Die Lüge vom Netzausbau: Stromtrassen für die Kohlewirtschaft?

Monitor 20.02.2014 07:45 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 Das Erste

Ohne Netzausbau wird es keine Energiewende geben, für Politiker aller Parteien ist dieser Satz ein Dogma. Bürgerinitiativen, die sich gegen den Bau der neuen Stromautobahnen wehren, geraten in den Ruf der ewig Gestrigen, der Störer und Bremser. Nur: Große Teile der neuen Gleichspannungsleitungen sind unnötig, sagen namhafte Experten und Wissenschaftler. Und, noch überraschender: Zwei der drei Stromautobahnen haben mit der Energiewende nichts zu tun, sie nutzen nach übereinstimmenden Berechnungen der Experten allein der Kohleindustrie. Mit Milliarden Euro bezahlen die Bürger also einen Stromtrassenausbau, der nicht nur wenig mit der Wende zu den Erneuerbaren zu tun hat, sondern die grüne Energie sogar bremst und die CO2- Bilanz Deutschlands verschlechtert. MONITOR über ein Riesenprojekt, das vor allem die Betreiber von Stein- und Braunkohlekraftwerken freuen wird. Der MONITOR-Beitrag "Die Lüge vom Netzausbau: Stromtrassen für die Kohlewirtschaft?" vom 20. Februar 2014 wurde beim 11. Festival für Umwelt- und Naturfilme "Ökofilmtour 2016" mit dem Hoimar-von-Ditfurth-Preis ausgezeichnet. Die Autoren Stephan Stuchlik, Kim Otto und Lisa Rauschberger berichteten über einen Stromtrassenausbau, der nicht nur wenig mit der Wende zu den Erneuerbaren zu tun hat, sondern die grüne Energie sogar bremst und die CO2-Bilanz Deutschlands verschlechtert - ein Riesenprojekt, das vor allem den Betreibern von Stein- und Braunkohlekraftwerken nutzt. Aus der Begründung der Jury: "Das hochaktuelle Stück über Lobbyismus entlarvt Energiekonzerne und Spitzenpolitiker von Bund und Ländern, die sich mit ihnen verbinden. Der Film ist investigativer Journalismus pur."