- Kapitel 1 : Das Superfood aus NRW: Grünkohl
- Kapitel 2 : Der Vitamin-Booster: Lauch
- Kapitel 3 : Die Alternative zur Kartoffel: Topinambur
- Kapitel 4 : Umstrittenes Kohlgemüse: Rosenkohl
- Kapitel 5 : Liebt die Dunkelheit: Chicorée
- Kapitel 6 : Trotzt dem Frost: Feldsalat
- Kapitel 7 : Gut verdaulich: Pastinake
- Kapitel 8 : Der Alleskönner: Karotte
- Kapitel 9 : Die Winterklassiker: Rot-, Weiß- und Wirsingkohl
Das Superfood aus NRW: Grünkohl
Grünkohl ist das Wintergemüse schlechthin. Denn das grüne Blattgemüse braucht niedrige Temperaturen, teilweise gar Frost, um den richtigen Geschmack zu bekommen. Daher kann es in der Regel von Oktober bis März geerntet werden.
Als sogenanntes "Superfood" erlebt der Grünkohl seit einigen Jahren einen Boom. Besonders beliebt ist er als Beilage in Eintöpfen oder zu deftigen Kartoffel- und Fleischspeisen. Das regionale Gemüse punktet mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und Eiweiß. 2023 war übrigens ein sehr erfolgreiches Erntejahr - knapp 10.000 Tonnen Grünkohl wurden in NRW geerntet. Das sind 45 Prozent mehr als im Jahr davor, sagen die Statistiker von IT NRW. Wie die Ernte genau abläuft, hat uns Landwirt Christian Drepper aus Iserlohn gezeigt.
Der Vitamin-Booster: Lauch
Ebenso wie Grünkohl, hat der Lauch von Oktober bis März Saison und ist entsprechend sehr frostbeständig. Das Lauchgemüse ist ein Vitamin-Booster, es enthält besonders viel Vitamin C, B, Kalzium, Magnesium und Folsäure und wirkt zudem antiseptisch. Daher ist Lauch gut für die Verdauung und hilft bei Muskel- und Gelenkerkrankungen.
Als Gemüse kann Lauch entweder zu Pasta gereicht oder in eine Omelette oder Tarte verarbeitet werden. Außerdem wird das Gemüse gern für Eintöpfe, Suppen oder Aufläufe genutzt.
Die Alternative zur Kartoffel: Topinambur
Bis ins 18. Jahrhundert stand der Topinambur auf vielen Speiseplänen. Doch dann lief die Kartoffel dem Wurzelgemüse nach und nach den Rang ab. Anders als die Kartoffel enthält Topinambur keine Stärke. Stattdessen aber Inulin, ein Ballaststoff, der im Magen aufquillt und schnell satt macht.
Gekocht hat Topinambur eine leicht nussig-süßlich Note, roh schmeckt das Gemüse eher erdig und etwas bitter. Es kann mit oder ohne Schale gegessen und zum Beispiel in Suppen, Salaten oder angebraten in Gerichten verwendet werden. In NRW hat das Gemüse von Oktober bis März Saison und ist in dieser Zeit auf Wochenmärkten und in gut sortierten Supermärkten zu finden.
Umstrittenes Kohlgemüse: Rosenkohl
An Rosenkohl scheiden sich die Geister: Die einen verziehen sofort das Gesicht, die anderen sind große Fans. Ein möglicher Grund: Das Wintergemüse hat eine besonders starke Bitternote sowie einen markanten Kohlgeschmack. Als Gemüse ist Rosenkohl vielseitig einsetzbar, als Beilage ebenso wie in einem Salat.
Auf den Feldern in unserer Region kann Rosenkohl von September bis Ende Februar geerntet werden. Im März ist Rosenkohl außerdem als Lagerware verfügbar.
Liebt die Dunkelheit: Chicorée
Der Chicorée ist der Exot unter den Gemüsesorten im Winter, denn seine Ernte hat zwei Phasen und findet teilweise im Dunkeln statt. Die Wurzeln der Chicorée werden im Oktober und November aus dem Boden gegraben. Anschließend müssen die Wurzeln bei absoluter Dunkelheit und in feuchtem Zustand bei 18 bis 20 Grad gelagert werden, damit sie austreiben. Das passiert zwischen Oktober und April.
