Fünf Männer in schwarzen Tanktops und weißer Fliege stehen vor acht angereihten Eimern. Einer von ihnen hat einen Fußballgroßen Ball in der Hand und setzt zum Wurf an

Acker Olympics: Der etwas andere Wettkampf

Viersen | Landwirtschaft

Stand: 19.08.2024, 16:18 Uhr

Wer rollt den Strohballen am weitesten? Wie weit fliegt ein Gummistiefel? 23 Teams sind bei den Acker Olympics in Tönisvorst am Start. Bei dem kleinen Spektakel ist voller Körpereinsatz gefragt.

Von Raphael Boch

Hippo und seine Freunde sind etwas müde, aber richtig motiviert. Der 36-Jährige, der mit richtigem Namen Michael Hellwig heißt, hat sein Team auf den letzten Drücker angemeldet. "Wir waren eigentlich im Urlaub und sind spontan einen Tag früher nach Hause gefahren, um hier teilzunehmen." Sinnbildlich für die verrückten Acker-Spiele und ihre Teilnehmer.

Seit 14 Jahren haben die Acker Olympics in Tönisvorst im Kreis Viersen Tradition. Erdacht und umgesetzt von der "Bürger Junggesellen Schützenbruderschaft 1564 Vorst", nehmen in diesem Jahr 23 Teams am Wettbewerb teil. Gesucht wird das Siegerteam in Disziplinen wie Strohballenrollen, Apfeltauchen und Bällefischen.

Zwei Frauen stehen auf einem mit Silofolie ausgelegten Spielfeld, in dem bunte Plastikbälle liegen und balancieren durch Seile einen grünen Korb, der mit bunten Bällen gefüllt ist

Beim Bällefischen braucht es Konzentration und Teamwork

Für Hellwig und sein Team "Die glorreichen Sieben" ist es die erste Teilnahme. Noch können die Freunde aus Willich nicht einschätzen, wie gut sie im Vergleich zu den Mitkonkurrenten sind. Gleich bei der ersten Disziplin, dem Bällefischen, offenbaren die Newcomer Schwächen. Sie brauchen anfangs zu lange, um die in einem Pool schwimmenden Plastikbälle mittels eines Wäschekorbs von der einen auf die andere Seite zu schaufeln. Ein Dämpfer direkt zu Beginn.

Für Michael "Hippo" Hellwig ist die Leistung seines Teams noch ausbaufähig

00:12 Min. Verfügbar bis 19.08.2026

Bei den Acker Olympics muss jedes Team eine Startgebühr von 15 Euro zahlen. Es gibt sowohl reine Frauen- und Männer-Mannschaften als auch gemischte Teams. Alle ab 12 Jahren können teilnehmen. Und die Mannschaften nehmen den Wettbewerb ernst. Ob Stiefelweitwurf, Flunkyball oder Acker-Ski: alle wollen gewinnen. Die Disziplinen variieren jedes Jahr ein bisschen, damit alle Teams eine Chance auf den Pokal haben. Mit dem Erlös der Acker Olympics bessert die Junggesellen Schützenbruderschaft ihre Vereinskasse auf und bildet Rücklagen für das kommende Schützenfest.

Auf Technik und Teamwork kommt es fast immer an. Auch bei der nächsten Challenge, dem Gruppensackhüpfen. Alle fünf Teammitglieder stecken in einem großen Sack und müssen über eine Strecke von 15 Metern so schnell wie möglich ins Ziel kommen. Mit zügigen, kleinen Hopsern kämpft sich das Team durch den Parcours. Bestleistung an diesem Tag. "Wir haben uns vorher abgesprochen und können uns sehr gut aufeinander verlassen", sagt Teammitglied Paul stolz.

Überraschte und stolze Gewinner

Nach gut sechs Stunden haben die 23 Teams alle Disziplinen absolviert. Es wird ernst, die Siegerehrung steht an. Und die Überraschung ist perfekt. "Die glorreichen Sieben" holen den Pokal bei ihrer ersten Teilnahme und können ihr Glück kaum fassen.

Tobias "Chaka" Ziert ist überglücklich über den Sieg seines Teams

00:08 Min. Verfügbar bis 19.08.2026

Ausgelassen feiern die Jungs ihren Sieg im Pool samt Sekt-Dusche. Im nächsten Jahr wollen sie als amtierende Champions nach Tönisvorst zu den Acker Olympics zurückkehren und den Pokal verteidigen.

Über dieses Thema berichten wir am 19.08.2024 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit Düsseldorf, 19.30 Uhr.