Georg Restle am 11.12.2020

Der Tagesthemen-Kommentar von Georg Restle zur Debatte über härtere Corona-Maßnahmen vom 11.12.2020

Von Georg Restle

Kommentieren [264]

598 Tote. An einem Tag. 598 Menschen, die jetzt nicht hätten sterben müssen, wenn es diese Pandemie nicht geben würde. Und all den Zynikern, die immer noch sagen, es träfe ja vor allem Menschen die sowieso bald gestorben wären, sei gesagt: Jeder Mensch ist wertvoll an jedem Tag. Wer diesen Satz in Zweifel zieht, zieht die eherne Grundlage unseres menschlichen Miteinanders in Zweifel.

Der Tagesthemen-Kommentar von Georg Restle zur Debatte über härtere Corona-Maßnahmen vom 11.12.2020

Monitor 11.12.2020 02:01 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 Das Erste

Und die Politik? Will jetzt mit maximaler Härte reagieren. Jetzt. Als hätte man das im November nicht schon wissen müssen und im Sommer nicht schon ahnen können. Als Umfragewerte und Kanzlerkandidaturen das Handeln eher zu bestimmen schienen als die absehbare Not der Lage.

Maximale Härte jetzt also – und einige schießen gleich übers Ziel hinaus. Von „autoritären Maßnahmen“ spricht Sachsens Ministerpräsident Kretschmer. „Unverhältnismäßige“ Maßnahmen fordert der ehemalige Präsident der Bundeärztekammer Montgomery. Heißt: Auch Maßnahmen, die nicht unbedingt erforderlich oder geeignet sind, sollten jetzt ergriffen werden. Und andere Grundrechte endlich mal beiseitelassen? Nein, so darf es eben nicht gehen. Auch wenn es mühsam ist: Die Regeln des Rechtsstaats dürfen nicht außer Kraft gesetzt werden – auch in dieser Lage nicht. In diesem Sinne ist China eben kein gutes Vorbild und auch andere Diktaturen sind es nicht.

598 Tote. An einem Tag. Vielleicht lernen wir endlich auch zu trauern, über die insgesamt 21.000 Menschen, die in Deutschland mit oder an Covid-19 gestorben sind. Und die 1,6 Millionen weltweit.

Warum eigentlich keine Staatstrauer? Warum die Fahnen nicht dauerhaft auf Halbmast? Als Zeichen der Erinnerung an die Toten. Als Zeichen der Anteilnahme mit den Hinterbliebenen. Als Zeichen der Mahnung an Staat und Gesellschaft, diese Krise solidarisch und rechtsstaatlich meistern zu wollen.

Stand: 11.12.2020, 22:15 Uhr

Kommentare zum Thema

Kommentar schreiben

Unsere Netiquette

*Pflichtfelder

Die Kommentartexte sind auf 1.000 Zeichen beschränkt!

264 Kommentare

  • 264 Miller 12.11.2021, 20:09 Uhr

    Nun geht es wieder los mit den uns alle, Gesunde und Kranke quälende Lockdowns. Niederlande macht es denkbar nun vor. Bayern wird wahrscheinlich folgen. Was ist das für eine ungerechte Handhabe zum Beispiel Fußballstadien, Karneval, TV-Veranstaltungen für Menschenmassen (alles ohne Masken sowie ohne Abstandshaltung) zu öffnen, aber Restaurants in denen man meist in stiller Zweisamkeit im Verwandten oder Bekanntenkreis gepflegt essen will schließen zu wollen. Das alles scheinbar wieder ohne dass geprüft wurde welches wirklich Infektionsherde sind. Dass es Restaurants sind, in denen man sich registriert und erst am Tische sich von der Maske befreit, zudem in dem vom Personal eine vorhandene Doppelimpfung kontrolliert wird, das ist unglaubhaft.

  • 189 Juli 02.04.2021, 22:14 Uhr

    Einzelne Politiker fordern Notstandsgesetze und möchten dass Grundgesetz diesbezüglich ändern um in Krisen wie derzeitig in der Corona-Pandemie besser reagieren zu können (so in etwa steht es in Medien berichtet). Die Meinungsfreiheit der Bürger unseres Staates soll jedoch erhalten bleiben. Doch mit Verlaub, was nutzt eine Meinungsfreiheit der Bürger wenn eine Bürgermeinung nur in einem sehr kleinen Bereich verbreitet werden kann, wenn in Foren wie hier Meinungen der Bürger unterdrückt und nicht veröffentlicht werden. Noch schlimmer, wenn Journalisten der mächtigen, meinungsmachenden Medien diejenigen welche glauben ihr Recht auf Meinung zu äußern öffentlich sowie pauschal als Idioten, Verschwörungstheoretiker, Rassisten, Antisemiten, Rechtsextreme oder schlimmer beschimpft werden.

