Bericht: Jochen Taßler, Kim Otto
Altersarmut - Was tun?
Monitor. 14.04.2016. 08:05 Min.. Verfügbar bis 14.04.2099. Das Erste.
Georg Restle: „Leben am Rande des Existenzminimums - das könnte auf einen großen Teil der deutschen Bevölkerung zukommen. Wenn nicht heute, dann in zwanzig Jahren. Spätestens dann nämlich droht Deutschland eine weitflächige Altersarmut. Und selbst viele, die heute noch ganz gut verdienen, werden von ihrer Rente wohl dann kaum noch leben können. Der Skandal daran, das alles war politisch so gewollt. Und heute? Tut die Bundesregierung so, als gäbe es kein Mittel dagegen. Dabei braucht man nur in ein deutsches Nachbarland zu reisen, um zu sehen, wie es gehen könnte. Jochen Taßler und Kim Otto zeigen ihnen jetzt mal, was man von Österreich lernen kann.“
Petra Vogel ist Putzfrau in einem Krankenhaus im Ruhrgebiet. Seit 29 Jahren macht sie den Job nun schon. Harte, körperliche Arbeit. Wenn sie in Rente geht, wird Petra Vogel 41 Jahre lang gearbeitet haben. Zum Leben reichen wird die Rente trotzdem nicht. Petra Vogel verdient rund 1.900 Euro brutto im Monat. Selbst mit ihrer kleinen Betriebsrente wird sie im Alter bei unter 750 Euro brutto landen. Das ist weniger als die Grundsicherung. Petra Vogel wird aufstocken müssen. Zum Sozialamt. Nach 41 Jahren Vollzeitarbeit.
Petra Vogel: „Natürlich habe ich Angst vor Altersarmut. Wenn ich mit 67 in Rente gehe, werde ich zu Hause sitzen und nicht mehr großartig was machen können, denn am täglichen Leben, am kulturellen Leben kann man mit 750 Euro nicht teilnehmen.“
Auch Ursula Berger arbeitet als Putzfrau. Auch sie schon lange. Wenn sie in Rente geht wird sie 34 Jahre lang gearbeitet haben. Die Umstände sind ähnlich, nur ihre Rente ist deutlich höher. Ursula Berger verdient heute rund 1.600 Euro brutto im Monat. Im Alter wird sie 1.170 Euro brutto bekommen. Weniger Lohn, mehr Rente. Denn Ursula Berger lebt in Österreich. Hier ist das gesetzliche Rentenniveau deutlich höher. Dass ihre Kollegin in Deutschland so wenig bekommt, kann Frau Berger kaum glauben.
Ursula Berger: „Ich verstehe auch nicht warum, eigentlich. Man arbeitet und arbeitet sein Leben lang. Und dann kriegt man so wenig? Das ist eine Frechheit.“
Und es ist kein Zufall. Vergleiche zeigen, dass Österreicher insgesamt deutlich mehr staatliche Rente bekommen. Bei Renteneintritt 2013 lag die Bruttorente für langjährig beschäftige Frauen in Österreich im Schnitt bei 1.220 Euro, bei Männern waren es 1.820 Euro. In Deutschland bekamen Frauen gerade einmal 590 Euro, Männer 1.050 Euro durchschnittliche Bruttorente.
Rudolf Zwiener, Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung: „Wir haben heute eine Situation der gesetzlichen Rente, dass sogar ein Durchschnittsverdiener im Alter von Armut bedroht wird. Und zwar, wenn es ihm nicht gelingt, mindestens 40 Jahre durchgehend zu arbeiten.“
Die Unterschiede liegen auch im System begründet. Zum einen setzt Österreich auf eine sogenannte Erwerbstätigenversicherung. Das heißt, alle zahlen in die gesetzliche Rentenversicherung ein. In Deutschland sind es nur die Arbeiter und Angestellten, gut drei Viertel der Erwerbstätigen. Selbständige müssen selbst vorsorgen, Beamte haben ein eigenes System. Außerdem setzt Österreich praktisch ausschließlich auf die gesetzliche Rente. Sie sichert den Lebensstandard. In Deutschland wurde ein Drei-Säulen-Modell eingeführt. Die gesetzliche Rente bildet den Grundstock. Ergänzt wird sie von Betriebsrenten und privater Vorsorge, der „Riester-Rente“ etwa. Erst die Kombination soll den Lebensstandard sichern. Aber klappt das? Michael Händler hat alles getan, was die deutsche Politik wollte. Der Leverkusener Installateur hat sich schon jetzt, mit Anfang 30, um seine Altersvorsorge gekümmert. Neben der gesetzlichen hat er eine Betriebsrente und eine Riester-Rente - vorbildlich. Bei einem Gehalt von rund 3.300 Euro brutto kommt er damit alles in allem auf eine Rente von rund 1.900 Euro brutto. Nicht schlecht, aber wird es reichen? Oder wird auch er im Alter arm sein?
