Die Jugend bleibt im "Krisenmodus": Die mentale Belastung und gesellschaftliche Unzufriedenheit nimmt weiter zu, zeigt die Trendstudie "Jugend in Deutschland 2024". Rund 2000 Personen von 14 bis 29 wurden dazu befragt, vom Schulalter bis hinein ins Arbeitsleben. Und die zeigen sich mit Blick auf die Gesellschaft oft pessimistisch: "Die Aussicht auf ein gutes Leben schwindet", sagt Studienleiter und Jugendforscher Simon Schnetzer. Anders sieht es bei der Einschätzung der persönlichen Lage und der eigenen nahen Zukunft aus: Hier ist die Grundstimmung überwiegend positiv.
Sorgen bereiten vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen dafür vor allem die Inflation (65 Prozent) und Kriege (60 Prozent), gefolgt von teurem bzw. knappem Wohnraum, dem Klimawandel und einer Spaltung der Gesellschaft. Gleichzeitig geben mehr junge Menschen an, unter psychischen Belastungen wie Stress, Einsamkeit oder Angst zu leiden. Vor allem dann, wenn sie täglich mehr als vier Stunden Zeit am Handy-Bildschirm verbringen.
Gesellschaftliche Probleme anpacken, Verantwortung übernehmen – dazu sind viele junge Menschen laut der Trendstudie durchaus bereit. Gleichzeitig wird der eigene Einfluss auf Krisen und die gesellschaftliche Zukunft als eher gering eingeschätzt. Deshalb fordert die Generation Z laut der Trendstudie strukturelle Unterstützung: von Politik und Wirtschaft, aber auch von der älteren Generation.
Pessimismus und psychische Belastung: Können Sie die Sorgen der jungen Generation um die Gesellschaft nachvollziehen? Teilen Sie den Eindruck, die Jugend sei im "Krisenmodus"? Sind Sie selbst Teil der Gen Z und empfinden Sie mit Blick auf aktuelle Krisen ähnlich? Werden die Sorgen junger Menschen zu wenig gesehen und ernstgenommen von der Politik, aber auch von älteren Generationen? Und was muss passieren, damit junge Menschen wieder zuversichtlicher in die Zukunft blicken?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Kilian Hampel, Organisations- und Jugendforscher und Mitautor der Jugendstudie 2024
Redaktion: Julian Troost und Heiko Hillebrand