  • 187 Erico 01.04.2021, 12:59 Uhr

    Zynisch ist es wie Sie es hier formulieren. Es zieht niemand im Zweifel dass jedes Leben wertvoll ist, es sei denn „er“ ist ein Psychopath. Die uns Bevölkerung zum Lesen gegebenen Statistiken zeigen sehr deutlich dass das Virus besonders lebensbedrohend gefährlich ist ab dem 80. Lebensjahr. Das ist sichtbarer Fakt und wird von kaum jemanden in Zweifel gezogen. Die Überschrifts-Zeilen hier im Blog sind scheinbar mal wieder vorsätzlich geistmanipulierend gewählt um jeden Gedanken in anderer Richtung zu verhindern, denn wer will schon „böse“ sein. Fakt ist dass laut statistischen Ermittlungen die durchschnittliche Lebenserwartung von uns Menschen hier in Deutschland sich rechnerisch um das 80. Lebensjahr bewegt. Wer umsichtig ist der weiß dass junge Menschen welche mit dem Fahrrad / Ski stürzen, folgend fast immer wieder aufstehen und weiterfahren. Stürzt ein Mensch über dem 80.LJ ist im Regelfall sein Leben ernsthaft bedroht. So auch mit anderen Erkrankungen, z.B. auch mit Covid-19.

  • 186 Marie 30.03.2021, 22:37 Uhr

    Heute steht in den Medien dass in einem Altenheim (Freiburg) die Bewohner trotzdem dass sie alle geimpft sind nicht gemeinsam Mittagessen dürfen. Auch das Personal sei gesamt geimpft. Die Begründung für das Verbot zum gemeinsamen Essen ist dass noch nicht hinreichend geklärt sei ob ein Mensch nach einer erfolgten Impfung nicht doch noch infektiös sei. Es wird zusehends deutlicher dass es scheinbar unseren Politikern nicht um eine Bekämpfung des Virus geht. Scheinbar haben doch Verschwörungstheoretiker recht mit der Behauptung dass die Pandemie vordergründig dazu genutzt wird um die völkischen „Untertanen“ durch Angsteinflößung gefügig sowie gehorsam zu machen. Da stehen täglich nicht geimpfte Politiker und deren Gäste vorbildlich im Fernsehraum vor den Kameras ohne Masken, ohne Trennwände, missachten vorsätzlich die sogenannten Cironaverordnungen zur Bekämpfung des Coronavirus und die geimpften alten Menschen dürfen nicht gemeinsam mittags essen. Auch alte Menschen sehen Fernsehen.

  • 185 Moselle 30.03.2021, 21:02 Uhr

    Politiker sollten endlich von der Wertung der Inzidenzzahlen für Lockdowverordnungen abrücken. Es ist nicht mehr als logisch dass je stärker getestet wird rechnerisch auch stärkere Erkrankungszahlen festgestellt werden. Müsste heute jede Fußpilzerkrankung in Deutschland registriert werden und eine Verpflichtung bestehen dass sich jeder auf eine Fußpilzerkrankung testen lassen müsse, würden die Inzidenzwerte einer Fußpilzerkrankung auch in die Höhe steigen. Warum? Weil vorher, die letzten Jahre nicht festgestellt, nicht registriert wurde wer alle an einer Fußpilzerkrankung erkrankt war.

  • 115 Bergbauer, D. 15.02.2021, 18:45 Uhr

    Durch die nachträgliche Herabsetzung des Corona-Inzidenzwertes von 50 auf 35 fühlt man sich betrogen. Erst recht dadurch dass uns Bürgern auch im Fall eines Erreichen des Inzidenzwertes in Höhe von 35 kein Ausstiegsplan aus dem Lockdown genannt wurde. Die Herabsetzung des Wertes nach Gutsherrenart kommt einem vor als nimmt man an einen Marathonlauf teil und kurz vor dem Ziel wird das Ziel immer wieder nach vorne verschoben. Die Aufhebung des Berufsverbotes für Friseure ist für alle anderen vom Lockdown Betroffenen ungerecht. Da haben die Politik-Promis wahrscheinlich wieder nur an sich selbst gedacht, nicht an die Bevölkerung. So wie auch in TV-Talksendungen sowie andere Darstellungen vor Kameras, in denen die uns diktierenden Politiker / Politjournalisten sich nicht an die uns Bürgern vorgegebene Mund-Nasen-Schutz-Verpflichtung halten. Ich frage mich warum Politiker sowie Politjournalisten persönliche Eitelkeiten höher stellen als Infektionen der Menschen über die sie herrschen.