Michael Händler: „Wenn ich jetzt so drüber nachdenke und mir diese Summe gerade so vorstelle, dann denke ich mir, ist es schon echt ein bisschen wenig. Könnte also wirklich darauf hinauslaufen. Wenn man kein Eigentum hat oder sonstiges und seine Miete zahlen muss und noch leben möchte, ich glaube, das funktioniert nicht so richtig.“
Auch weil seine private Vorsorge nicht so viel abwirft wie es zunächst hieß. Wegen der niedrigen Zinsen kommt kaum noch etwas raus. Bei der Betriebsrente genauso wie bei seiner Riester-Rente. Die garantiert Michael Händler - Stand jetzt - im Alter magere 100 Euro, gerechnet hatte er mit einem deutlich höheren Betrag. Damit geht es ihm wie allen Riester-Sparern. Es lohnt sich kaum noch. In Österreich hätte Michael Händler allein mit der gesetzlichen Rente deutlich mehr. Natürlich sind die Systeme nicht eins zu eins vergleichbar. Die Kosten sind in Österreich höher, einige Regeln anders. Außerdem wurde in Deutschland zur Finanzierung der Einheit tief in die Rentenkasse gegriffen, das drückt das Rentenniveau. Aber könnte eine Erwerbstätigenversicherung nicht auch hier funktionieren? Martin Werding ist Wirtschaftsprofessor an der Uni Bochum - und Experte für Langfristprojektionen zur Rente. Für Monitor hat er berechnet, was passieren würde, wenn auch Deutschland eine Erwerbstätigenversicherung, in die alle einzahlen, einführen würde. Die Ergebnisse sind erstaunlich. So würde sich das Rentenniveau unter den jetzigen Voraussetzungen entwickeln. Wenn auch Selbständige und Beamte einzahlen, ließe sich das Niveau deutlich anheben. Zum Beispiel auf 52,6 Prozent, das Niveau von 2001. Gleichzeitig wäre es positiv für die Entwicklung der Beiträge. So würde die Kurve derzeit verlaufen. Mit einer Erwerbstätigenversicherung könnte man den Anstieg bremsen. Bis 2036 etwa auf 22,8 Prozent. Ziemlich genau so viel, wie man jetzt schon zahlt, wenn man riestert. Bis 2060 würden die Beiträge auf 25,5 Prozent steigen. 2 Prozent weniger als im jetzigen System. Und das bei deutlich höherem Rentenniveau.
Prof. Martin Werding, Sozialökonom Ruhr-Universität Bochum: „Überraschend ist nicht so sehr, dass es diese Effekte gibt, höheres Rentenniveau und trotzdem niedrigere Beitragssätze. Aber wie lang dieser Effekt anhält, wie stark er eigentlich ist, so im Zeitraum bis 2050, das ist doch interessant.“
Das Modell konzentriert sich auf die Rentenkasse, eine Gesamtrechnung liefert es nicht. Peter Bofinger, Wirtschaftsweiser der Bundesregierung, hält die Zahlen dennoch für erstaunlich. Er fordert, das gesetzliche Rentensystem wieder zu stärken.
Prof. Peter Bofinger, Wirtschaftsweiser der Bundesregierung: „Dieses System ist natürlich umso stabiler, es funktioniert umso besser, je breiter die Basis ist. Und das setzt aus meiner Sicht voraus, dass man auch in Zukunft neben den abhängig Beschäftigten Selbstständige und wahrscheinlich auch die Beamten wieder zurück im System einbeziehen muss.“
Wir fragen bei der zuständigen SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles nach, wie sie das Konzept der Erwerbstätigenversicherung bewertet. Schriftlich teilt ihr Ministerium mit, eine Entlastung der Rentenfinanzen könne damit
Zitat: „nur vorübergehend“
erreicht werden. Außerdem gäbe es bei der Umsetzung zum Teil
Zitat: „erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken“.
