlafe in seinem Sprinter, erzählt er. Fast immer vor dem Briefzentrum der Stadt, in das er gerade liefert.
Fahrer: „In ganz Deutschland, komplett. Es gibt keine Orte, in die wir nicht liefern. Wir stehen in kleinen Städten, in großen Städten - in ganz Deutschland.“
Das sind die 82 Briefzentren der Post. Über 60 Millionen Briefe werden hier jeden Tag hin und her transportiert. Auch von Fahrern, die in ihren Autos leben. Auf die treffen wir in vielen Städten. Etwa in Berlin, Hamburg oder Leipzig, direkt auf dem Postgelände. In Nürnberg sehen wir viele dieser weißen Lieferwagen, die im Auftrag der Post unterwegs sind.
Renate Birkel, Betriebsratsvorsitzende, Deutsche Post, Nürnberg: „Ich bin traurig, dass Menschen so leben müssen, weil es doch eigentlich täglich vorkommt, dass Fahrer hier schlafen in den Autos.“
Früher hat die Post die Post noch selbst transportiert. Die Betriebsrätin erinnert sich an über 20.000 Fahrer - festangestellt. Heute sind es gerade noch 2.600. Der Rest wurde an Subunternehmer ausgelagert, das sei billiger. Dabei verdient die Post gerade im Briefgeschäft gutes Geld. Hier gibt es immer noch ein Defacto-Monopol. 90 Prozent Marktanteil. Macht für die Sparte 2015 satte 1,1 Milliarden Euro Gewinn. Und Experten schätzen, dass alleine die Portoerhöhung Anfang des Jahres mehrere hundert Millionen Mehreinnahmen einbringt. Zahlen, von denen Wojtek nur träumen kann.
Wojtek (Übersetzung Monitor): „Das Gehalt bei 20 Arbeitstagen beträgt 1.200 Euro. Davon wird mir 220 Euro für die AOK abgezogen und 300 Euro für Steuern. Also 980 Euro ... das macht 680 Euro.“
1.200 Euro im Monat? Für einen Vollzeitjob. Und dann auch noch 520 Euro Abzüge? Das kann nicht rechtens sein. Seit einem Jahr geht das schon so, sagt Wojtek. Bis heute habe er aber keinen schriftlichen Arbeitsvertrag, keine Lohnabrechnung. Seinen Arbeitgeber dürfen wir nicht darauf ansprechen, das müssen wir Wojtek versprechen. Der Arbeitgeber handle ganz klar gegen geltendes Recht, sagt der ehemalige Richter am Bundesarbeitsgericht Franz Josef Düwell. Er hätte längst einen schriftlichen Vertrag aufsetzen und Wojtek auch die langen Wartezeiten bezahlen müssen. Vor allem aber kritisiert Düwell die Unterkunft.
Prof. Franz Josef Düwell, Vorsitzender Richter a.D. am Bundesarbeitsgericht: „Wir haben seit 1896 eine Vorschrift im Bürgerlichen Gesetzbuch § 618 BGB. Und danach muss jeder Arbeitgeber für seinen Arbeitnehmer sorgen, dass bei der Verrichtung der Tätigkeiten keine gesundheitlichen Gefahren bestehen. Wenn man auf so einem Brett schläft, ist das sicherlich gesundheitlich abträglich.“
Und die Post? Sie spart mit dem Subunternehmersystem. Formal hat sie mit Arbeitsverhältnissen wie dem von Wojtek nichts zu tun, auch wenn sie nach dem Mindestlohn-Gesetz für zu wenig gezahlten Lohn mithaftet. Sprechen will die Post mit uns nicht. Erklärt schriftlich:
Zitat: „Die genaue Ausgestaltung der Arbeitsverträge und ggf. auch die Art der Unterbringung der Fahrer, […], obliegen dabei den jeweiligen Servicepartnern.“
Die Post sieht also keine Verantwortung. Dabei dürfte ihr die Lage der Fahrer bekannt sein. Oft schlafen sie auf dem Postgelände, nutzen sanitäre Einrichtungen, die die Post vor dem Outsourcing den eigenen Fahrern zu Verfügung gestellt hat.
Prof. Franz Josef Düwell, Vorsitzender Richter a.D. am Bundesarbeitsgericht: „Wenn man die Organisation vor der Outsourcing-Maßnahme anschaut, dann stellt man fest, es gab ja für die postinterne Erfüllung der Dienstleistung, diese sogenannten Überlager, die Unterkünfte für die Auslieferungsfahrer. Und es ist doch klar, wenn diese Organisationsstruktur nur fremd vergeben wird, dass auch weiterhin solche Unterkünfte benötigt werden. Man stellt sich hier bewusst unwissend und in Wirklichkeit ist man wissend. Das finde ich verwerflich.“
Wojtek hat inzwischen gekündigt. Er will jetzt für einen anderen Kurierdienst fahren und sich endlich eine Wohnung suchen. Doch viele andere Fahrer, die dafür sorgen, dass wir täglich Post bekommen, werden weiter in ihren Transportern schlafen und leben müssen.