Chicorée gilt als Vitaminbombe: Neben Vitamin B1, B2 und C enthält das Wintergemüse auch Carotin und Kalzium. Die Bitternote des Gemüses hilft nicht nur bei der Verdauung, sondern regt auch die Bauchspeicheldrüse und die Gallenblase an. Zudem können die Bitterstoffe die Blutzuckerwerte senken. Das Gemüse wird gerne in Salaten verwendet, kann aber auch gekocht oder gedünstet werden.
Trotzt dem Frost: Feldsalat
Feldsalat ist ein klassisches Salatgemüse, das es dank beheizter Gewächshäuser ganzjährig in NRW gibt. Die reguläre Ernte findet jedoch bis Anfang November statt. Ab Dezember überwintert der Feldsalat dann in der Regel in warmer Atmosphäre. Falls das nicht möglich ist, schafft der Feldsalat aber auch schon mal einen Winter bei bis zu minus 15 Grad.
Das Baldriangewächs ist reich an Vitamin A und Folsäure und kann sogar in einem Blumentopf auf dem Balkon gezogen werden. Tipps für eine ertragreiche Ernte mit Gemüse aus dem eigenen Garten oder vom Balkon, gibt es hier.
Gut verdaulich: Pastinake
Ein beliebtes Wurzelgemüse im Winter ist die Pastinake. Sie wird häufig mit der Petersilienwurzel verwechselt und sieht aus wie eine bleiche Möhre. Die Pastinake gilt als besonders nitratarm und gut verdaulich. Deshalb ist sie bei Babys und kleinen Kindern beliebt, zum Beispiel als Babybrei.
Anders als Kohlgemüse schmeckt die Pastinake eher süßlich und hat viele Kohlenhydrate. Sie kann gut mit anderem Wurzelgemüse kombiniert werden, beispielsweise in einer Suppe oder mit Butter angebraten. Pastinaken haben ab August/September Saison und lassen sich ab Dezember gut einlagern, weswegen man sie bis April auch aus regionalem Anbau bekommt.
Der Alleskönner: Karotte
Anfang Dezember ist die Möhren-Saison eigentlich fast vorbei. Doch vereinzelt finden sich auch Ende des Jahres immer noch Karotten aus NRW in Märkten vor Ort. Spätestens ab Mitte Dezember wird sie eingelagert und ist dann ganzjährlich zu kaufen.
Möhren sind ein Alleskönner in der Küche: Ob als Beilage, in einer Suppe, im Eintopf oder als roher Snack zwischendurch. Und gesund sind sie auch noch. Karotten punkten neben ihrem niedrigen Kaloriengehalt vor allem mit ihrem hohen Anteil an Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen.
Pürierte Möhrensuppe ist zudem ein beliebtes Hausmittel gegen Magen-Darm-Probleme, gerade bei Durchfall-Erkrankungen. Die Zuckermoleküle der Möhre legen einen Schutzfilm auf die Darmflora.
Die Winterklassiker: Rot-, Weiß- und Wirsingkohl
Rot-, Weiß- und Wirsingkohl zählen ebenfalls zu den Herbst- und Winterallroundern unter den Gemüsesorten. Gerade Rotkohl gilt für viele beim Weihnachtsbuffet als ideale Beilage. Auch Kohlrouladen aus Weißkohl sind ein beliebter Klassiker in der Winterzeit.
Die drei Kohlsorten haben bis einschließlich November Saison und sind bis April als Lagerware zu kaufen. Auch im eigenen Kühlschrank lassen sich gerade Rot- und Weißkohl einige Wochen lagern.
2023 war Weißkohl übrigens die Gemüseart in NRW mit der größten Anbaufläche - insgesamt 897 Hektar. Auch die Erntemenge von knapp 65.000 Tonnen war die höchste aller Kohlgemüsesorten.