Erstaunlich. Denn eigentlich ist die Erwerbstätigenrente eine langjährige SPD-Forderung. Sogar im aktuellen Grundsatzprogramm steht, man wolle
Zitat: „… die gesetzliche Rentenversicherung langfristig auf alle Erwerbstätigen ausdehnen.“
Der Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, Klaus Barthel, hält den Kurswechsel seiner Ministerin für falsch. Er fordert, endlich zur Idee der Erwerbstätigenversicherung zurückzukehren.
Klaus Barthel (SPD), Mitglied des Bundestages: „Ich glaube, dass die SPD stärker in die Offensive hätte gehen müssen oder vor allen Dingen jetzt in Zukunft gehen muss. Und dass das ein ganz wichtiger Teil von einem Regierungsprogramm 2017 sein muss.“
Petra Vogel fände eine Rente, in die alle einzahlen, vor allem eins: gerecht. Reich wäre sie dann auch nicht. Aber es könnte im Alter zumindest zum Leben reichen.
Stand: 11.04.2016, 13:03 Uhr
29 Kommentare
Kommentar 29: post_web.de@web.de schreibt am 25.04.2018, 17:58 Uhr :
Sehr geehrtes Team Zwar habe ich nach der Scheidung hart gekämpft, damit ich davon nicht betroffen sein muss, doch als Mann hätte ich nicht so kämpfen brauchen. Fazit: Irgendwo hakt es im System. Als Frau Karriere machen, d,h. gute Ausbildung, lt. Beitrag in der Sendung, dann ggf. deshalb keine Kinder, denn Karriere und Kinderbetreuung, besser Zuwendung fürs Kind, nur dann im Rentenalter kein Problem? AltenpflegerInnen, Hebammen u.a. soziale Berufe oder Berufe, die unsere Welt sauber,in Ordnung halten, VerkäuferInnen u.ä. DienstleisterInnen bei Internetfirmen (Verpacken/Versenden ,,,) warum besteht für diese Menschen mit diesem 'System' überhaupt die Gefahr von Altersarmut. Das ist die entscheidende Frage. Antwort: Meiner Meinung nach, u.a. damals volle Rentenkassen sachfremd geleert, für Einheit u.a., dann Rentenkürzungen (Politik) besonders auf dem Rücken der Schwächsten, längere Ausbildungszeiten anders bewertet, und die Deregulierung des Arbeitsmarktes.
Kommentar 28: Evelyn Reutlingen schreibt am 20.08.2017, 14:26 Uhr :
Erstaunlich, dass Asylbewerber höhere Leistungen erhalten, als Deutsche Frauen in Rente, die 2 Kinder erzogen haben und dem Mann zuhause den Rücken freigehalten haben. Ein Skandal der gestoppt gehört!
Kommentar 27: Wolfgang Kannengießer schreibt am 01.04.2017, 01:48 Uhr :
Seit meinem 14. Lebensjahr habe ich ununterbrochen gearbeitet. Im Oktober diesen Jahres werde ich 66 Jahre alt und sitze nun nahezu mit leeren Händen da. Von der deutschen RV erhalte ich eine entwürdigende, ja menschenfeindliche Rente von 375 Euro. Hinzu kommen noch 150 Euro Mieteinnahme. 2004 musste ich mich 2 Herzoperation unterziehen, habe seither 5 Byepässe. Trotzdem bin ich gezwungen zu arbeiten, obwohl ich keine Kraft mehr habe. Ich bitte Sie von ganzem Herzen um Hilfe. MfG Wolfgang Kannengießer
Kommentar 26: Gisela Parchainski schreibt am 30.03.2017, 22:11 Uhr :
Durch Betriebsrente werden Witwen um die Witwenrente gebracht. Es ist ein Unding von der Deutschen Rentenversicherung eine Witwe um die Witwenrente zu bringen, nur weil es ihr durch die Betriebsrente des verstorbenen Mannes möglich wäre ein halbwegs menschenwürdiges Leben zu führen. Nur weil ein Partner stirbt halbieren sich nicht alle Ausgaben - und, wenn man älter wird erhöhen sich die Ausgaben für die Gesundheit. Ich kann mir meine Zähne nicht richten lassen, weil mir die Rentenversicherung im Nacken sitzt und mir die Witwenrente kürzen will. Ich sehe das als eine Verarschung von Menschen, die privat vorgesorgt haben und im Alter dann dafür bestraft werden. Ein Staat, der so mit seinen Alten, Kranken und Witwen umgeht darf sich nicht länger Rechts- oder Sozialstaat nennen.