Stand: 31.05.2016, 14:58 Uhr
24 Kommentare
Kommentar 24: Frickmann schreibt am 07.04.2017, 21:44 Uhr :
Mich würde interessieren, ob SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz und seine Partei diese Menschen und diese unsäglichen Verhältnisse im Blick haben. Und ob es ihm gelänge, diese Zustände abzustellen und nicht nur der Post mal richtig an die Testikel zu gehen. Ich fürchte aber, daraus würde nichts. Diese Fahrer sind ja nicht die einzigen, die in der Bundesrepublik mittlerweile unter unsäglichen Bedingungen ihr bescheidenes Geld verdienen. Das ist skandalös, unwürdig, und ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.
Kommentar 23: mitarbeiter schreibt am 07.06.2016, 03:45 Uhr :
Wer kennt Wojtek weiß, dass er ein Lügner ist. 80% was hat gesagt stimmt nicht. Noch frage zum Peter Onneken und Diana Löbl. Wieso Sie haben nicht mit anderen Fahrern sprechen?
Kommentar 22: Anne Dworak schreibt am 04.06.2016, 16:36 Uhr :
Ich bin Monitor sehr dankbar für diesen Beitrag. Er hat mich zutiefst schockiert. Derzeit mache ich mich schlau über andere Zustellwege und die dortigen Arbeitsbedingungen.
Kommentar 21: Langer schreibt am 04.06.2016, 15:57 Uhr :
Durch die unseriösen Geschäftspraktiken ist die Post (DHL) eine der schlechtesten Logistik-Dienstleister geworden. In meinem Unternehmen sind die seit einigen Jahren abgemeldet. Fehlerquote von über 3 % kann sich kein Unternehmen leisten. Wer daran denkt dass es eine Kompensation für die Verluste gibt irrt. Auch bei Versichertem Versand ist es ein weiter Weg bis die Post überhaupt auch nur einen Teil des Schadens ersetzt. Die schlechten Arbeitsbedingungen und die schlechte Bezahlung ist mit Sicherheit einer der Gründe weshalb die Verlustquote so hoch ist. Es wird Zeit dass in solchen Betrieben endlich in den Cheffetagen mit eisernem Besen ausgekehrt wird.
Kommentar 20: Illoinen schreibt am 04.06.2016, 09:30 Uhr :
Warum sich ausgerechnet Deutschland trotz der Produktivitätssteigerungen, zum Lohndumpingland Nr. 1 entwickelt ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Mittlerweile ist es in Deutschland doch schon so weit, dass trotz Beruf, Weiterbildung und Vollzeittätigkeit, Löhne gezahlt werden, die nicht einmal zum Überleben mehr reichen. Viele Berufe, die in Deutschland als sog. „minderwertige“ Berufe bezeichnet werden, sind so schlecht bezahlt, dass viele Aufstocken müssen, um in Deutschland überleben zu können. Die gesetzliche Rente wird seit Schröder systematisch zerstört, denn wenn so niedrige Armuts-Mindestlöhne in Deutschland gezahlt werden dürfen, braucht sich auch niemand über die Armutsrenten zu beschweren. Nehmen wir einmal ein Beispiel aus der Schweiz, welches ja nun nicht als sozialistisches Land verschrien ist. Dort zum Beispiel bekommt eine Putzfrau 25 Schweizer Franken brutto die Stunde. Auch unter Berücksichtigung der höheren Lebenshaltungskosten in der Schweiz von ca. 30% und d ...
Kommentar 19: Wolfgang Leyer schreibt am 03.06.2016, 18:52 Uhr :
Was vergessen wurde: Wieviel zahlt die Post den Subunternehmern?
Kommentar 18: Peter schreibt am 03.06.2016, 18:50 Uhr :
Unter der Regierung Merkel sind die prekären Arbeitsplätze explodiert. Die etablierten Parteien haben alle sämtlich die Bodenhaftung verloren, anstatt sich gemäß ihrem Amtseid " Zum Wohle des deutschen Volkes" zu agieren. Kümmert sich die Politik nur um ihren Macherhalt und um ihre Diäten. Man hangelt sich von Wahl zu Wahl und lebt nach dem Motto " was kümmert mich mein Geschwätz von gestern" das wird aber nicht mehr lange gut gehen.
