Solo-Motetten und Händels Feuerwerksmusik

Im ersten Teil der Vesper singen die Sopranistin Julia Lezhneva und der Altus Kai Wessel furiose Solo-Motetten von Vivaldi und Zelenka. Im Mittelpunkt der zweiten Vesperstunde steht Händels Feuerwerksmusik, die vor 275 Jahren uraufgeführt wurde.

Vesper I

Barock − virtuos

17:04 - 17:45 Uhr

Schneller, höher und weiter sind Kategorien, die man gewöhnlich aus dem Sport kennt. Um quasi sportliche Höchstleitungen geht es oft auch in der Musik: Etwa wenn furiose Läufe zu spielen bzw. zu singen sind, die Musik in schwindelerregende Höhen führt, oder sich halsbrecherische weite Tonsprünge aneinanderreihen. Dabei ist von den Ausführenden immer auch Kraft und Ausdauer gefragt. Schließlich müssen sie die Partie trainieren und perfektionieren, bis sie sie im Konzert tadellos präsentieren können. In der ersten Vesperstunde sind zwei barocke Solo-Motetten zu hören, die von der Sängerin bzw. dem Sänger musikalisch-sportliche Höchstleistungen verlangen: ''In furore giustissimae irae'' von Antonio Vivaldi und ''Barbara dira effera'' von Jan Dismas Zelenka.

Von Gela Birckenstaedt

Die Musikstücke zur Sendung

Vesper II

Feurig

18:04 - 19:00

Georg Friedrich Händel (Kupferstich 1749)

Das Feuer als eines der vier Elemente ist dem Menschen nützlich und mit seiner Wärme lebenserhaltend. Es kann aber auch Haus und Hof zerstören – wie in Haydns Singspiel ''Die Feuersbrunst''. Händel komponierte seine berühmte ''Feuerwerksmusik'' für ein königliches Feuerwerk im Londoner Green Park. Bei der Uraufführung am 27. April 1749 verloren die Pyrotechniker die Kontrolle über das feurige Spektakel, und das Publikum musste sich in Sicherheit bringen. Flechas Ensalada ''El Fuego'' beschreibt, wie Menschen eine Feuersbrunst zu löschen versuchen. Das Feuer symbolisiert die Sünde, und die Löschaktionen der Menschen stehen für ihre kläglichen Versuche, sich von ihrer Sündhaftigkeit zu befreien.

Von Gela Birckenstaedt

Die Musikstücke zur Sendung