Kommentar 25: Bigi schreibt am 29.03.2017, 23:53 Uhr :
Falsche Infos bzgl Österreich. Bekomme nach 33 Jahren gerade mal 540 € . Woher haben sie diese falschen Infos? Meinen Kolleginnen und Kollegen ergeht es nicht besser. Bekommen jährlich einen Pensionsbescheid , in welchem angegeben wird, wieviel Pension wir bekommen, wenn wir bis zum gesetzlichen Pensionsalter Vollzeit weiter arbeiten. Keiner bekommt wenigstens die Mindestsicherung
Kommentar 24: Osterhase schreibt am 18.02.2017, 17:31 Uhr :
Es sind nur faule Ausreden, das ist nicht so leicht möglich, das verstößt gegen das Grundgesetz. Es wäre nur gerecht, wenn alle verpflichtet würden, also auch unsere Abgeordneten und Beamte in die gesetzliche Rente einzuzahlen. Wir brauchen keine zwei verschiedenen Systeme, Wieso soll es in Deutschland nicht möglich sein, auch eine Erwerbstätigenversicherung wie es in Österreich ist einzuführen. Man will nur nichts ändern an seinen eigenen Privilegien. Beamte brauchen nicht besser gestellt sein mit ihren Pensionen als Rentner oder Rentnerinnen. Schließlich waren es unsere Politiker egal welcher Partei, die durch Gesetzesänderungen beigetragen haben, dass das gesetzliche Rentenniveau so weit absinkt bzw. Mütterrente, Angleichung der Ost an die Westrente, Kosten der Wiedervereinigung all die müsste voll von Steuergeldern finanziert werden und nicht aus der Rentenkasse der Beitragszahler. Noch besser wäre eine Bürgerversicherung wie is Butterweg vorschlägt.
Kommentar 23: G.Twiehaus-Kapusta schreibt am 18.01.2017, 21:16 Uhr :
Man hat gearbeitet, Kinder erzogen und versorgt, auf vieles dadurch verzichtet und dann im Alter hat man nicht genug zum leben. Was für ein Alptraum, wo ist die Lebensqualität? Jung - keine Zeit für viele Dinge wegen Kinder,Arbeit im Alter zwar die Zeit -- aber dann nicht genügend Geld. Ungerecht? Nein einfach Scheiße
Kommentar 22: Walter. Z schreibt am 04.11.2016, 15:15 Uhr :
Es fehlt an grundsätzlichen Zusammenhängen und irreführenden Begriffen. Ich zahle in keine Rentenversicherung "ein", sondern ich zahle für den Unterhalt der Rentnergneration - das sind ja auch meine Eltern. Jeder Mensch hat Eltern -auch Beamte, Politiker, Selbständige und sonstige Privilegierte, die ein Anrecht auf Unterhalt haben. Ich zahle auch keine Steuern "ein" !!! Die Rentenhöhe von Arbeitsjahre und Arbeitseinkommen abzuleiten ist ebenfalls volkswirtschaftlicher Unsinn. Die Rente kann nur von der nächsten Generation erwirtschaftet werden - damit sind alle Kinderlosen schon mal nicht in diesem System. Die können das Geld das Familien in Kinder investieren ja anderweitig anlegen - z. B. griechische Anleihen. Diese Grundzusammenhänge wurden politisch/Klientelpolitik/ aus dem Bewusstsein der meisten Bürger ausgeblendet. Wie immer funktioniert die populistische Regel "Brot und Spiele braucht das Volk" und die Masse der Menschen ist "zufrieden". Diese Grundzusammenhänge müsse ...
Kommentar 21: Daniel schreibt am 02.11.2016, 12:20 Uhr :
Es gibt eine einfache Lösung: 1)Abgeordnete und Minister bekommen die gleiche Rente wie wir! Minister/Abgeordneten/Bematenpension wird an die Durchschnittsrente gekoppelt!!!Und ihr Rentenanspruch besteht auch nur wenn sie mindestens 35 Jahre in ihrem Beruf tätig waren :-). 2) Kein Politiker verwaltet mehr die Rentenkasse. Nur in Ländern wo Politiker ungehinderten Zugriff auf die Rentenkasse haben tun sich solche Abgründe auf.
