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Bericht: Andreas Maus, Moritz Elliesen
Reaktionen der Anti-Demokraten. Monitor . 07.01.2021. 03:03 Min.. UT. Verfügbar bis 07.01.2099. Das Erste. Von Andreas Maus, Moritz Elliesen.
Kommentare zum Thema, weiterführende Links und der Beitragstext als PDF
Georg Restle: „Wer glaubt, dass der Spuk mit dem Ende der Präsidentschaft Trumps vorbei ist, der täuscht sich gewaltig. Seine Unterstützer, seine Anhänger, die faschistischen Netzwerke, sie werden weiter bestehen – auch hier in Deutschland. Und es ist auch nicht so, dass Donald Trump unter Staats- und Regierungschefs keine Freunde gehabt hätte. Die hatte er, vor allem unter denjenigen, die ein ähnlich zweifelhaftes Verhältnis zur Demokratie haben: Sei es Brasiliens Präsident Bolsonaro oder Ungarns Ministerpräsident Orban. Wie haben die eigentlich auf den gewaltsamen Angriff aufs Kapitol reagiert? Andreas Maus und Moritz Elliesen mit vielsagenden Reaktionen.“
Der Sturm aufs Kapitol hat weltweit für Empörung gesorgt. Weltweit? Stimmen aus einigen Ländern lassen aufhorchen, zum Beispiel Russland. Präsident Wladimir Putin hat sich bislang nicht offiziell geäußert. Keine Verurteilung, nichts. Reagiert hat dagegen der Sprecher der russischen Duma, Wjatscheslaw Wolodin. Er kritisiert allerdings nicht den Angriff aufs Kapitol, sondern die amerikanische Demokratie.
Zitat: „Nach den Ereignissen infolge der Präsidentschaftswahlen ist es sinnlos, sich auf sie als Beispiel für Demokratie zu beziehen.“
Dann der EU-Staat Polen. Bei den Wahlen hatte der polnische Präsident Duda ganz auf Trump gesetzt. Heute sprach er von einer inneramerikanischen Angelegenheit, er glaube an die amerikanische Demokratie. Weniger diplomatisch gab sich Paweł Lisicki, Chefredakteur der regierungsnahen Wochenzeitung „Do Rzeczy.” Für ihn sind – entgegen aller Fakten wie bei Trump – Linksradikale verantwortlich für den Sturm aufs Kapitol.
Zitat: „Die USA stehen an der Schwelle eines Bürgerkriegs. So hat die radikale Linke Amerika verändert.“
Auch er sah sich oft als Bruder im Geiste von Donald Trump, der türkische Präsident Erdogan. Der bislang schweigt. Dafür äußerte sich der Parlamentspräsident Mustafa Sentop und empfiehlt den Staat, der die Oppositionen im eigenen Land unterdrückt, als Vorbild für alle Demokratien.
Zitat: „Als Türkei waren wir schon immer für Recht und Demokratie und wir empfehlen das allen.”
In Brasilien nahm der rechtsextreme Präsident Bolsonaro kein Blatt vor den Mund. Wie er die chaotischen Bilder in Washington sehe:
Zitat: „Sie wissen, dass ich mit Trump verbunden bin, oder? Also kennen Sie meine Antwort bereits. Es gab viele Berichte über Betrug. Viele Berichte…”
Und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban? Er ist einer der größten Unterstützer von Donald Trump in Europa. Die Ereignisse in Washington? Offenbar keine Reaktion wert. Orban schweigt. Ein lautes Schweigen.
Georg Restle: „Eine Frage bleibt: Wie kann man eine Demokratie vor ihren Feinden schützen, wenn eine Mehrheit solche Feinde in die höchsten Ämter eines Staates wählt? Darüber werden wir auch noch nachdenken müssen, wenn Trump längst nicht mehr Präsident der USA ist.“
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Stand: 07.01.2021, 22:25
7 Kommentare
Kommentar 7: Boom schreibt am 09.01.2021, 13:19 Uhr :
Dieser Kommentar wurde gesperrt, weil er gegen unsere Netiquette verstößt. (die Redaktion)
Kommentar 6: Newski schreibt am 09.01.2021, 07:27 Uhr :
Antifa Restle mal wieder in Höchstform. Blöd, dass er dabei nicht merkt, dass er selbst Anti demokratisch ist. Wer kennt sie nicht, die faschistischen Trump Netzwerke in Deutschland?
Kommentar 5: Walter Hütt schreibt am 08.01.2021, 18:16 Uhr :
Warum fehlte bei Trumps Freunden Netanjahu?
Kommentar 4: M. Seebach schreibt am 08.01.2021, 10:12 Uhr :
Wir pflegen gerne das schöne Modell: Wir (die demokratische Westliche Wertegemeinschaft) auf der einen Seite, autokratische Regime auf der anderen Seite. Dabei wurden Namen genannt von Regierungschefs (Bolsonaro, Orban, Putin, Erdogan), die die Ereignisse in Washington eher zurückhaltend kritisiert haben. Aber was ist mit dem Land, das unter einem verbrieften Dauerschutz steht und das hier ebenso einzuordnen wäre, Israel. Benjamin Netanjahu gehört ja wohl auch zu den "Freunden" von Präsident Trump.
Antwort von Hans Heinrich , geschrieben am 10.01.2021, 13:59 Uhr :
Linke Kräfte in der BRD wetzen schon die Messer, um "Recht und Ordnung" nach ihrem Weltbild auch im BRD-Staat umzusetzen. Wie auch hier gehen Medien und Regierung Hand in Hand - keine Spur von Neutralität. Der NDR - ebenfalls ein weit linksstehender Sender - hat die Online-Kommentarfunktion abgeschaltet mit der fadenscheinigen Begründung, daß es keine Gebührenerhöhung gab. Twitter, Facebook und Google sind erst der Anfang.
Kommentar 3: Freier Kurde schreibt am 07.01.2021, 23:47 Uhr :
Trump hat Diktaturen immer gestützt ,Ob Russland die Türkei oder Saudi -Arabien . Auch China hat er nie wirklich Kritisiert . Bei China ging es immer nur um den Handelsüberschuss . Kein wunder das sie Trump die Stange halten . Übrigens wir machen auch gute Geschäfte mit all diesen Staaten . So verkommt der Exportschlager von Freiheit und Demokratie ,wird leider dann auch unattraktiv , weil der schnöde Profit über allem Steht . Denn Demokratie steht auch für soziale Gerechtigkeit ,gerade die bleibt auf der Strecke . Ich nenne es einfach mal ,die skrupellose Arroganz der Mächtigen und ihre Steigbügelhalter ( Politiker).
Kommentar 2: Annerose Skupin schreibt am 07.01.2021, 22:58 Uhr :
Warum fehlt im Beitrag über Trumps best friends eigentlich Israels Premier Bibi Netanjahu??
Antwort von Aga Bellwald , geschrieben am 07.01.2021, 23:31 Uhr :
Wie wahr. Den hab ich ebenfalls vermisst. Wäre spannend gewesen, seine Meinung zu diesem Angriff auf die Demokratie zu hören. Das würde einiges über sein EIGENES Demokratieverständnis aussagen.
Kommentar 1: Engelhardt schreibt am 07.01.2021, 22:01 Uhr :
Trump ist ein kranker Mann und sollte eher in eine Nervenklinik als ins Gefängnis kommen. Er ist so krank wie alle Egomanen angefangen von Putin bis Johnson. Vielleicht öffnet dieses Ereignis vielen die Augen.