Eine junge Frau steht an einer Kleiderstange und sortiert Kleidung.

Einkaufen, ohne zu bezahlen? Im Umsonstladen in Düsseldorf geht das

Düsseldorf | Füreinander

Stand: 27.01.2025, 13:18 Uhr

Second Hand für alle kostenlos: Im Umsonstladen in Düsseldorf gibt es alles einfach so. Kleidung oder Alltagsdinge für jeden zum mitnehmen.

Von Vivienne Zahel (Text) und Florian Zeeh (Multimedia)

Fast unscheinbar und versteckt in einem Hinterhof in Düsseldorf liegt der Umsonstladen, in dem Marie sich jede Woche ehrenamtlich engagiert. Behutsam schiebt sie die Kleiderbügel auf der Kleiderstange von rechts nach links. Alles ist gut gefüllt, die Auswahl riesig. Ein schönes Gefühl für sie.

Beim Stöbern drinnen und draußen findet sich irgendwie immer etwas. Das Ladenkonzept ist außergewöhnlich. Alle Dinge, die man findet, sind kostenlos und können einfach so mitgenommen werden. Von Kleidung, Büchern, Kinderspielzeug über Haushaltswaren, Deko und Elektroartikel ist alles dabei. Second Hand für alle, aber kein Ramsch.

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Wer in den Umsonstladen kommt, tut das aus unterschiedlichen Gründen: manche, weil das Geld knapp ist, andere wiederum, weil sie Nachhaltigkeit wichtig finden. Und obwohl dort alles umsonst ist: An Sachen mangelt es dem Laden nicht. Nachschub kommt regelmäßig von alleine, denn viele geben gut erhaltene gebrauchsfähige Spenden bei Marie ab.

Form der sozialen Arbeit

Zusammen mit insgesamt elf weiteren Ehrenamtlichen teilt sie sich die Arbeit. Sie nehmen Gegenstände entgegen, räumen Kartons aus und sortieren Kleidung. Für Marie ist es mehr, als nur den Laden aufzuräumen. "Es geht auch um die menschliche Begegnung. Ich habe oft das Gefühl, wenn ich durch die Fußgängerzone in der Stadt laufe, dass ich mich eher einsam fühle. Hier fühle ich mich gar nicht einsam, weil hier immer jemand ist, mit dem ich sprechen kann", sagt die 32-Jährige.

Den Umsonstladen gibt es bereits seit fast zwölf Jahren. Aktuell ist er einmal die Woche immer samstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Miete zahlt der Laden keine. Der Verein "Niemandsland" stellt die Räume zur Verfügung. Stromkosten werden über Spenden finanziert. Und den Rest machen Marie und die elf anderen Ehrenamtlichen.