Kommentar 20: Renata schreibt am 26.10.2016, 12:38 Uhr :
"Das ist eben Gesetz" so die Antwort einer Beraterin der DRV. In diesem Falle ging es um den ersten Rentenpunkt für Kinder. Die Rentnerin hatte während der Kindererziehungszeiten gearbeitet. Nach Rentenabschlag (Zugangsfaktor 0,892) stand nur noch 1 Rentenpunkt für zwei Kinder (anstatt 2) zuzüglich der zwei neu bewilligten Mütterrentenpunkte ohne Abschlag. Folglich: arbeitende Mütter verdienen keine volle Anerkennung ihrer Kinderpunkte. Frührentnerinnen, oft krankheitsbedingt bekommen eine zusätzliche politisch gewollte Strafe durch einen Rentenabschlag auf den ersten Kinderpunkt. Zum ersten ist dieses Punktesystem für den Laien vollkommen unverständlich, zum zweiten verschleiert es den Durchblick der Mütter bei ihrer unzumutbaren kleinen Rente, zum Dritten rühmt sich der Gesetzgeber seiner zwei Rentenpunkte und beklagt Altersarmut von Frauen. Gerechterweise müsste ein Kind auch mit dem ersten Punkt voll anerkannt werden. Gleichzeitig sollte aber die Berufstätigkeit der Mutter w ...
Kommentar 19: Ex- Fahrer schreibt am 24.10.2016, 13:10 Uhr :
Mir ist es doch völlig egal, wer alles in die Rentenkasse einbezahlt oder nicht, das Wichtigste bei jedem ist der monatliche Beitrag. Und der sollte über Jahre möglichst hoch sein. Dies gilt aber nur bei den " Besserverdienern" , die große Anzahl, die mittlere Verdienste oder nur Kleinverdienern sind, dazu evtl. mit Rentenlücken ( bedingt durch ALG II ) werden wohl kaum mehr als Grundsicherung erhalten. Diese große Anzahl wäre bedeutend kleiner, wenn es z.B. nicht nur Tarifverträge gäbe, sondern diese auch verbindlich und allgemein gültig wären. In meiner letzten ( unbegründeten zweijährigen befristeten ) Beschäftigung als Schul-, Linien- und Reisebusfahrer wurden mir nachweislich (!) zwischen 12 und 15.000 € brutto vorenthalten. Mein Stundenlohn lag schon im Bereich des Wucherlohnes, wenn der Tariflohn als Maßstab genommen wird. Da aber der Tarifvertrag und auch das Tariftreue- und Vergabegesetz nicht das Papier wert sind, auf das sie geschrieben wurden, gilt eben die reine Wil ...
Kommentar 18: Wilma Koch schreibt am 05.10.2016, 10:57 Uhr :
Renten dürften nicht nach Punkten bewertet werden. Das wird nur gemacht , damit niemand Rückschlüsse von verdientem Geld auf die ausgezahlte Rente ziehen kann.
Kommentar 17: Hans-Peter schreibt am 11.07.2016, 14:14 Uhr :
Auf welcher Seite steht Ihr? Der WDR kann gleich einen Film über seine Freien Mitarbeiter machen und sich fragen wie es um ihre Rente steht - falls sie überhaupt bis zur Rente beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschäftigt werden.
Kommentar 16: Maria Schultheiss schreibt am 09.06.2016, 21:30 Uhr :
Als Rentnerin bekomme ich noch etwas Grundsicherung im Alter hinzu. Ich empfinde es ungerecht, dass heißt: Grundsicherung minus Rente. Es bedeutet nämlich, dass ich mit meinen 650 € Rente (als Alleinerziehende mit 2 Kindern) genauso viel Geld zur Verfügung habe wie jemand, der sich nur 50 € Rente erarbeitet hat. Mit anderen Worten: Ich hätte gar nicht arbeiten müssen (hätte mehr Zeit für meine Kinder und mich gehabt) und hätte jetzt den gleichen"Unterhalt" zur Verfügung. Das empfinde ich als ungerecht!