  • 114 Schnauf, V. 15.02.2021, 14:20 Uhr

    Wie kann man, so wie hier im ARD-Monitor-Forum durch Redakteure deutlich sichtbar, alles kritiklos hinnehmen was uns von Ministerpräsidenten der Bundesländer sowie der Kanzlerin an unsere Grundrechte einschränkenden Maßnahmen diktiert wird. Es sollte doch angenommen dass wir in einem freien Land leben und somit jeder auch eine kritische Meinung ausdrücken darf. Kritiker dieser, teils Menschen verachtende Regelungen als Idioten, Covidioten, Rechtsextremisten, Antisemiten, Verschwörungstheoretiker, dumm usw. verteufeln (so wie es hier im Forum deutlich wurde) ist volksverhetzend. Nun wurden Grenzschließungen angeordnet. Es haben sich viele Kilometer, über viele Stunden stehende lange LKW-Staus ergeben. Es stehen teils LKWˋs im Stau mit lebenden Tieren. Es stehen LKW dazwischen mit verderblichen Lebensmittel. Ich hoffe dass sich bei der nächsten Bundestagswahl noch viele an die unsere Grundrechte einschränkenden Maßnahmen erinnern werden und entsprechend wählen.

  • 113 Schmidt, J. 14.02.2021, 22:49 Uhr

    Für Politiker und Politjournalisten scheint in TV-Talkrunden das Schlimmste zu sein dass Kinder wegen fehlender Schulbesuche vermeintlich psychische Schäden bekommen. Mit Verlaub, in meiner Kindheit gab es aufgrund des verheerenden Krieges (welchen übrigens Politiker mithilfe ihrer Propagandajournalisten inszeniert haben. „Das Volk wurde gezwungen ihn zu führen“) auch nur eine unruhige Schulzeit mit unzählbar fehlenden Unterrichtszeiten. Immer wieder mussten Unterrichtsräume in Häusern gesucht werden welche nicht zerstört waren, auch in unbeheizten Räumen. Toiletten? Da waren in Ställen Wände geteert und lange Bretter mit Löcher an die, auf die wir unsere Notdurft verrichten mussten. Wenn ich nun einen „psychischen Schaden“ haben sollte, dann mit Sicherheit nicht aufgrund von fehlender Unterrichtsstunden. Wann endlich kümmern sich Politiker stärker um die älteren Menschen. Diese bedürfen einen Schutz vor Infektionen. Diese Menschen schweben im Fall einer Infektion in Todesgefahr.

  • 112 Krug, B. 14.02.2021, 22:26 Uhr

    Kinder, Kinder, nochmals Kinder welche vermeintlich psychische Schäden aufgrund des Lockdown bekommen, das ist das Hauptthema in den TV-Runden. Mit Verlaub, ich kann nicht glauben dass Kinder einen psychischen Schaden bekommen wenn sie mal ein paar Wochen daheim bleiben. Es gab bisher jedes Jahr mehr als zwei Monate Schulferien im Jahr. Diese fehlenden Unterrichtstage haben meines Wissens nicht dazu geführt dass die Psyche der Kinder aufgrund dessen geschädigt wurde. Wann denken die Politiker mal an die Millionen Menschen welche vor dem Lockdown gegen Entlohnung oder selbstständig arbeiteten (Insolvenzen mit Folgen). Unternehmen haben keine Kosten gescheut die Menschen vor Infektionen so weit wie möglich zu schützen. Die Bürger haben zu ca. einhundert Prozent die ihnen auferlegten Hygieneverpflichtungen erfüllt; doch kommen von Politiker immer wieder Schuldzuweisungen gegen das Volk: Hätte sich das Volk an die Anweisungen der Politiker gehalten wäre die Pandemie schon lange beendet.

  • 111 Grube, P. 14.02.2021, 18:58 Uhr

    Interessant zu beobachten, je schwächer die Corona-Infektions-Inzidenzwerte, je schärfer steigen die Grundrechtseinschränkungen, einschließlich Verlängerungen des Lockdown an. Vertrauen und Verlässlichkeit für die Zukunft wird der Bevölkerung, erst recht auch den Unternehmen genommen. Es wird alles „unplanbar“. Auch merkwürdig ist dass die „Corona-Missionare“ in den wöchentlichen Talksendungen fast immer die gleichen Leute sind. Es wirkt so als würden diese Damen und Herren nicht mehr durch ihre Berufsausübung Ihr Einkommen verdienen sondern durch Teilnahme an TV-Talksendungen sowie Angstmacherei durch Ankündigungen von Horrorszenarien in diesen Sendungen.

  • 109 Untergebener, B. 12.02.2021, 20:03 Uhr

    Da werden uns z.B. TV-Spiele wie „Take me out“ mit einer ganzen Reihe von Menschen trotz Corona-Regeln ohne Masken und Abstandshaltung im Fernseher gezeigt und niemand beanstandet das. Anderseits wird Millionen von Menschen die Ausübung ihrer lebensnotwendigen Berufe unter Zwang und Abstrafungsbedrohung verboten. Was ist das für ein Gerechtigkeitsempfinden, wie Gutsherren früherer Jahrhunderte über das abhängige Volk zu bestimmen, und das noch unter täglicher Angsteinflößung um das Volk für sich gefügig zu machen; und derjenige der das kritisiert wird als Idiot, Covidiot, Coronaleugner, Antisemit, Rechtsextremist sowie Verschwörungstheoretiker verteufelt. In einer solchen despotischen Art sollte nicht mit einem abhängigen Volk umgegangen werden.