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Backhandwerk

Leckerer Duft und krosse Kruste – Brotbacken so wie früher

Stand: 15.07.2023, 00:00 Uhr

Immer mehr Menschen haben keine Lust mehr, Brot als seelenlose Massenware im Supermarkt zu kaufen. Stattdessen suchen sie lieber Rezepte, heizen den Ofen an und backen ihr Brot selbst. In WDR 4 Mittendrin sprechen wir über den Reiz des Selber-Backens.

Von Anne Debus

Leckerer Duft und krosse Kruste – Brotbacken so wie früher

WDR 4 Mittendrin - In unserem Alter 15.07.2023 17:31 Min. Verfügbar bis 14.07.2024 WDR 4 Von Anne Debus


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"Brotbacken macht glücklich"

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist Brotbacken zu einem Trend geworden. Die sozialen Medien quellen über von Fotos wohlgebräunter Brotlaibe, auf Partys oder in der Kaffeeküche werden Kostproben und Lieblingsrezepte ausgetauscht.

Unser Studiogast, die WDR-Nachrichtenfrau Katrin Boers, hat das Brotbacken schon vor der Pandemie für sich entdeckt. Sie sagt von sich, Brotbacken macht sie glücklich. Und das liegt nicht nur am Geschmack und dem Duft. "Dieser Prozess ist einfach auch toll! Da was zu sehen, was ich mit meinen eigenen Händen ... zum Werden bringe!"

Mehr als nur ein Nahrungsmittel

Beim Brotbacken geht es nicht nur darum, Dinkelkruste, Vollkornsonne oder Ciabatta selbst zu genießen. Selbstgebackenes Brot ist auch ein super Mitbringsel, erzählt Hobbybäckerin Katrin: "Ich bringe das auch als Geburtstagsgeschenk mit zu Partys. Es ist besser als ein Blumenstrauß, man hat sofort ein Gesprächsthema. Und irgendwie ... Brot mag jeder!"

Besonders über den Gesprächswert freut sie sich immer wieder – über das Brotbacken komme man mit den Leuten auf einer anderen Ebene zusammen. "Man hat so ein schönes Gesprächsthema! Und das hat halt nichts mit Weltpolitik, Elend oder Stromverbrauch zu tun. Sondern wir reden über schöne Sachen und was klappt oder nicht klappt."

Wie Traditionsbäckereien sich behaupten

Der größte Teil unseres Brotes wird längst wird längst in Groß- oder Filialbäckereien hergestellt. Aber trotzdem gibt es sie noch – kleine inhabergeführte Traditionsbäckereien, die auf Handarbeit setzen und dem Teig viel Zeit lassen. Stellvertretend für viele andere stellen wir in 'WDR 4 Mittendrin' eine von ihnen vor, die Bäckerei Zimmermann in Köln.

Schon seit 1875 wird hier Brot gebacken. Das Rezept für die Spezialität des Hauses, das Rheinische Schwarzbrot, ist noch in Sütterlin-Schrift verfasst. Andreas Zimmermann und sein Bruder Markus sind hier die fünfte Bäckergeneration. Sie sind stolz darauf, dass in ihrer Backstube keine Zusätze wie Sirup, Farbstoffe oder Zuckercouleur in den Teig kommen; auch Backmischungen sind tabu.

Für diese Handarbeit halten viele Stammkunden der Bäckerei die Treue. Um konkurrenzfähig zu bleiben, gehen die Zimmermanns aber auch mit der Zeit: Sie bewerben ihre Produkte in sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook. Und wer will, bestellt 'Brot per Post' im Online-Shop.

Der persönliche Buchtipp unseres Studiogastes

Brote ohne Kneten
Autorin: Anne-Katrin Weber
‎Verlag: Gräfe und Unzer
64 Seiten
11,99 Euro