Kommentar 15: Gerold Schmidt schreibt am 05.05.2016, 20:15 Uhr :
Es wird gerne über die Riester - Rente geschimpft. Diese Rente ist mir aber lieber als die Rente über den Arbeitgeber. Wandel ich Geld aus dem Bruttogehalt um, spare ich zwar Steuern und Sozialabgaben, muß aber später im Alter Steuern zahlen und den vollen KV-Beitrag. Der Arbeitgeber spart dabei und freut sich. Auch die gesetzliche Rente sinkt dadurch. Selbst wenn ich eine Privatrente abschließe und Gruppenkonditionen über den Arbeitgeber nutze, muß ich später Krankenversicherungsbeiträge zahlen, obwohl ich keine Krankenversicherungsbeiträge eingespart habe. Das wissen nur wenige und ist nur ein Beispiel für viele Rentenarten, an denen andere verdienen und diejenigen, die sie bezahlt haben mit dem dünnen Anstrich des Vorteils abspeisen.
Kommentar 14: "HERRMAN" schreibt am 24.04.2016, 18:26 Uhr :
nicht nur bei der altersrente stimmt einiges nicht ein beispiel aus der anderen säule betriebsrente ich arbeite seid 33 jahren in einem stahlunternehmen(osten) wenn ich bis renteneintritt arbeite erhalte ich eine betriebsrente von um die 60€ mein kolg. der von seinen rund 25jahren 20jahre im (westen) gearbeitet hat erhält 350€ wie kann es innerhalb eines großkonzerns zu solchen unterschieden kommen?nachfragen beim betriebrat enden mit dem hinweis das ist alles rechtens oder du hättest doch auch im westen arbeiten können. für mich ist das nicht rechtens sondern eine riesen ungerechtigkeit des konzerns. hinzu kommt noch das niedersachsen anteilseigner des unternehmens ist. vielleicht kann man ihrer redaktion mal erklären wie man so etwas als rechtens bezeichnen kann
Kommentar 13: Hans Holtz schreibt am 23.04.2016, 17:54 Uhr :
Es ist einfach schlimm, dass in dem Land, das im anderen Teil der Welt von den eigenen Politikern angepriesen wird als lohnende neue Heimat, Löhne gezahlt werden, die gerade die Existenz sichern, aber mit völliger Sicherheit in die Altersarmut führen. Und sich in Talk-Sendungen Politikwissenschaftler setzen und bestreiten, dass "es mal so extrem werden wird". Letztens behauptete einer dieser staatlich fürstlich Alimentierten, dass ja der Großteil dieser Beispiele in einer Ehe oder Lebensgemeinschaft zusammen leben würde im Alter und die jetzt überall beschworene Armutsfalle überhaupt nicht zuschnappen würde. Oder viele mit dem Mindestlohn lebende Arbeitnehmer noch andere Rücklagen (wovon?) zu erwarten hätten. Also, da kamen mir echt Bedenken, wie man beim Öffentlich-Rechtlichen solchen Sozialphantasten so eine Plattform bieten kann.
Kommentar 12: Ostermeier Alfred schreibt am 16.04.2016, 23:11 Uhr :
Hat nicht Ex Bundeskanzler Schröder mit seiner Agenda 2010 beschlossen, dass von allen Treibstoffen außer von Gas 1,5 €uro/Cent pro Liter in die Rentenkasse Einbezahlt werden sollen. Wenn ich mir diese Gigantischen Zahlen nur vorstelle stellen sich mir die Nackenhaare auf, eine normale Tankstelle verkauft pro Tag in etwa 30 000 Liter das wären 450 € und das im ganzen Bundesgebiet und viele Großtankstellen verkaufen wesentlich mehr, normalerweise müsste die Rentenkasse in Eurobeträgen Ertrinken. Nicht zu vergessen die noch mit Heizöl Heizen. Was allerdings gewaltig zu buche schlägt sind der Schwerverkehr, da diese Fahrzeuge etwas schwerer sind und deswegen etwas mehr an Treibstoff verbrauchen, im Schnitt 30,0 Liter/100 km Viele Großspeditionen haben eigene Tankstellen, die hier auch noch eine Rolle spielen. Währe schön in Erfahrung zu bringen wo diese Gelder hinfließen. Mit freundlicher Empfehlung
Kommentar 11: UliK schreibt am 15.04.2016, 17:16 Uhr :
Ich weiß nicht, warum der Wirtschaftweise Prof.P.Bofinger von "erstaunlichen Ergebnissen" spricht, so als wenn das Ergebnis der Langzeitprojektion völlig neue Ergebnisse gebracht hätte. Die Darlegungen sind doch längst bekannt. Von interessierter Seite, also von Leuten die selbst nicht betroffen sind von evtl Altersarmut, kam aber jahrelang immer nur ein dubioses "politisch nicht durchsetzbar" , was nichts anderes heißt: "ich will das nicht/wir wollen das nicht, mit dem jetzigen Systemen geht es uns besser". Erstaunlich, dass jetzt sogar eine SPD-Arbeitsministerin meint, sie müsse genauso argumentieren.