Kommentar 17: fert schreibt am 03.06.2016, 17:01 Uhr :
in unserem Briefzentrum kommen nicht nur poln.Fahrer bei den Subs zum Einsatz, sondern da fahren selbst Rentnerinnen, die nicht mal allein die Rampe hochkommen und die müssten die schweren Behälterwagen eigentlich selbst entladen. Zum Thema verschwundene/geöffnete Briefpost, da gabs einige Vorfälle mit Konsequenzen für Subs, aber seit April sind die Nacht-Transporter nicht mehr versiegelt, aus Kostengründen. Auch aus Kostengründen wurden die Subverträge meines Wissens nach gedrückt, nachdem die Spritpreise günstiger wurden.
Kommentar 16: Hafenhexe schreibt am 03.06.2016, 14:34 Uhr :
Der Fahrer möchte nicht, das ihr mit seinem Arbeitgeber redet, aber ihr vergesst es sein Kennzeichen zu verpixeln X) @Antwort der Redaktion: Vielen Dank für den Hinweis!
Kommentar 15: Gardinenverkäufer schreibt am 03.06.2016, 08:17 Uhr :
Schuld daran ist nicht die "Deutsche Post AG" allein, sondern die Politik die - mit auf Drängen der EU- Privatisierungen voran treibt und solche Praktiken zulässt. Für Brief- bzw. Postdienstleistungen ist die Bundesnetzagentur zuständig. Diese unternimmt aber nichts gegen diese kriminellen Machenschaften. Als weiterer Ansprechpartner käme dann der Zoll mit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit - FKS, in Frage. Aber dort scheint man auch kein Interesse mehr an Kontrollen zu haben, wie eine Anfrage der Grünen im Bundestag ergab. Bliebe noch die Möglichkeit eine Petition im Bundestag einzureichen und die Wiederverstaatlichung der Deutschen Post und Anderer ehemaligen Staatsbetriebe zu fordern. P.S. Bei DHL sitzt z.B. ein Staatssekretär (Gatzer) im Aufsichtsrat - sein Chef ist der Bundesfinanzminister, der auch Chef der FKS ist - na geht ein Licht auf..?
Kommentar 14: Norbert schreibt am 03.06.2016, 08:02 Uhr :
Was haben die Menschen erwarte? Die Politiker wollten die Privatisierung und die Wettbewerber werden subventioniert dank Aufstockern... Man muss Rahmenbedingungen für eine Branche schaffen und nicht hoffen das die Post dank Privatisierung, Renditeanforderungen von mind.10% und dem Druck der Wettbewerber Spitzenlöhne bezahlt. Selbst in den Kommunen muss man den billigsten Anbieter nehmen, egal was der für Löhne seinen Angestellten bezahlt und wie er sie behandelt. Für die Rahmenbedingungen ist die Politik verantwortlich und nicht die Post alleine.
Kommentar 13: Dietmar schreibt am 03.06.2016, 06:14 Uhr :
Es müssen eüropische Lösungen eingeführt werden die für alle im Transportgewerbe tätigen Menschen gelten und für alle Behörden europaweit überprüfbar sind um wieder MENSCHENWÜRDIGE Arbeitsbedingungen zu haben. Die nächste EU-Wahl ist 2018 Sichere Fahrt für alle Kollegen Gruß Dietmar
Kommentar 12: Martina Koch-Rösch schreibt am 02.06.2016, 23:17 Uhr :
Nicht nur LKW - Fahrer leben im wahrsten Sinne des Wortes auf der Straße. Auch jeder selbstständig fahrender "Fuhrunternehmer", ob in LKW oder Bus, lebt das dargestellte Leben in seinem Fahrzeug auf der Straße . In dieser Branche müssen die Subunternehmer der " Großen " im Transportwesen die immer geringer bezahlten Lastkilometer in Kauf nehmen. Geht man auf dieses Dumping, das von den Unternehmen, die outsourcen, nicht ein, ist man seinen Auftraggeber los! Zeitgleich mussten in den letzten Jahren immer weiter steigende Spritpreise( heute nicht ) und andere Kosten vorfinanziert werden. Nicht alle Kunden zahlen pünktlich. Die Gewinnmarke sinkt stetig, je kleiner das Unternehmen ist, umso mehr. Viele deutsche , kleine Fuhrunternehmer wurden so in die Insolvenz getrieben, bzw. geben Aufträge an ausländische Fahrer, mit entsprechend weniger Lohn weiter. Nicht die Subunternehmer, sondern die großen Transportunternehmen, alle!!!, machen sich dies zu Nutze- zur Gewinnsteigerung. Kep-Unter ...
Kommentar 11: Anonym schreibt am 02.06.2016, 22:52 Uhr :
Ihr Bericht zeigt nur die Spitze des Eisberges auf !!! Aber leider ist dieses "Unternehmen" nur ein Beispiel von vielen in der BRD. !!!!!!!!!! Allen Mitarbeiter , nicht nur dieser Firma , rate ich nur : Geben Sie keine Meinung in der Öffentlichkeit über ihren Arbeitgeber ab !!!!!!!