Kommentar 10: HDM schreibt am 15.04.2016, 11:29 Uhr :
Werde mich als Pensionär wahrscheinlich im (ost-) europäischen Ausland niederlassen. Dort reicht die mickrige Rente wenigstens für ein einigermaßen behagliches Leben. Und: ich komme dabei nicht in die Verlegenheit, diesem verlogenen Staat weiterhin Kohle in den Rachen werfen zu müssen (in Form vom Mwst. beim Einkaufen z. B.). Abzüge hatte ich in meinen bisherigen 35 Arbeitsjahren schon mehr als genug und darf bis zum Erreichen des Rentenalters noch weitere 16 Jahre (!) malochen - wenn nicht das Renteneintrittsalter durch die abgehobene Regierung immer weiter hochgesetzt wird. Oder aber es gibt happige Abschläge von der sauer verdienten Rente. Es ist eine Schande, wofür in diesem Land so alles Geld da ist und wofür nicht...
Kommentar 9: Leni schreibt am 14.04.2016, 22:05 Uhr :
Die Renten sind sicher, die Wiedervereinigung kostet nix (hat man sich aus der rentenkasse bedient), diese Lügner. Aber die Pensionen sind sicher, sicher!
Kommentar 8: Maria schreibt am 14.04.2016, 16:27 Uhr :
Auch in der Schweiz soll das Rentensystem gut funktionieren: Jeder arbeitende Mensch, gleich ob Künstler, Arzt, Staatsbediensteter, Arbeiter usw. muss denselben Prozentanteil von seinem Nettoentgelt jeden Monat für alle derzeitigen Alten einzahlen. Von denen bekommt jeder denselben Geldbetrag in Schweizer Franken, womit die akute Armut abgesichert ist. Wer aber mehr Geld für sein Alter braucht und mehr Geld hat, der kann zusätzlich privat vorsorgen. So ist jeder abgesichert gegen größte Not.
Kommentar 7: Claudia schreibt am 14.04.2016, 13:32 Uhr :
Die Hauptvoraussetzung für ein funktionierendes Rentensystem dürfte sein, dass die Politik sich nicht freizügig für Querfinanzierungen aus der Rentenkasse bedient und im Hinblick auf Renten keine großzügigen Wahlkampfgeschenke macht, für die eigentlich gar kein Geld zur Verfügung steht. Auch diese Kalkulation zum Rentenniveau (und dessen Nichtabsenkung) wird sich nicht bewahrheiten, wenn die Kassen nicht in Ruhe gelassen werden. Insofern wäre es, wenn schon, dann sehr heilsam, vor allem Abgeordnete und alle Mitglieder der Regierung in die Beitragszahlung einzubeziehen. Ohne Ausgleiche oder sonstige Vorzugsbehandlungen, nach genau den Sätzen, die alle anderen auch zahlen müssen. Das könnte Wunder wirken. Apropos Selbständige: Ein Selbständiger, der der Krankenkasse bereits monatlich bis zu 800 Euro schenken muss - zum Krankfeiern haben Selbständige wenig Zeit! - wo soll der noch die 18,7 % Rentenbeitrag hernehmen? Aus zurückgelegten, bereits versteuerten Geldern, die dann später al ...
Kommentar 6: Johnas schreibt am 14.04.2016, 11:15 Uhr :
"Wenn sich die Mitbürger um die 30 aufwärts" Ich bin älter viel als 30 und ich und ich zähle mich nicht zur "Daumengeneration". Zu den Ostermärschen vielleicht noch, hier haben sich gerade die Neoliberalen Grünen wie Roth, Fischer, Schlauch, Künast profiliert, die dann mit Schröder die Grundlagen für Bankenrettung, Minijobs, Leiharbeit und auch für Altersarmut gelegt. Mir waren die Grünen Karrieristen schon damals suspekt. Wenn man Änderungen herbei führen will muss man diesen Kapitalschergen unser heutigen Blockparteien CDU/CSU/SPD/FDP/ GRÜNE bei Wahlen zeigen das "wir das Volk sind" und nicht Banken und Industrie. Die richtiger weise "Daumengeneration unter 30" wird ihre Ignoranz der "Apple- und Facebookhörigkeit spätesten nach den Auswirkungen von Gabriels Lieblingsprojekte CETA, TTIP und TISA zu spüren bekommen.
Kommentar 5: Antje schreibt am 14.04.2016, 01:17 Uhr :
Politik und Justiz haben für sich selbst nicht nur wesentlich bessere Regelungen geschaffen, sie haben auch spätestens seit 1978 elementare Grundrechte für die Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung außer Kraft gesetzt, Gleichheitssatz, Eigentumsschutz für die Beiträge, Rechtsstaatsprinzip (keine rückwirkenden Eingriffe) Nachlesen kann man das in den Entscheidungen des BVerfG vom 01.07.1981 (1 BvR 874/77 u.a.) oder vom 27.02.2007 (1 BvL 10/00, Absätze 53, 55 und 70). Der Gesetzgeber ist zugleich der Empfänger von Abgeordnetenbezügen/steuerlicher Alimentation/Ruhestandsgelder. Über Rentenfragen sprechen bei uns öffentlich in der Regel ausschließlich solche Personen, die davon in keiner Weise betroffen sind. Sie haben nicht das geringste Interesse, daran etwas zu ändern, weil sie erheblich davon profitieren. Nicht umsonst haben Bundestag und Länderparlamente es immer wieder abgelehnt, ihre eigene Altersversorgung der gesetzlichen Rentenversicherung anzuvertrauen. Es be ...
Kommentar 4: M..E.A. schreibt am 13.04.2016, 15:07 Uhr :
Ich werde garantiert eine Rente unterhalb der Armutsgrenze erhalten, da ich im Moment nicht mehr viel an Beiträgen einzahlen kann, nach dem ich meinem Job durch Insolvenz verloren habe und als fast Sechzigjährige mir kaum Chancen ausmalen kann, einen neuen Job zu finden. Dies auch deshalb, da eine fehlende Fortbildung vor sieben Jahren mich daran hinderte, in meinem erlernten Beruf weiterarbeiten zu können. Das zuständige Arbeitsamt hatte mir diese verweigert, da es sich nach Ansicht der Behörde um eine sogenannte Aufstiegsqualifizierung handele; selbst konnte ich die 100,00 € für die Kursgebühren nicht aufbringen, da ich durch die Tilgung der Nachlassverbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Tode meines Vaters keinerlei finanziellen Rücklagen mehr hatte. Heute erhalte ich, da ich 1984 eine Rentenversicherung abgeschlossen und bis 2014 für meine Altersvorsorge privat vorgesorgt habe, keinerlei Leistungen nach AlG II. Mir wurde aufgetragen, diese private Altersvorsorge (Rentenversic ...
Kommentar 3: Ja schreibt am 13.04.2016, 08:54 Uhr :
Am besten nochmal Frau Merkel und Herrn Gauck losschicken um noch ein paar Millionen Gäste einzuladen dann wird es noch besser!
Kommentar 2: Hendrik schreibt am 12.04.2016, 23:54 Uhr :
Gleich eine solidarische Bürgerversicherung aus einem Guss entwickeln, die Kranken-, Pflege und Rentenversicherung umfasst. Alles andere ist Flickschusterei. http://www.christophbutterwegge.de/texte/Buergerversicherung.pdf
Kommentar 1: Tachelesredner schreibt am 12.04.2016, 19:26 Uhr :
Wenn sich die Mitbürger um die 30 aufwärts mal weniger mit ihren Smartphones beschäftigen würden, sondern mehr mit der Zukunft, inbegriffen ihrer zu erwartenden Renten, hätten wir nicht nur montags PEGIDA-Demos, sondern noch wöchentlich Demonstrationen wie zu den besten Zeiten der Ostermärsche! Es kann dem Staat eigentlich nur recht sein, dass man die jüngeren Leute alle "Generation Daumen" nennt. Technik als Droge - so braucht man keine Unruhen zu befürchten..