Kommentar 10: R.Löffelbein schreibt am 02.06.2016, 22:41 Uhr :
Habe soeben Ihre Sendung"Postfahrer" gesehen. Da im letzten Jahr etliche Briefsendungen von mir veschwunden sind und die Post dafür keine Haftung übernimmt, frage ich mich, ob die Post durch ihr Handeln gegen die Sorgfaltspflicht nicht gegen die Wahrung des Briefgeheimnisses verstößt. Bei dieser Beschäftigungssituation wäre es zu verstehen, warum Briefe die Wunschkarten enthalten und eventuell Geldeinlagen haben, auf dem Postweg verschwinden. Wie steht es eigentlich bei diesen Zuständen um die Haftung der Post? Es wäre vielleicht auch mal eine Untersuchung wert. Mit freundlichen Grüßen R.Löffelbein
Kommentar 9: Daniel schreibt am 02.06.2016, 22:37 Uhr :
Auf der einen Seite kann ich das System der Post verstehen. Outsourcing. Die Fahrer sollten vorab wissen, auf welche Touren sie sich einlassen und nicht für solche Kleintransporter ohne Schlafkabine einlassen. Egal ob Angestellter oder Kleinunternehmer. Man kann also nicht alle Schuld der Post geben. Aber! Die Post sollte zur Vergabe ihrer Aufträge zur Auflage machen, dass jedes Fahrzeug eines Subunternehmers mit entsprechender Schlafkabinen ausgestattet ist! Selbst wenn es ein Sub, Sub, Subunternehmer sein solltet! So etwas kann man durch gute Kontroller ohne große Kosten seitens der Post überprüfen!
Kommentar 8: Michael K. schreibt am 02.06.2016, 22:36 Uhr :
Als Student habe ich im Briefzentrum als Fahrer in Regensburg gearbeitet, das war im Jahr 2003, noch mit den gelben Sprintern/LKWs. Der damalige Grundlohn für direkt über die Post angestellte Studenten betrug 8,90 Euro/Brutto, plus Verpflegungsgeld ab 8 Stunden Arbeitszeit von 6 Euro, plus Samstagszuschlag von 1,50 Euro/Stunde oder/und Nachtzuschlag/Sonntagszuschlag von bis zu 30 % des Bruttolohns/Stunde. Schon damals wurden deshalb die fest angestellten Fahrer peu à peu durch Subunternehmer oder Selbständige ersetzt. Viele Fahrer, die derzeit für die Post fahren, können von den Löhnen aus dem Jahr 2003, also von vor 13 Jahren(!) nur träumen und den Arbeitsbedingungen auch. Das schlägt sich in der Qualität der Leistung der Post und in der unmenschlichen Behandlung der Fahrer nieder. Schade...
Kommentar 7: Susanne Krüger schreibt am 02.06.2016, 22:32 Uhr :
Entschuldigen sie bitte, aber ich mußte doch lächeln bei dem Bericht, da ich keinen Unterschied sehen konnte zwischen dem Sachverhalt den sie geschildert haben und einem normalen Fernfahrer auf einem LKW der auch nicht auf Rosen gebettet ist und auch nur auf einem Brett mit Matratze ruhen kann. Also, man muss doch bei dem Bericht sehen das es im Fernverkehr( egal welches Fahrzeug ) üblich ist im Fahrzeug zu übernachten. Entweder sie überlegen sich diesen Bericht noch einmal oder Berichten über die tragischen Verhältnisse bei den LKW-Fahrern die manchmal sogar Wochenlang ohne ihre Familie, fern der Heimat im LKW übernachten müssen (meistens in irgendeiner Knüste weil man mit einem 40Tonner nicht in den Innenstädten parken kann. Mit freundlichen Grüßen, Susanne Krüger
Kommentar 6: inge wagmer schreibt am 02.06.2016, 22:31 Uhr :
zum Beitrag "Postfahrer " Falsche Aussage zur Steuer i .H .300 Euro bei 1200 brutto
Kommentar 5: Ulrich Merz Winterbach schreibt am 02.06.2016, 22:30 Uhr :
Lkw Fahrer müßen auch in ihren Fahrzeugen übernachten das ist keine Seltenheit und dort sind auch ausländische Kraftfahrer die sich nicht einmal die 70 Cent für die toletten leisten können sie sollten abends auf Parkplätze der Autobahnen gehen
Kommentar 4: Harry schreibt am 02.06.2016, 22:30 Uhr :
Die Praxis der Deutschen Post (und nicht nur dieser) ist eines reichen Landes wie dem unsrigen nicht würdig. Schande über solche “Dienstleister“. Nur die Politik könnte dies ändern. Ob sie das wirklich will, erscheint fraglich.